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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 10.1967

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Nr. 2
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Rutz, Werner: Neue Didaktik und altsprachlicher Unterricht: zu Hartmut von Hentigs Buch
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https://doi.org/10.11588/diglit.33074#0028

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Hartmut von Hentigs Buch erscheint in einem günstigen Augenblick. In
Münster wurde bereits deutlich, daß ein großer Teil der Kollegenschaft den zu-
nächst ziemlich lähmenden Schock der Saarbriickener Vereinbarungen überwun-
den hat und daß der Tenor der lamentatio und commiseratio keinen Widerhall
mehr findet. Bei der letzten Tagung des LV Schleswig-Holstein war diese Ten-
denz noch viel deutlicher zu spüren; in anderen LVn dürfte es ähnlich sein. Wir
sind auf dem Wege, über die Alternative Anpassung oder Widerstand hinauszu-
kommen und uns endlich von der Re-aktion zu lösen. Unser Unterricht muß
seinen festen Platz in der Schule der Zukunft haben. Ein Helfer dazu ist das
Buch von Hentigs, wenn es uns in Zustimmung und Ablehnung dazu zwingt,
Rechenschaft zu geben. Werner Rutz, Plön/Holstein

Hartmut von Hentig, Platonisches Lehren. Probleme der Didaktik dargestellt
am Modell des altsprachlichen Unterrichts, Band I Unter- und Mittelstufe, Stuttgart
(Klett) 1966.

1 Theodor W i 1 h e 1 m, Die erziehungswissenschaftliche Diskussion über die Aufgaben
der Didaktik, GU III 6, 1966, 5-54. Anders Ernst Ahrens, Lateinausbildung im Stu-
dienseminar, Anhang zur zweiten Auflage, Frankfurt am Main/Bonn/Berlin/München
o. J. lff. [= 293ff. der zweiten Auflage] auf Grund einer anderen Fassung des Begriffs
der Didaktik.

2 Hartmut von Hentig, Pädagogik, in: Die Zukunft der Universität. Lehre und
Forschung oder Lehre und Verwaltung, hrsg. von Eckart Heimendahl, München
1966, 19-32 (in etwas anderer Formulierung war dieser Aufsatz bereits in den Frank-
furter Heften März 1966 abgedrudkt).

3 Vgl. auch Josef Dolch, Grundbegriffe der pädagogischen Fachsprache, 5München
1965, s. v. Didaktik.

4 Es sei erlaubt, v. H. selbst zu zitieren: „Wir tun den Theoretikern nicht unrecht,
wenn wir den Praktikern raten, mit der Lektüre dieser schwierigen Auseinandersetzun-
gen noch zehn Jahre zu warten ...“ (208). Damit müssen wir auch auf eine Diskussion
über den Titel „Platonisches Lehren“ verzichten.

5 Niels Wilsing, Die Praxis des Lateinunterrichts, Teil 1, Probleme des Sprach-
unterrichts, 2., völlig neubearbeitete Auflage, Stuttgart 1964.

6 Für jede Erscheinung werden soundsoviele Schubkästen bereitgestellt, die vorkom-
menden Fälle eingeordnet-und die Problematik totgeschlagen: soundsoviele cum, sound-
soviele ut usw. Im Sprachwissenschaftlichen Wörterbuch, herausgegeben von Johann
Knobloch, Lieferung 1, Heidelberg 1961, 6ff., finden wir 36 Ablative verzeichnet, von
denen weitaus die meisten nach der Terminologie irgendeiner Grammatik in der lateini-
schen Syntax vorkommen sollen; nur etwa der partitive Ablativ bleibt auf das Sanskrit
beschränkt.

7 Ich verweise etwa auf Krüger-Hornig 42, Jäkel 56, Wilsing l 2, 125; von
Spezialuntersuchungen sei hier nur Eberhard H e r m e s, Zur Syntax der mehrdeutigen
und synonymen Konjunktionen im Lateinischen, AU IV 5, 1961, 87-122, genannt.

8 Hartmut von H e n t i g, Probleme des altsprachlichen Unterrichts, dargestellt am
Modell der englischen Schulen, Beiheff zu AU V, Stuttgart o. J. [1961] 41ff.

9 Ernst Zinn, Viva vox, AU IV 1, 1959,5-15.

10 Das simultane und das sukzessive Verständnis eines Satzes sind unlösbar mitein-
ander verbunden und füreinander Bedingung. Vgl. auch Friedrich Kainz, Psychologie
der Sprache I, Stuttgart 1941, 116f.

11 Bedingung ist allerdings, daß der Lehrer Latein kann, es aktiv beherrscht. Daher
sollte man an der Forderung einer anspruchsvollen deutsch-lateinischen Übersetzung im
 
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