Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]: Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes (18.1975)

Otto Leggewie zum 65. Geburtstag

Am 30. März 1975 vollendete der Vorsitzende des DAV sein 65. Lebensjahr.
Bundesverband und Landesverbände nahmen an diesem Ehrentag mit ihrem
Glückwunsch und einem Buchgeschenk teil.
Otto Leggewie, der in damals recht jungen Jahren Schulleiter geworden war
(1950 in Heinsberg bei Aachen, 1951 bis 1961 am Apostelgymnasium in Köln)
- ein Schulleiter, der sich noch kaum mit Problemen der Demokratisierung be-
faßte, jedoch mit Urteilskraft und Geschick ein Kollegium zusammenstellte, des-
sen Mitglieder gute und fruchtbare Arbeit tun konnten -, nahm früh an der
Arbeit des DAV aktiven Anteil. 1954 war er Vorsitzender des Landschaftsver-
bandes Nordrhein, 1955 bis 1957 Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-
Westfalen. In dieser Zeit war er maßgeblich an der schulpolitischen Arbeit des
Bundesverbandes beteiligt. Von 1954 bis zu seinem Eintritt ins Schulkollegium
im Jahre 1961 leitete er auch das „Landesinstitut für den altsprachlichen
Unterricht“.
Ungewöhnliche Aktivität entfaltete Otto Leggewie als Herausgeber bzw.
Mitherausgeber von Unterrichtswerken und Lektüretexten. Mit B. Kock und
anderen gab er seit 1953 die „Disciplina Latina“ heraus, ein Jahrzehnt später
mit mehreren Mitarbeitern die Neubearbeitung der „Ars Graeca“. Die Aschen-
dorffsche „Sammlung lateinischer und griechischer Klassiker“ betreut er seit
1956 zusammen mit A. Stephany; in dieser Reihe und bei anderen Verlagen gab
er auch selber eine Anzahl von Texten heraus. 1958 übernahm er die Heraus-
gabe der „Griechisch-Römischen Altertumskunde“ von Hense-Leonhard, die
jetzt unter dem Titel „Die Welt der Griechen und Römer“ erscheint. 1967 er-
schienen die von ihm mitherausgegebenen „Texte zur Antike - Von Platon bis
Heisenberg“. Viele Jahre war er Mitherausgeber des DAV-Mitteilungsblattes,
das ihm zahlreiche Beiträge und Impulse verdankt.
1971, als Otto Leggewie seit einer Reihe von Jahren als Leitender Ministerial-
rat im Kultusministerium tätig war - dort unterstützte er nachdrücklich die
Arbeit des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen -, erklärte er sich bereit, den
Vorsitz unseres Bundesverbandes zu übernehmen. Dafür, daß er zu einem Zeit-
punkt, als die vertrauten Vorstellungen über die Rolle der alten Sprachen im
Gesamtcurriculum zerstört waren, eine Arbeit übernommen hat, die wenig
Freude bringt, aber viel Mut und Geduld verlangt, sind ihm die Landesver-
bände und alle Altsprachler zu Dank verpflichtet. Wir wünschen ihm Glück und
Gesundheit für viele Jahre.

W. Berning/W. Königer

DAV-Mitteilungsblatt 1975/2

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