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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 2.1959

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Illig, ...: Schulreform und Schulorganisation: "Die Kasseler Reformschule" als "Modellschule"- "Ein Gesamtschulsystem"
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https://doi.org/10.11588/diglit.32957#0006
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Porträt der Antike entworfen, das ihre Modernität und damit ihre Verwend-
barkeit für die Kunst unserer Zeit . . . enthüllte“ (z. B.: die Griechen hätten
„die Trennung von Natur- und Geisteswissenschaft entdeckt und dann über-
wunden“ oder: „wie sollten gerade die Griechen, denen es immer um ,Technik‘,
,Kalkül c und ,Struktur‘ ging, einer Generation nicht als modern erscheinen, die
gerade diese Elemente als Leitprinzipien ihrer Arbeit gewählt hat?“). „Freiiich
tst es eine Begegnung über die Zeiten hinweg, der Abstand ist unüberwind-
bar . . .“. Diese Distanz macht also weiteres vertieftes Studium der Antike er-
forderlich.

Aus Viettas zusammenfassendem Schlußwort:

Das Echo auf die von Vietta aufgeworfene kritische Frage: „Wozu sollen
wir uns noch mit der Antike beschäftigen?“ erlaubt die Feststellung: Der Um-
gang mit der modernen technischen Welt schärft gerade das „Kulturbewußtsein“.
Praktiker des Erziehungswesen kamen - mit gutem Grund — weniger zu Wort.
Vietta wünschte ein breites Bild der öffentlichen Meinung zu geben. Dies ist ihm
ausgezeichnet gelungen. Wir müssen ihm für diesen Beweis seines Bemühens,
angesichts der „drohenden Spaltung zwischen Kultur und Technik“ „die unauf-
hebbare Einheit unserer Kultur in der öffentlichkeit klarzulegen“, sehr dank-
bar sein. Illig

Thema II:

Schulreform und Schulorganisation

„Die Kasseler Reformschule“ als „Modellschule“ — „Ein Gesamtschulsystem c<

Dies sind die Stichworte, mit denen der ,Leiter des neuen Kasseler Gym-
nasiums für Jungen und Mädchen', Oberstudienrat Dr. Fiermann Klitscher 1,
seine weitgreifenden Pläne umreißt und in der Presse in einer Artikelserie I-X
,Schicksalsfrage Schule' der öffentlichkeit vorstellt (Hessische Nachrichten v.
19. 3. - 21. 5. 58). Er ist der persönliche Initiator einer Reform und einer neuen
Schule, die er mit gleichstrebenden Kollegen aller 3 Schulgattungen in Zusam-
menarbeit mit dem Stadtschulamt und dem Schulvorstand der Gemeinde Kas-
sels, der die Schule angehören wird, unter grundsätzlicher Billigung des Ministe-
riums geplant und durchgesetzt hat. Das Stadtparlament hat am 17. 4. 58 die
zweite Rate der Gesamtkosten (die Zeitung nennt zunächst nur 4,8 Millionen) 2
für diese ,Modellschule‘ bewilligt. Man könnte vielleicht einwenden, es handele
sich hier doch nur wieder einmal um eine Variation des ,differenzierten Mittei-

1 Klitscher leitet zur Zeit ein Gymnasium im Aufbau (Realgymnasium), das nicht
identisch mit der ,Kasseler Reformschule' ist.

2 Die Gesamtkosten werden sich tatsächlich auf rund 7 Millionen belaufen.

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