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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 4.1961

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Nr. 3
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Sprache der Kirche
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Zeitschriftenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.33060#0043
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Sicht, Feinheit der Ana.lyse und Präzision der Formulierung, die allen Latein-
studierenden über die Sprache hinaus Lebensformung geben. Wenn man teil-
weise heute die Europäisierung anderer Kulturen durch das Latein der Kirche
befürchtet, ist doch darauf hinzuweisen, daß es, an keine spezihsche Kultur in
der Gegenwart gebunden, längst übergeschichtlichen Charakter erlangt hat und
sozusagen Ausdrucksmittel einer gemeinsamen „Superkultur" geworden ist an
gemeinsamem Erkenntnis- und Bildungsbesitz, die Sonderkulturen dabei aber
völlig unversehrt läßt: Es ist ein wunderbares Ausdrucksmittel der Einheit.

Der gegenwärtig von vielen Seiten gegen das Latein in der Liturgie geführte
Kampf geht meistens von Vorurteilen und illoyalen Vorwänden, Präziositäten
und bilderstürmerischem Fanatismus aus. Der unvergleichliche Schatz an Fröm-
migkeit, Kunst, Wissenschaff und Weisheit, den die Jahrhunderte in dieser Spra-
che angesammelt haben zur Geistesweide von Klerus und Volk, ginge verloren,
wenn man nur nach dem Geschmack dieser Lateinfeinde die Reichtümer der hei-
ligen Texte in Gefälligkeitskatechesen darböte. Pius XII. hat nach dem pastorai-
liturgischen Kongreß darurn nachdrücklich betont, das damals noch einrnal mehr
deutlich unterstrichen, daß die Kirche aus ernsten und schweren Gründen fest
und unerschütterlich am Latein als unbedingte Verpflichtung des im lateinischen
Ritus zelebrierenden Priesters festhält.

Der Leitartikel beklagt schließlich den Rückgang der Lateinkenntnis in Wis-
senschaff und Praxis, das weitgehende Versäumnis eines gründlichen Lateinstu-
diums schon in den Schulen und Seminaren und betont die Notwendigkeit, diese
Verhältnisse nachdrücklich zu bessern, wie es die Studienkongregation wieder-
holt schon in Schreiben an den Episkopat gefordert hat, weil Latein die Sprache
der Kirche ist und bleibt.

ZeitschriAenschau

Anregung 1961, HeA 2 (März/fApril)

SiREiB, KARLAUGUST: Azzrzc/Jzzrz^ Mnd Torz/>zzrzd zw zz/fsprzzc/r/zc/rcrz VzzZcrrz'c/zt. S. 76-
81 — BAYER, ICARL: Horzzz, b'zzfzrc 2, 70. Kurzinterpretation. S. 90-95 — LzferzztMr-
/rcrzc/rf; Latein (1.1.1960-31.1.1960). Zusammengest. von JosEF LiNDAUER. Er-
faßt sind: Lage des altsprachlichen Unterrichts - Methodik des Lateinunterrichts —
Unterrichtswerke. S. 114/5 — Przz/M7?gs%%/gzzZ>e?z Jzzr dz'c wzKcrzsc/rzz^/zc/rc PrM/zzzzg
Jzzr dzzs Lc/zrizzzzf zzzz höhcrcrz ^c/rzz/crz zzz Rzzyerrz, Lzzch Lzzfcz'rz, 7937—60. S. 120-26.

St.

Anregung 1961, HeA 3 (Mai/Juni)

BAYER, KARL: Dcr Lzzfczrzzzrzfcn-z'c/zf der 0/>crsfzz/e tror rzczzcrz Azzjgzz/>c?z. Ein Versuch,
die sich durch dieOberstufenreform ergebenden Aufgaben zu umreißen. S. 147-152 —
FÄRBER, HANS: /Vczze Wege z'rz der grz'cchzsc/zcrz Proszz/c^fzz're der 0/>crsfzzJc. S. 153-
161 — LiNDAUER, JosEF: Z.z'fcrzzfzzr/>crz'c/?f Lzzfczrz 7/ (1. 1. 1960-31. 12. 1961) (La-
teinische Schulautoren). S. 181-184 — Przz/zzrzgszzzz/gzz/>crz Jer Wzsscrzsc/rzz^/z'c/rcrz Prrz-
fzzrzg /zz'r dzzs Z.c/?rzzrrzf Jer TPd'/rcrcrz b'c/rzz/erz zrz Fzzycrrz z'rrz Lzzc/re Grz'cc/rz'sc/r, 793W60.
S. 186-190. St.

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