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Frankfurt am Main [Hrsg.]; Matthias <Heiliges Römisches Reich, Kaiser> [Bearb.]
Heiligen Römischen Reichs Freyen Stadt Franckfurt am Mayn Stättigkeit und Ordnung Der Daselbstigen Juden: Wie solche im Jahr 1616. errichtet, Und Von Kayser Matthias, Allerglorwürdigsten Andenckens, confirmiret worden; [... geben zu Prag den 3. Monats-Tag Jan. Anno 1617] — [S.l.], 1750 [VD18 14322013]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29609#0005
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«»H ) O ( A» Z
Gesetz / das Er gab seinem Knecht Most, auf dem Berg Sinai/ daß
du wollest warlichen sagen und verjahen, ob diß Buch sey das Buch,
darauff ein Jud einem Christen/ oder einem Juden, einen rechten ge-
bührlichen Eyd thun und vollnführen mög und soll.
So dann der Jud auff solche Beschwerung erkennt und sagt, daß 4.
es dasselbig Buch sey / so mag ihm der Christ/ der den Eyd von ihm er-
fordert/ oder an seine statt der/ der ihm den Eyd gibt- fürhalten und
vorlesen/ die nachfolgende Frag und Ermahnung; Nemlich : Jud 5»
lch verkünde dir warhafftiglichen, daß wir Christen anbeten den Eini-
gen, Allmächtigen und Lebendigen GOtt, der Himmel und Erden
und alle Dinge geschaffen hat, und daß wir ausserhalb deß keinen andern
GOtt haben, ehren noch anbeten. Das sag ich dir darum und auß
der Ursach/daß du nicht meynest, daß du wärest entschuldiget vor GOtt
ernes falschen Eyds, indem daß du wehnest und halten mögest, daß wir
Christen eines unrechten Glaubens waren, und fremde Götter änderten,
das doch nicht ist / und darum sintemal daß die Nesm oder Haupt-Leute
des Volcks Israel schuldig gewesen seynd zu halten, daß sie geschworen
hatten den Männern von Gideon, die doch dienten den fremden Göt-
tern , vielmehr bist du schuldig uns Christen, als denen die da anbetten
den Lebendigen und Allmächtigen GOtt, zu schweren und zu halten
einen warhafftigen und unbetrüglichen Eyd.
Darum Jud frag ich dich/ob du das glaubest - daß einer schändt
und lästert den Allmächtigen GOtt / indem so er schwehret einen fal-
schen und unwarhafftigen Eyd. So sprech der Jud: Ja.
Spricht der Christ: Jud ich frag dich ferner/ ob du auß wohl-
bedachtem Muth, und ohne alleArgelist und Betrieglichkeit den Eini-
gen / Lebendigen und Allmächtigen GOtt wollest anruffen zu einem
Zeugen der Warheit- daß du in dieser Sach/ darum dir ein Eyd auffge-
legtist, keinerleyUnwarheit- FalscheundBetrieglichkeitreden noch ge-
brauchen wollest/ in einige Weiß. So sprech der Jud: Ja.
So das alles beschehen ist, so soll der Jud seine rechte Hand^bis 6.
an den Knorren legen in das vorgemeldte Buch, und nemlich auff die
Wort des Gesetzes und Gebott GOttes, welche Wort und Gebott
im Hebräischen also lautend:
1.0 lilH lcÜLn eloecba KalclaoK' Kilo
asckcr Illa öc tckcmo KalcNotl; zu Teulsch - Nicht erheb
den Namen des HErrn deines GOttes unnützlich, dann nicht wird
unschuldig oder ungestrafft lassen, der HErr den, der da erhebt seinen
Namen unnützlich.
Alsdann und darauf und ehe der Jud den Eyd vollnführet/ soll
der Jud dein Christen- den er den Eyd thun soll- oder an seiner statt dem,
der ihme den Eyd auffgibt, diese Wort nachsprechen:
Adonay, Ewiger- Allmächtiger GOtt, ein HErr über alle Mela- 7*-
chim, ein einiger GOtt meiner Vätter - der du uns die heilige Torach
gegeben hast - ich ruffe dich und deinen heiligen Namen Adonay und dei-
ne Allmächtigkeit an - daß du mir helffest bestetten meinen Eyd, den ich
jetzund thun soll, und wo ich unrecht oder betrieglich schweren werde- so
sey ich beraubt aller Gnaden des ewigen GOttes- und mir werden aufge-
leger alledieSrraff und Fluch, dieGOtt den verfluchten Juden auff-
A r gelegt
 
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