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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 24.1981

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Nr. 3
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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Paul Faure, Die griechische Welt im Zeitalter der Kolonisation]
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[Rezension von: Manfred Fuhrmann (Übers.), Marcus Tullius Cicero, Sämtliche Reden, Bd. 6]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Heinz Heinen (Hrsg.), Die Geschichte des Altertums im Spiegel der sowjetischen Forschung]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33080#0064

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die neue Umwelt sind. Bibliographie und Register helfen wirklich weiter. Zu beanstanden
sind die drucktechnische Wiedergabe der Textabbildungen (nicht die der Fotos und
Ausschnittkarten) und die fast unleserliche Karte am Ende. Trotzdem ist der Band eine
vorzügliche Ergänzung zu Flaceliäres Griechenland (Leben und Kultur in klassischer
Zeit).

Marcus Tullius Cicero: Sämtliche Reden, Bd. 6. Eingeleitet, übersetzt und erläutert von
Manfred Fuhrmann, Artemis, 1980, 464 S., Ln. 58,- DM
In bewährter Gestalt liegt nun von der siebenbändigen, chronologisch angelegten Gesamt-
ausgabe der Reden der vorletzte Band vor. Er enthält die Reden aus den Jahren 56-52.
reicht also von Ciceros Rückkehr aus der Verbannung bis zum 3. Konsulat des Pompeius
(Für Caelius; Über die konsularischen Provinzen; Für Cornelius Baibus; Gegen Piso; Für
Scaurus; Für Plancius; Für Rabirius Postumus; Für Annius Milo). Vor dem Hintergrund
einer Zeit, die vom rücksichtslosen Gebrauch des Einspruchsrechts, von Knüppelbanden
des Clodius und Milo, von der Drohung mit militärischer Macht geprägt ist, läßt Fuhr-
mann durch seine stilistisch hervorragende, dem ciceronianischen Ausdruck angepaßte
Übersetzung die spätrepublikanische Gesellschaft und Ciceros Meisterschaft in allen
Bereichen der Rhetorik deutlich werden. Zu jeder Rede gehört eine sachkundige Einfüh-
rung, die Angabe der besten kommentierten Textausgabe und der wichtigsten Abhand-
lungen (auch der neueren von W. Stroh und D. Berger). Am Ende folgen Anmerkungen
(S. 383-441; mit gelegentlichen Rückverweisen auf frühere Bände), die Abweichungen
von der Ausgabe Clark/Peterson (Oxford 1901-11) und ein Register der in den Reden er-
wähnten Personen. Für einen Leser, der nicht aus dem Kreis der Altphilologen stammt,
wäre eine abschließende Darstellung der rhetorischen Elemente, von Aufbau und Stil einer
Rede (etwa in der Reihe „Lebendige Antike“) eine unschätzbare Bereicherung der Lektüre.

Heinz Heinen (Herausgeber), Die Geschichte des Altertums im Spiegel der sowjetischen
Forschung, Erträge der Forschung Bd. 146, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt,
1980, VIII, 408 S„ 98,- (59,-) DM
An 6 aus dem Russischen übersetzten Originalbeiträgen und einem eigenen Beitrag des Her-
ausgebers zum „Ende der Alten Welt“ wird die Entwicklung der sowjetischen Althistorie
vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte dargestellt. „Das alte Ägypten“ und „Der Vordere
Orient im Bereich der Keilschriftstudien“ sind mit je einem Beitrag vertreten; Phoini-
kien, Palästina und Hethiterreich fehlen; die übrigen Beiträge gelten der griech.-röm. An-
tike. Sie sind von unterschiedlicher Güte und zeigen deutlich außer einem Informations-
defizit, für das man aus mehreren Gründen Verständnis haben muß, im allgemeinen eine
geringere Spezialisierung als im Westen.
Die Ausrichtung auf sozio-ökonomische Probleme, vor allem auf die Aspekte der Skla-
verei und der Sklavenhalterordnung (man vergleiche dazu die Untersuchungen der Mainzer
Akademie der Wissenschaften) ist bekannt, und die Einbettung in den historischen Ma-
terialismus und seine Lehre vom gesetzmäßigen Ablauf der Geschichte, der ja das zu er-
reichende Ziel im vorhinein festlegt, scheint mehr Überzeugung als Pflichtübung zu sein.
Wegen der sprachlichen Schwierigkeiten und der Seltenheit von Publikationen dürfte
Der nördliche Sshwarzmeerraum in der Antike von D. B. &lov für viele bei uns wirkliches
Neuland sein. Der Verf. führt uns in knappen Worten durch Handelszentren und land-
wirtschaftliche Siedlungen (Dörfer, einzelne Landgüter, Villen) und schildert die Erfor-
schung der landwirtschaftlichen Kleroi durch die Feldarchäologie (Ausdehnung, Art der
Nutzung). Vor allem in Olbia, Chersonesos, Pantikapaion lassen sich archaische Funda-
mente, Reste von öffentlichen Gebäuden, Wohnhäusern und Nekropolen (bemalte Grab-
stelen, Keramik) des 6. und 5. Jahrhunderts, frühhellenistische, römische (Garnisonen,
Marktplätze), bosporanische und mittelalterliche Bauten nachweisen.
Wolfgang Königer

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