lovem deosque pe?iates. Lex latin. Bant. 24. Lex Urson. 2, 3, 19; vgl. auch Lex. Salpens.
1, 30. 2, If. Lex Malac. 3, 13ff.). Während die di penates zum peiius gehören, d. h. zu
den Dingen, quibus dominus uteretur (Gell. 4, 1, 21), repräsentiert I. O. M. die res
publica, d. h. die res populi. Die apokryphe Devotionsformel (Latte a. O. 100, 1) bei
Macrob. sat. 3, 9, 10 reicht nicht aus, um für Vediovis eine ähnliche Stellung zu den di
manes zu erweisen (Koch 77).
Dem I. O. M. fehlt zwar ein Mythos in griechischem Sinne, sein Name „spricht“ aber
für den Römer und lehrt ihn in dieser Zusammensetzung der Epitheta, daß die res
publica frei ist von Servituten wie der ager optimus maximus und nur den eigenen Ge-
setzen unterworfen wie der princeps optimus maximus. Daß der Gottesname Iupiter
aus einer Verbindung des Vokativs (vermutlich von Dius) mit der Epiklese pater ent-
standen und in dieser Form erstarrt ist, bedarf besonderer Hervorhebung, da durch
nichts die Unmittelbarkeit religiösen Empfindens deutlicher ausgedrückt wird als durch
diese Fixierung eines Anrufs der Gottheit. Gerhard Radke
Zeitschrif tenschau
Museum Helveticum Vol. 25 Fasc. 4 Oktober 1968
Ernst Risch: Zephyros. S. 205. Als Windname ist das Wort Zephyros seit Homer
bezeugt; selten und erst in der Odyssee ist die gute Seite dieses Windes gesehen.
Beobachtungen an pylischen Tafeln in Linear B lassen die Existenz eines Adjektivs
zephyros vermuten. Es müßte die Bedeutung ,dunkel c gehabt haben. - Fritz Wehrli:
Zur politischen Theorie der Griechen: Gewaltherrschaft und Hegemonie. S. 214.
Grundlegende Gedanken über Wesen und Schicksal der Tyrannis sind aus der vor-
wissenschaftlichen Diskussion menschlicher Lebensmöglichkeiten erwachsen. Thuky-
dides hat die am innerstaatlichen Despotismus entwickelten Gedanken erstmals auf
die Probleme eines zwischenstaatlichen Machtgebildes übertragen. Wie bei der Herr-
schaft eines Einzelnen, so hat auch bei Staatenverbindungen nur eine Führung im
Interesse aller Bestand. - Peter von der Mühll: Weitere pindarische Notizen. S. 226.
(Zuletzt Mus. Helv. 22 (1965) 49ff.) Volksetymologisches bei Pindar: Die Legende
von Ixion, der in seiner Liebestollheit durch eine Wolke - statt durch Hera — betört
wurde, führt auf die Deutung ,Luffstachler‘, ,Luffstecher c = ,Kentauros c, die als
Name dem Sohne des Ixion blieb. - Bei v. 33 der ersten Pythie und auch sonst ist
zu beachten, daß ,nostos c nicht einfach Heimfahrt, sondern ,Hinfahrt c bedeuten kann.
- Eduard Fraenkel: Zur römischen Komödie. S. 231. Plautus Miles 214-232: In
diesem Szenenteil ist die herkömmliche Personenverteilung falsch; es handelt sich
um einen typischen Fall der Umdeutung der Sklavenschliche in Kriegstaten. Die
ganze Partie gehört dem die Intrige planenden Sklaven. - Antipho im Eunuchus des
Terenz ist trotz einer scheinbar widersprechenden Scholiennotiz keine Erfindung des
römischen Dichters, sondern die Einführung eines zweiten Epheben lag im Plan
Menanders. - Manu Leumann: Lat. taxare und dumtaxat. S. 243. Sowohl taxare
,schmähen‘ als auch dumtaxat (der Rechtssprache) sind auf das unbestrittene taxare
,bewerten (Preis) festsetzen, statuere' zurückzuführen, wofür sich im Lateinischen
kein überzeugender etymologischer Anschluß findet. Wie auch sonst die lateinischen
Gesetzesformulierungen weithin griechisches Vorbild verraten, so ist auch hier von
dem griech. Aorist ,taxi c als entlehntem juristischen Terminus auszugehen. Werner
15
1, 30. 2, If. Lex Malac. 3, 13ff.). Während die di penates zum peiius gehören, d. h. zu
den Dingen, quibus dominus uteretur (Gell. 4, 1, 21), repräsentiert I. O. M. die res
publica, d. h. die res populi. Die apokryphe Devotionsformel (Latte a. O. 100, 1) bei
Macrob. sat. 3, 9, 10 reicht nicht aus, um für Vediovis eine ähnliche Stellung zu den di
manes zu erweisen (Koch 77).
