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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 2/3
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Schirnding, Albert von: Menander in der Schule: Literatur zur Behandlung des 'Dyskolos'
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Buchbesprechungen
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Radke, Gerhard: [Rezension von: Das Alphabet. Entstehung und Entwicklung der griechischen Schrift, herausgegeben von Gerhard Pfohl. Wege der Forschung, Bd. 88]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0053

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Praxis. Privater Charakter der Religion (die Götter als Nothelfer, der religiöse Tick
der Mutter des Sostratos, die Kochtopfideologie Sikons). Die Rolle der Tyche.
2. Das Soziale. Wie weit sind das Bewußtsein und Verhalten der Personen von
ihrer ökonomischen Lage abhängig?
3. Das Verhältnis von Alten und Jungen. Gorgias als Schlüsselfigur.
4. Das Problem der Autarkie am Beispiel Knemons. Menanders Stellungsnahme zur
kynischen Philosophie.
5. Menschlichkeit. Knemon als Neurotiker. Seine Wandlung. Die Liebe des Sostra-
tos. Die Freundschaft des Gorgias und des Sostratos. Die Bedeutung der individuellen
Existenz.
6. Komik. Kontrastsituationen. Burleske Elemente.
7. Struktur der Handlung.
Menanders ,Dyskolos' ist schon als Anfangslektüre hervorragend geeignet. Welche
Jugendlichkeit spricht noch aus dem fast überreifen Parlando dieser späten Kunst! Die
Komplikationen der Handlung erwachsen aus der Unbeweglichkeit der Alten, alle
Initiative geht von den Jungen aus, sie finden den Ausweg aus den unüberwindlich
scheinenden Schwierigkeiten, durch ihr Verhalten siegt die Menschlichkeit, die hier
alles andere ist als ein abstraktes Ideal. „Ihr Griechen bleibt doch ewige Kinder", läßt
Platon einen alten Ägypter sagen. Diese Jugendlichkeit der griechischen Kultur und
ihre dauernde Bemühung um die Paideia scheinen sie geradezu für eine Auseinander-
setzung mit Fünfzehn- bis Zwanzigjährigen zu prädestinieren.
Literaturverzeichnis
1) Menander, Dyskolos, hrsg. v. W. Koch (Aschendorff). Münster 1960
2) Menander, Dyskolos, hrsg. v. F. Stoessl (Schöningh). Paderborn 1961
Menander, Dyskolos, Erläuterungen v. F. Stoessl (Schöningh). Paderborn 1963
3) Menander, Der Menschenfeind, hrsg. u. übersetzt von W. Kraus. Zürich-Stuttgart
1960
4) Menander, Der Menschenfeind. Das Schiedsgericht. Fischer Bücherei. Exempla Clas-
sica 72. Frankfurt a. M. 1962
5) Menander, Dyskolos, griechisch und deutsch, hrsg. u. übersetzt von M. Treu. Mün-
chen 1960
6) Menander, Dyskolos. Kommentar von F. Stoessl. Paderborn 1965
7) A. Schäfer, Menanders Dyskolos. Untersuchungen zur dramatischen Technik. Mei-
senheim am Glan. 1965
8) Fr. Zucker (Hrsg.), Menanders Dyskolos als Zeugnis seiner Epoche. Berlin 1965
Albert Frhr. v. Schirnding/München

Buchbesprechungen
Das Alphabet. Entstehung und Entwicklung der griechischen Schrift, herausgegeben
von Gerhard Pfohl. Wege der Forschung, Bd. 88. Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1968, XL und 461 S. mit 39 Abb. im Text. Best.-Nr. 3403. DM 52,80.
Die Auswahl der von Gerhard Pfohl zusammengestellten Beiträge gibt einen in-
teressanten Überblick über die Geschichte der Alphabetforschung, insbesondere jedoch
der Frage nach dem Alter der griechischen Schrift, d. h. der Zeit ihrer Übernahme
seitens der Griechen aus der phönizischen Schrift. Das wird deutlich in der lebendigen
Diskussion zwischen so extremen Auffassungen wie denen Ullmans und Carpenters,

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