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219. Katharina, Gemahlin des Vorigen, Tochter König
Carl IX. von Schweden und der Anna Maria von Kur-
pfalz-Simmern.
220. Anna Juliana von Nassau-Sarbrücken, Gemahlin
Pfalzgraf Herzogs Friedrichs von Zweibrücken zu Zwei-
brücken, Sohnes und Nachfolgers von No. 211, regierte von
1635—1661.
221. Philipp Wilhelm, Pfalzgraf, Herzog von Neuburg,
Sohn von No. 215, geb. 1615, später 1685—1690 Kurfürst.
222. Derselbe als Kurfürst, mit Kurhut und Reichs-
kleinodien.
Unter diesem Kurfürsten, dem ersten aus der katho-
lischen Linie Pfalz-Neuburg, der seine pfalzgräfliche Re-
sidenz zu Neuburg an der Donau beibehielt, fand die haupt-
sächlichste Zerstörung des nach den Beschädigungen des
dreissigjährigen Krieges wieder hergestellten Heidelberger
Schlosses statt. Die Siege des Kaisers über die Türken
gaben dem König von Frankreich einen willkommenen Vor-
wand, um die Besorgniss eines Angriffs von Seiten Deutsch-
lands zu fingiren. Unter diesem und anderen ähnlich fri-
volen Titeln, wohin z. B. auch die Erbansprüche der Pfalz-
gräfin Elisabetha Charlotte gehörten und hinter denen wohl
zugleich der alte Groll gegen die Pfalz als das jahrhun-
dertlange Asyl so vieler wegen ihres Glaubens flüchtiger
Franzosen stack, befahl er, ohne Kriegserklärung, die mi-
litärische Besetzung der Rheingrenze und insbesondere der
Pfalz und Heidelbergs. Am 24. October 1688 rückten die
Franzosen auf Grund einer Capitulation in Heidelberg ein,
um es erst am 2. März 1869 beim Herannahen der kaiser-
lichen Truppen wieder zu verlassen, nachdem sie die Capi-
tulation gebrochen und nicht allein einen grossen Theil
der Stadt, namentlich die bedeutendsten Gebäude und die
Neckarbrücke, sondern auch des Schlosses in Brand ge-
steckt und zerstört hatten. Insbesondere war dabei der
berüchtigte Mordbrenner General Melac thätig.
219. Katharina, Gemahlin des Vorigen, Tochter König
Carl IX. von Schweden und der Anna Maria von Kur-
pfalz-Simmern.
220. Anna Juliana von Nassau-Sarbrücken, Gemahlin
Pfalzgraf Herzogs Friedrichs von Zweibrücken zu Zwei-
brücken, Sohnes und Nachfolgers von No. 211, regierte von
1635—1661.
221. Philipp Wilhelm, Pfalzgraf, Herzog von Neuburg,
Sohn von No. 215, geb. 1615, später 1685—1690 Kurfürst.
222. Derselbe als Kurfürst, mit Kurhut und Reichs-
kleinodien.
Unter diesem Kurfürsten, dem ersten aus der katho-
lischen Linie Pfalz-Neuburg, der seine pfalzgräfliche Re-
sidenz zu Neuburg an der Donau beibehielt, fand die haupt-
sächlichste Zerstörung des nach den Beschädigungen des
dreissigjährigen Krieges wieder hergestellten Heidelberger
Schlosses statt. Die Siege des Kaisers über die Türken
gaben dem König von Frankreich einen willkommenen Vor-
wand, um die Besorgniss eines Angriffs von Seiten Deutsch-
lands zu fingiren. Unter diesem und anderen ähnlich fri-
volen Titeln, wohin z. B. auch die Erbansprüche der Pfalz-
gräfin Elisabetha Charlotte gehörten und hinter denen wohl
zugleich der alte Groll gegen die Pfalz als das jahrhun-
dertlange Asyl so vieler wegen ihres Glaubens flüchtiger
Franzosen stack, befahl er, ohne Kriegserklärung, die mi-
litärische Besetzung der Rheingrenze und insbesondere der
Pfalz und Heidelbergs. Am 24. October 1688 rückten die
Franzosen auf Grund einer Capitulation in Heidelberg ein,
um es erst am 2. März 1869 beim Herannahen der kaiser-
lichen Truppen wieder zu verlassen, nachdem sie die Capi-
tulation gebrochen und nicht allein einen grossen Theil
der Stadt, namentlich die bedeutendsten Gebäude und die
Neckarbrücke, sondern auch des Schlosses in Brand ge-
steckt und zerstört hatten. Insbesondere war dabei der
berüchtigte Mordbrenner General Melac thätig.