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Mayer, August Liebmann; El Greco; El Greco [Hrsg.]
El Greco — Berlin: Klinkhardt & Biermann, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.53299#0193
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per werdenden Pinselstrichen ausspricht. Diese Kurzflächigkeit nun in Verbindung
mit dem eigentümlichen Vortrag und einer oft auffallenden Betonung der Schärfe der
Gewandsäume (die mit ihren Lichträndern im stärksten Gegensatz zu den Lichtkon-
turen eines Tintoretto stehen) bewirken eine noch größere Annäherung an das
Mosaik. Alle diese Momente tragen dazu bei, daß die Fläche der Grecoschen Bilder
gleichsam facettiert erscheint, aufgerauht, aber ganz anders, als diese Aufrauhung
— wie Erich von den Bercken es in seinen Untersuchungen zur Geschichte der
Farbengebung in der venezianischen Malerei so überaus klar dargestellt hat — in der
Stadtvenezianer Malerei zu finden ist. Gleichzeitig aber wird man bei diesem Scharf-
kantigen, Facettierten im Verein mit der funkelnden, klaren Farbe an geschliffene
Juwelen erinnert, an frühmittelalterliche Kostbarkeiten, an edelsteingeschmückte

Buchdeckel und sonstigen Schmuck.

An dieser Stelle sei jedoch betont, daß bei aller Verwandtschaft Greco nicht nur
kälter, sondern auch gerade in diesem Farbenklang noch viel feierlicher als jene Ita-
liener wirkt. Auch hier scheint eben die Erinnerung an byzantinische Mosaiken eine
nicht unbeträchtliche Rolle zu spielen. Es lag Greco offenbar im Blut, die Farben
steinerner, gläserner, härter zu machen als die Italiener, vor allem die Venezianer, die
den Farbkörper nie so stark als solchen hervortreten lassen. Hieraus erklärt sich
auch, daß Greco die Farbe selbst nie in dem Maße hat entmaterialisieren können,

wie es dem späten Tintoretto gelungen ist.

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Wenn auch verschiedentlich von der Technik Grecos im allgemeinen und von Einzel-
heiten seiner Pinselführung die Rede war, so ist es doch notwendig, noch etwas mehr
in zusammenhängender Form über Grecos M=A-
von den Venezianern zuerst gepflegte wahrha Ern
schmolzenen Pinselstrich auf die höchste St
fertigkeit in maltechnischer Hinsicht hat k< E’ty
troffen. Die Grundierung, der meist schoko
für die Schattenwirkung ebenso raffiniert aus
im allgemeinen eine entscheidende Rolle fi
Arbeiten spielen. Die Farbe ist bald aquarell
ten Strichen, bald in kurzen, sich jagenden
der Strich derb, nie finden sich in den eige
Dynamik und die Nervosität der Handschril
teristisch wie sein Streben nach Intensität k
leuchtendem Glanz der Farbe. Die Technik
Wo Farben übereinander liegen, wo gewisse
man nie ein Ineinanderschmieren der Farbe
Farben ist aber recht verschieden von einer
an Verfeinerung, dank der technischen Beha
Kontrapunktierung. Im Karnat spielen Krapp
lung von Mund, Ohren und Händen, eine eiij
 
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