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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 3.1960

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Nr. 2/3
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Aus der Presse
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https://doi.org/10.11588/diglit.33058#0031
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Aus der Presse

„Zum siebenten Mal eröfTnet das Amphitheater in Epidauros im Juni seine Fest-
spiele. Mit besten Schauspielern versucht das griechische Nationaltheater seit 1954, der
klassischen Tragödie etwas von ihrer alten Bedeutung wiederzugeben. . . . Bis zum 10.
Juli werden an den Wochenenden etwa 17000 Zuschauer die Wiedergeburt der antiken
Tragödie . . . erleben. . . . In diesem Jahr stehen neben ,König ödipus' von Sophokles
und ,Hekabe‘ von Euripides auch Lustspiele des Euripides (,Pönikierinnen c und ,Der
rasende Herakles 1) auf dem Programm. . . . Als besondere Überraschung bietet Epidau-
ros in diesem Jahr die letzte der uns bekanntgewordenen antiken Komödien Menanders
,Dyskolos‘, die erst in jüngster Zeit aufgefunden wurde. . . .“ (Sonntagsblatt 12. 6. 60)

Tübinger Studenten führten Mitte Mai mit großem Erfolg Menanders „Dyskolos“
in Ludwigshafen/Rhein auf (Übersetzung Hildebrecht Hommel, Musik Karl Michael
Komma). (Rheinpfalz, 10. 5. 60)

Die Studiobühne für antikes Theater an der Universität München „Palatia“ spielte
Ende Juni in München Plautus’ „Miles gloriosus“, gesprochen in lateinischer Sprache.
„Für die andern ist ein Lautensänger da, der den Inhalt der Handlung launig zwischen-
psalmodiert.“ Geplante Wiederholung am 28. Juli. (Siiddeutsche Zeitung, 25. 6. 60)

Das Piraikon-Theater Athen spielte 1959 in Epidauros die Orestie des Aischylos. Es
wiederholte die Aufführung der „Choephoren“ und „Eumeniden“ unter dem Reinhardt-
Schüler Rondiris am 29. Juni im Düsseldorfer Schauspielhaus. Wie bereits die „Perser“
1959 auf den Wiesbadener Festspielen fand auch diese Aufführung großen Beifall.

(Der Mittag, Düsseldorf, 1. 7. 60)

„Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat sich bereit erklärt, rund zwei
Millionen DM für eine neue stiftische Internatsschule in Meinerzhagen (Sauerland)
bereitzustellen, die die Tradition der alten mitteldeutschen Landesschulen Pforte,
Grimma, Meißen und Joachimsthal fortsetzen soll. Die Trägerschaft wurde von der
evangelischen Landeskirche von Westfalen iibernommen. . . . Etwa 220 besonders aus-
gewählte evangelische Jungen aus der gesamten Bundesrepublik sollen in dieser sieben-
klassigen Internatsschule Aufnahme finden. Entsprechend der alten Tradition der Für-
stenschulen, die reich mit Freistellen ausgestattet waren, wird der Pförtnerbund einen
Aufruf erlassen, in dem zu einem Schülerfreistellenwerk aufgerufen wird, damit wirk-
lich die Besten und Fähigsten des Volkes ohne materielle Sorgen auf der neuen Schule
eine gründliche Ausbildung erhalten können.“ (Lippische Landeszeitung 23. 5. 60 u. a.)

Zum 400. Todestag von Philipp Melanchthon (19. April) würdigten maßgebliche Ge-
lehrte von katholischer und evangelischer Seite das Verdienst und Weiterwirken dieses
„Praeceptor Germaniae“. Inwieweit und in welcher Form noch heute „Humanismus“
möglich sei, stand vielfach zur Debatte.

Interessant dazu eine Notiz aus der SBZ! Die „Union“, Dresden, vom 21. 4. 60
veröffentlicht eine Erklärung des Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU zum 400.
Todestag Philipp Melanchthons in acht Artikeln; in Artikel I bis VI erfährt man, daß
M. Sohn eines Schmiedes war, daß er den Feudalismus in all seinen Erscheinungsformen
ablehnte, sich aber auch von der Volksbewegung der Bauern distanzierte, daß er nicht
nur Reformator, sondern bedeutender Philosoph und Philologe und der Organisator
des deutschen Universitäts- und Schulwesens gewesen sei. VII: „Melanchthon war Christ.
Für uns ist an semem Wirken von besonderer Bedeutung,, 1. daß er im Gegensatz zu

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