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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 23.1980

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Nr. 1
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Scheda, Gunter; Steinthal, Hermann; Leggewie, Otto [Gefeierte Pers.]: Otto Leggewie 70 Jahre
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https://doi.org/10.11588/diglit.33077#0007

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Otto Leggewie 70 Jahre
Am 30. März 1980 vollendet Herr Ltd. Min. Rat i. R. Otto Leggewie sein
70. Lebensjahr. Dieser Tag, zu dem der DAV dem Jubilar seine herzlichsten
Glückwünsche ausspricht, gibt Anlaß zu einer kurzen Rückschau auf 30 Jahre
in der Geschichte des DAV, mit dem das Wirken Otto Leggewies aufs engste
verknüpft ist.
Die ersten Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren - der größere Teil von uns
hat diese Zeit ja bewußt erlebt — durch den Mangel in allen Lebensbereichen
gekennzeichnet. Trotz der drückenden Sorgen um Beschaffung von Lebens-
mitteln, Kleidung und Wohnung gab es im heutigen Lande Nordrhein-Westfalen
schon sehr früh intensive Bestrebungen, das höhere Schulwesen auf der Basis
eines christlichen Humanismus wiederaufzubauen. Bei diesen Bestrebungen fiel
den Alten Sprachen eine zentrale Aufgabe zu, die von den Vertretern unserer
Fächer - es seien nur 3 Namen genannt: Habenstein, Kock, Stephany - mit
großem Engagement aufgenommen wurde. Dieser leidenschaftliche Wille, den
Bildungskräften der Antike einen wichtigen Platz in der Erziehungsarbeit zu
sichern, war verbunden mit den Bemühungen um einen organisatorischen
Zusammenschluß. Ein bedeutsames Ergebnis dieser Arbeit war die in Lüding-
hausen (bei Münster) in der Zeit vom 10. bis 12. Januar 1949 durchgeführte
Tagung, auf der sich die nordrhein-westfälischen Altphilologen zu einem
Landesverband zusammenschlossen. Auf diesem Treffen wurde auch der Zu-
sammenschluß auf Bundesebene geplant, der dann 1 Jahr später in Mönchen-
gladbach erfolgte1.
Das erfolgreiche Mitwirken bei den organisatorischen und ideellen Vorbe-
reitungen dieser Tagungen hatte die Wahl Herrn Leggewie zum Herausgeber
des Mitteilungsblattes des Landesverbandes NRW zur Folge (1954). Diesem
Amt schloß sich die Wahl zum Landesverbandsvorsitzenden an (1955—1957).
In einer für das Weiterbestehen des Gesamtverbandes kritischen Zeit (1971)
wurde Herr Leggewie gebeten, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen. Das
Ende der 60er und der Beginn der 70er Jahre waren bekanntlich geprägt von
massiven Angriffen auf die Alten Sprachen. Im Kampf um die Rettung huma-
nistischer Positionen war so mancher geneigt, bewährtes didaktisches und metho-
disches Gut zu opfern, um nicht in den Verdacht erzkonservativer Rückständig-
keit zu geraten. In dieser Zeit wirkte sich die ausgleichende Hand Herrn Legge-
wies segensreich aus für den organisatorischen Zusammenhalt des DAV wie
auch für die Stellung der Alten Sprachen im Bildungsgefüge der Länder.
In Anerkennung seiner Verdienste wurde Herr Leggewie nach seinem Rück-
tritt als Vorsitzender 1977 zum Ehrenmitglied des DAV ernannt.
Trotz seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Schulleiter und Schulauf-
sichtsbeamter fand Herr Leggewie Zeit und Kraft für zahllose Veröffentlichun-
gen in Fachzeitschriften. Auch als Herausgeber von Lehrbüchern und kommen-

1 Vgl. zuletzt H. Hugenroth, Mitt.-Blatt NRW, 25. Jg. (1977), H. 3, lff.

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