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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 18.1975

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Krefeld, Heinrich: [Rezension von: J. Gruber/Fr. Maier, Zur Didaktik der Alten Sprachen in Universität und Schule]
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[Besprechung]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33069#0014

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siallehrern getragen, die überwiegend methodischen Arbeiten eine didaktische Ausrich-
tung gaben. So sind die älteren Kollegen von uns noch in der „Bindestrich-Didaktik“
groß geworden. Dies fand beispielsweise darin seinen Ausdruck, daß man in Lehr-
probenentwürfen als Referendar „methodisch-didaktische Anmerkungen“ zum geplan-
ten Unterrichtsverlauf machen sollte. Wenn Fachdidaktik in den letzten Jahren zu
einem Begriff geworden ist, dann deshalb, weil die Diskussion um ein neues Verhältnis
von Universität und Gymnasium ringt, ein Verhältnis, das auch im Bereich der Alten
Sprachen Spannungen unterworfen war, die sich nicht immer segensreich für die Sache
ausgewirkt haben. Daß der eine oder der andere Lehrer, sei es an der Universität, sei
es an der Schule, von einer Neuorientierung der Fachdidaktik noch nicht viel wissen
möchte, spricht nicht gegen die Notwendigkeit dieser Neuorientierung, sondern besten-
falls für eine mangelnde Reflektion über die Herausforderung, der sich der Altsprach-
liche Unterricht im Zeitalter der curricularen und organisatorischen Schulreform ebenso
gegenübergestellt sieht wie klassische Philologie durch die Universitätsreformen. Beide
haben Positionen verloren, die man in ihren Bereichen einmal jeweils als beherrschende
bezeichnen konnte. Beiden ist es also aufgegeben, die Fragen nach dem Was und Wozu
vor die des Wie zu stellen. Dies sind dem Wesen nach Kernfragen der Didaktik.
Deshalb ist das Erscheinen des angezeigten Bandes zu begrüßen. Er enthält 13 Bei-
träge verschiedener Art und verschiedenen Gewichts zur Didaktik des AU, Beiträge
grundsätzlicher Art zu einer künftigen Fachdidaktik, zur Studienordnung der Fächer,
zur Kompetenzverteilung zwischen Universität und Studien- (bzw. Bezirks-)Seminar,
zur Unterrichtspraxis in der Sekundarstufe I wie in der Kollegstufe und zu wichtigen
Einzelfragen des Unterrichts (Übersetzen und Leistungsmessung). Er enthält ferner
einen Bericht (von Wülfing/Binder) über das „Studienbegleitende Colloquium“ des
Kölner Instituts für Altertumskunde, schließlich eine Auswahl-Bibliographie zur Di-
daktik der Alten Sprachen. Den beiden Herausgebern, die 6 der 13 Beiträge beisteuer-
ten, geht es um Information über den gegenwärtigen Stand der Diskussion und Ent-
faltung des Problembewußtseins zugleich. Hierin liegt der besondere Vorzug dieser
Publikation, die nicht auf Harmonisierung hinaus will, sondern im Sinne einer kriti-
schen Didaktik auf das Offenlegen divergierender Ansichten. Dem liegt, wie die Her-
ausgeber im Vorwort erfreulicherweise betonen, „die Überzeugung zugrunde, daß ge-
rade durch die Diskussion verschiedener Modelle die Aufgaben einer zukünftigen
Didaktik genauer bestimmt werden können und daß sich nur auf diese Weise die alt-
sprachliche Fachdidaktik als Forschungs- und Lehrdisziplin hinreichend profilieren
kann“. Das Problem der Motivation für den Lehrer, den Studierenden und den Schüler
stellt sich in unserer Zeit immer wieder neu, und weil mehrere Beiträge dieses Bandes
zu dieser jeden Lehrer quälendeh Frage eine Teilantwort beizusteuern versuchen, sei
das Studium dieser Publikation nicht nur dem Studierenden, dem Referendar und
Fachleiter empfohlen, sondern jedem „Schulpraktiker“. Heinrich Krefeld
(Aus: Mitt.Bl. des Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Heft 3/1974)

Bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt sind Ende 1974 drei Bände
erschienen, die eigentlich in jede Fachbibliothek gehören. Vom persönlichen Gewinn der
Lektüre einmal abgesehen, können und müssen sie vor allem der gründlichen Vorbereitung
des Unterrichts auf der Kollegstufe dienen. Es handelt sich um
Hannibal, Wege der Forschung, Band CCCLXXI, herausg. und mit einerEinführung
versehen von Karl Christ.
I. Allg. Beurteilung Hannibals: K. Christ (1972), Probleme um Hannibal. — Wilh. Hoff-
mann (1957), Hannibal und Rom. II. Vorgeschichte und Ausbruch des 2. Punischen
Krieges: Beiträge von Walter Otto (1932), Gaetano De Sanctis (1932), Wilhelm

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