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Michelangelo; Steinmann, Ernst; Maurenbrecher, Wolf [Editor]
Die Aufzeichnungen des Michelangelo Buonarroti im Britischen Museum in London und im Vermächtnis Ernst Steinmann in Rom — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 14: Leipzig: H. Keller, 1938

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.48327#0118
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Zeilen unten sind etwas kleiner geschrieben als das übrige. Das Ganze
trotz einiger geringer Schwankungen in den Zügen wohl einheitlich. Die
Züge sind von allen Londoner Stücken denen des Tagesvermerkes vom
August 1526 am ähnlichsten (Stück 7 Absatz 19): neben gleichartig
weicher Feder gleicherweise steil, mit langen Unter- und Oberstrichen und
mit der beginnenden Vereinzelung der Buchstaben, wie sie später die
Altersschrift weiter entwickelt zeigt.
Vollständig erhaltene undatierte Aufzeichnung des Michelangelo zu
unbekanntem Zweck. Die Anordnung der Zeichnung in voller Breite des
Blattes ganz am oberen Rand und die verhältnismäßig nicht unsaubere
Niederschrift eines inhaltlich sehr verwickelten Satzgefüges läßt es kaum
wahrscheinlich erscheinen, daß beides erst im Augenblick der Nieder-
schrift entstanden sei. Handelt es sich um die Abschrift eines Textes?
Gleichzeitig sind aber inhaltliche Verbesserungen vorgenommen worden.-
Eine Abfassungszeit ist nicht genannt und auch nicht mittelbar zu er-
schließen. Auf Grund des Wasserzeichens würde die Zeit um etwa Juli
oder Dezember 1525, auf Grund der Schriftzüge am ehesten vielleicht
die Zeit um August 1526 möglich erscheinen. Früher möchte man die
Schriftzüge jedenfalls kaum, sehr viel später aber auch nicht ansetzen.

[Vorderseite]
[Hand des Michelangelo:]

el falso u(n) quadro
p(er)fetto ehe siede
bene p(er) ogni verso
nellesser suo

mezo

questo angulo e la via ch(e)
si parte dal falso e va al vero

questo angulo e la via ch(e) si parte
dal vero e va al falso


el vero un quadro
p(er)fetto ch(e) siede
bene p(er) ogni verso

p(er) la via del vero no(n) e verita nessuna ma solo inmaginatione di verita e la verita e la
dove ella e come p(er) la via di prato no(n) si truova mai prato se no(n) p(er) i(m)ma-
ginatione ma truovasi la dove egli e [ib] chosi a(v)vien similme(n)te p(er) la via del falso
ehe e vi no(n) si truova el falso se no(n) p(er) inmaginatione se no(n) la dove gli e sichome
e detto ch(e) p(er) la via di prato no(n) si truovaa) mai prato ma truovasi solo dove gli
e [1 c] e e piu certo uno esser fuora di prato quando gli e apresso a prato a un trar di mano
i(n) luogo ch(e) e lo vegha ch(e) e no(n) e quando e ne dischosto dieci miglia in luogo
ch(e) e no(n) lo puo vedere chosi chi (e piu> e piu presso al vero in luogo ehe e lo
vegha chonoscie piu no(n) essere al vero ch(e) no(n) fa cholui ch(e) ne lontano in luogo
ch(e) e no(n) Ivede e piu si dispiace in tutte le sua op(er)e

a) Ehe das „t“ geschrieben wurde, war zu einem anderen Buchstaben angesetzt.

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