Dem I. O. M. fehlt zwar ein Mythos in griechischem Sinne, sein Name „spricht“ aber
für den Römer und lehrt ihn in dieser Zusammensetzung der Epitheta, daß die res
publica frei ist von Servituten wie der ager optimus maximus und nur den eigenen Ge-
setzen unterworfen wie der princeps optimus maximus. Daß der Gottesname Iupiter
aus einer Verbindung des Vokativs (vermutlich von Dius) mit der Epiklese pater ent-
standen und in dieser Form erstarrt ist, bedarf besonderer Hervorhebung, da durch
nichts die Unmittelbarkeit religiösen Empfindens deutlicher ausgedrückt wird als durch
diese Fixierung eines Anrufs der Gottheit. Gerhard Radke
Zeitschrif tenschau
Museum Helveticum Vol. 25 Fasc. 4 Oktober 1968
Ernst Risch: Zephyros. S. 205. Als Windname ist das Wort Zephyros seit Homer
bezeugt; selten und erst in der Odyssee ist die gute Seite dieses Windes gesehen.
Beobachtungen an pylischen Tafeln in Linear B lassen die Existenz eines Adjektivs
zephyros vermuten. Es müßte die Bedeutung ,dunkel c gehabt haben. - Fritz Wehrli:
Zur politischen Theorie der Griechen: Gewaltherrschaft und Hegemonie. S. 214.
Grundlegende Gedanken über Wesen und Schicksal der Tyrannis sind aus der vor-
wissenschaftlichen Diskussion menschlicher Lebensmöglichkeiten erwachsen. Thuky-
dides hat die am innerstaatlichen Despotismus entwickelten Gedanken erstmals auf
die Probleme eines zwischenstaatlichen Machtgebildes übertragen. Wie bei der Herr-
schaft eines Einzelnen, so hat auch bei Staatenverbindungen nur eine Führung im
Interesse aller Bestand. - Peter von der Mühll: Weitere pindarische Notizen. S. 226.
(Zuletzt Mus. Helv. 22 (1965) 49ff.) Volksetymologisches bei Pindar: Die Legende
von Ixion, der in seiner Liebestollheit durch eine Wolke - statt durch Hera — betört
wurde, führt auf die Deutung ,Luffstachler‘, ,Luffstecher c = ,Kentauros c, die als
Name dem Sohne des Ixion blieb. - Bei v. 33 der ersten Pythie und auch sonst ist
zu beachten, daß ,nostos c nicht einfach Heimfahrt, sondern ,Hinfahrt c bedeuten kann.
- Eduard Fraenkel: Zur römischen Komödie. S. 231. Plautus Miles 214-232: In
diesem Szenenteil ist die herkömmliche Personenverteilung falsch; es handelt sich
um einen typischen Fall der Umdeutung der Sklavenschliche in Kriegstaten. Die
ganze Partie gehört dem die Intrige planenden Sklaven. - Antipho im Eunuchus des
Terenz ist trotz einer scheinbar widersprechenden Scholiennotiz keine Erfindung des
römischen Dichters, sondern die Einführung eines zweiten Epheben lag im Plan
Menanders. - Manu Leumann: Lat. taxare und dumtaxat. S. 243. Sowohl taxare
,schmähen‘ als auch dumtaxat (der Rechtssprache) sind auf das unbestrittene taxare
,bewerten (Preis) festsetzen, statuere' zurückzuführen, wofür sich im Lateinischen
kein überzeugender etymologischer Anschluß findet. Wie auch sonst die lateinischen
Gesetzesformulierungen weithin griechisches Vorbild verraten, so ist auch hier von
dem griech. Aorist ,taxi c als entlehntem juristischen Terminus auszugehen. Werner
15