Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 26.1983

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Artikel:
[Rezension von: Gerd Hagenow, Aus dem Weingarten der Antike]
DOI Artikel:
Königer, Wolfgang: [Rezension von: Denys Haynes, Griechische Kunst und die Entdeckung der Freiheit]
DOI Artikel:
Zeitschriftenschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33083#0060

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Senator und Weinfachmann Elmar Pieroth meinte gegenüber dem Rez., daß dafür die
höheren Weinstöcke und dickeren Beeren im Süden und die bewußte Beschränkung der
Menge zu Gunsten der Qualität die Ursachen wären. Mit Sicherheit war also Italien (Oino-
tria!) im Altertum eine Gegend, in der zwar nicht Milch und Honig wohl aber der Wein
in Strömen floß.
Denys Haynes, Griechische Kunst und die Entdeckung der Freiheit. Bd. 13, 148 S., 90
Schwarzweißabb., fester Einband, 39,80 DM
„Die Idee menschlicher Freiheit - die Entdeckung, daß der Mensch ein selbständiges We-
sen ist, dessen Handlungen von einem ihm innewohnenden Willen bestimmt werden und
nicht von Mächten außerhalb seiner selbst - war die größte geistige Errungenschaft der
Griechen“ (S. 9).
B. Sneli („Die Entdeckung des Geistes“, 4. Aufl. 1975, Göttingen) ist dieser Idee in
der Entwicklung der griechischen Literatur nachgegangen. H. untersucht nun ihren Ein-
fluß auf Form und Gehalt der griechischen Kunst, indem er, mit dem geometrischen Stil
beginnend, an Motiv und Technik das wachsende Verständnis für Raum und Körper nach-
weist. Schrägansichten und Verkürzungen, das Aufkommen von Signaturen, die das Selbst-
bewußtsein des Künstlers beweisen, der allmähliche Fortschritt bei der anatomisch richti-
gen Darstellung des Körpers, das sind nur einige Details, in denen die neue Lebensauffas-
sung ihren Ausdruck findet. Den Endpunkt stellen Wandgemälde im Haus des Augustus
auf dem Palatin oder in der römischen Villa zu Oplontis dar, die zweifellos auf griechi-
sche Vorlagen zurückgehen und die Entdeckung der Zentralperspektive voraussetzen.
„Eine solche Perspektive symbolisiert die von allen geteilte Welt, in der das Individuum
seine Identität entdeckt: gesehen von einer bestimmten Person, an einem bestimmten
Punkt in Raum und Zeit, wobei deren Auge nach Gutdünken das Zentrum festlegt, auf das
sich alles bezieht“ (S. 136), eine Tatsache, die Platon bewog, die illusionenschaffende
Kunst aus seinem Idealstaat zu verbannen.
Das Buch, dem drei im März 1977 an der Universität von Puget Sound (Tacoma/
Washington) gehaltene Vorträge zu Grunde liegen, bietet dem Fachmann wenig Neues:
innerhalb der Reihe, die auch den interessierten Laien ansprechen soll, hat es jedoch
durchaus seine Berechtigung.
Wolfgang Königer, Berlin

Zeitschriftenschall
A. Fachwissenschaft
Gymnasium 89, 1982, H. 6: H. Bellen, Ant. Staatsräson, 449ff.; G. Maurach,
Caesar BG 5, 43f., 468ff.; L. Voit, Horaz-Merkur-Augustus, 479ff.; H. Fehr
— J. Blänsdorf, Eine Villa des 2.-4. Jh. in Ahrweiler & Das Ahrweiler Schüler-
Sgrafitto, 497-510. — Hermes 110, 1982, H. 4: J. Blomquist, Human &
Divine Action in Euripides1 Hippolytus, 398-414; E. Asmis, Lucretius ‘ Venus
& Stoic Zeus, 458—70; R. Schottländer, Fortschrittsverkündigung oder Adels-
rhetorik? Zu einer euripid. Maxime, 490—4; H. Achleitner, Polybios‘ Philo-
poimen-Biographie als Quelle für Livius, 499—502. — Gnomon 54, 1982,
H. 6: Rezension R. MacMullen, Paganism in the Rom. Empire (R. Klein),
562—70; H. 8; Rezension Enzyklopädie des Märchens, Band 1—2(W. Burkert),
713—9, Rez. D. Gail, Die Bilder der horaz. Lyrik (H. P. Syndikus), 740—6.
— Museum Helveticum 39, 1982, H. 4: M. Puelma, Die Aitien des Kallimachos
als Vorbild der röm. Amores-Elegie (II), 285ff.; C. Loutsch, Ciceron& l’affaire

24
 
Annotationen