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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 25.1982

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Nr. 3
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Binder, Gerhard: Lateinische Sprachkurse an der Universität: Erste Ergebnisse einer Umfrage an den Universitäten der Bundesrepublik
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https://doi.org/10.11588/diglit.33081#0046

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(je 2); ferner: Lingua Latina, Fundamentum Latinum C, Initia, Fontes, Ianua
Nova B, Langenscheidt „30 Stunden Latein“.
- Kein Unterrichtswerk findet uneingeschränkte Zustimmung (positive und nega-
tive Aspekte einzelner Unterrichtswerke können erst später zusammengestellt
werden).
Die überwiegende Zahl der Kursleiter hat eigene Unterrichtsmaterialien er-
arbeitet, die i.a. dem Mängelausgleich benutzter Lehrbücher, besonders
der Systematisierung des Grammatikstoffs, und der schnelleren Hinfiih-
rung zur Lektüre dienen.
— Der Plan des DAV, durch ein Autorenteam ein spezielles Lehrbuch für Univer-
sitätskurse erarbeiten zu lassen auf der Basis der KMK-Vereinbarung zum Lati-
num, wurde überwiegend begrüßt: in 14 Fragebogen wird ein solches Lehrbuch
als (dringend) erforderlich, in 12 als sinnvoll, in 2 als unnötig bezeichnet.
5.2. Nach Auskunft der Fragebogen besteht in der (Menge der) Originallektüre
eines der Hauptprobleme der Universitätskurse.
- Originallektüre setzt i.a. in der Mitte von Latein II oder spätestens am Beginn
von Latein III (Lektürekurs) ein;
- sie ist meist aus Caesar, seltener aus Cicero genommen;
- an einigen Universitäten, die auf die Verwendung eines im Handel befindlichen
Lehrbuchs verzichten, setzt Originallektüre bereits in der Mitte oder am Ende
von Latein I ein;
- nur in wenigen Fällen wird - vor allem wohl in Kursen die zum „Großen Lati-
num“ führen - noch eine zweite Lektüre erreicht; genannt werden: Cicero, Sal-
lust, Livius, Seneca, Plinius, Augustin, mittelalterliche Texte (fast nie Poesie).
Der Umfang der Originallektüre wird sehr unterschiedlich angegeben; Op-
timale Ergebnisse sind „2 Bücher Caesar“ oder „30 Kapitel Caesar + 1 Ci-
cero-Rede“. Im übrigen wird der Umfang (nach Aschendorff-Seiten) be-
ziffert zwischen minimal 6 und maximal 90 Seiten, überwiegend jedoch
mit Zahlen im unteren Drittel der Skala.
- Der Fragebogen war in diesem Punkt nicht hinreichend differenziert. Die recht
häufige Angabe „6-10 Seiten“ dürfte sich auf Kurse beziehen, die zum „Kleinen
Latinum“ führen. Trotzdem überrascht gerade bei Universitäten, die die Gesamt-
situation der Kurse relativ günstig darstellen, der häufige Hinweis auf diesen ge-
ringen Lektüre umfang.

6. Fragenkomplex E: Allgemeine Fragen zur Situation
6.1. Die von mir im Rahmen der DAV-Tagung 1980 (Göttingen) vorgetragene
und in Gymnasium 88,1981,373—382 veröffentlichte Situationsbeschrei-
bung wird überwiegend als zutreffend bezeichnet, gelegentlich werden
positive Abweichungen notiert.
6.2. Die Frage „Wo liegen nach Ihrer Erfahrung die schwierigsten Probleme
der Universitätskurse Latein“ hat eine Fülle ausführlicherer Kommentare
veranlaßt (dies gilt auch für die abschließende Frage nach dem Interesse
an den Lateinkursen seitens der Studenten, der Abnehmerfächer, der

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