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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 12.1969

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Nr. 4
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Bericht über das Gespräch des Vorstandes des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen im Kultusministerium
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Der Gruppenwahlunterricht als Auflockerung der Oberstufe
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https://doi.org/10.11588/diglit.33082#0066

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Zur Frage, ob nicht während der Erprobungsstufe besondere Förderkurse für
schwache Lateiner eingerichtet werden sollten, ist zu sagen, daß hier die Initiative
den einzelnen Schulen überlassen bleibt, da diese von der unterschiedlichen Versorgung
mit Lehrern abhängig sind (Landeselternschaff Juni 69, 15). Aus Kollegenkreisen kommt
die Anregung, die siebte Wochenstunde in Sexta und Quinta dafür zu verwenden.

5. Positiv steht das Ministerium unserer Bitte gegenüber, in den Fällen, in denen alt-
sprachliche Gymnasien die Umstellung auf Koedukation beantragen - eine Chance
für Schulen mit grundständigem Latein (vgl. die Äußerungen des Philologenverbandes
und der Landeselternschaft) —, die Finanzierung der notwendigen Voraussetzungen zu
bewilligen. Nattirlich kann eine Zuteilung von Mitteln nicht von heute auf morgen er-
folgen.

6. Das Ministerium besteht auf der Bestimmung der Ziffer 5 des Erlasses, nach der
Arbeitsgemeinschaften in Französisch oder Englisch für altsprachliche
Primaner nur dann eingerichtet werden dürfen, wenn durch ihren Wegfall Lehrer zur
Erteilung von Pflichtunterricht nicht frei würden. Flier bleibt also alles dem organisato-
rischen Geschick der einzelnen Schulen überlassen.

7. Der Landesverband gab zu bedenken, daß er in der Verbindung eines altsprach-
lichen mit einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig eine sinn-
vollere und modernere Alternative erblidtt als in der Notwendigkeit, in Obertertia
zwischen Französisch und Griechisch zu wählen. Die Möglichkeit zum Erlernen der
zweiten modernen Fremdsprache müsse dem Primaner in jedem Falle geboten werden.

8. Ein örtlich auftretendes Problem sind die relativ geringen Frequenzen in den
Klassen altsprachlicher Gymnasien, die angesichts überfüllter Nachbarschulen
mit Englischbeginn Ärgernis erregen. Es wäre zu überlegen, ob nicht altsprachliche Gym-
nasien in solchen Fällen Klassen der Nachbarschule übernehmen könnten, wenn sie dazu
räumlich und personell in der Lage sind; dabei blieben diese Klassen formell im Verband
ihrer Stammanstalt.

9. Für altsprachliche Gymnasien, die durch die allgemeine Situation gezwungen wer-
den, auf Englischbeginn umzustellen, sollte eine Änderung der Stunden-
tafeln in dem Sinne erfolgen, daß in Quarta und Untertertia statt fünf nur vier Stun-
den Englisch unterrichtet werden, so daß der Lateinunterricht in diesen beiden Jahren
von fünf auf sechs Wochenstunden verstärkt werden kann. Diesem Vorschlag, der den
vorhandenen Unterrichtskapazitäten in den beiden Fächern entsprechen würde, steht
das Ministerium sehr positiv gegenüber. Einen entsprechenden Plan wird der Verband
in Kürze vorlegen. Über die Chancen des Griechischen bei diesem Quarta-Latein
gehen die Ansichten auseinander.

10. Es darf nicht verschwiegen werden, daß das Ministerium all den Überlegungen,
die an den bisherigen Vorstellungen von Schultypen und -zweigen festhalten, sehr kri-
tisch gegenübersteht, da sich in ihnen ein Mangel an Bereitschaft und Fähigkeit zeige, zu
moderneren Formen eines Bildungssystems vorzuschreiten. Positiv gesehen werden in
diesem Zusammenhang die Konzeptionen des Philologenverbandes.

Der Gmppenwahlunterricht als Auflockerung der Oberstufe

(Mitteilungsblatt Nordrh.-Westf. Nr. 3 S. 4/5)

(Bericht über einen Schulversuch am Staatl. Beethovengymnasium Bonn)
Referenten: OStD Prof. Dr. Schröder, OStR Dr. Frings, StR Trimborn

Die 3 Unterprimen des Staatl. Beethovengymnasiums in Bonn werden im Fach
Latein nicht im konventionellen Klassenverband unterrichtet, sondern in 3 Gruppen.
 
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