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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Patricia Brothwell, Don R. Brothwell, Manna und Hirse. Eine Kulturgeschichte der Ernährung]
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[Rezension von: Maier, Friedrich, Leistungserhebung im lateinischen Lektüreunterricht]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Roland Hampe, Antikes und modernes Griechenland]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0062

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oft auch der Skelettbefund ein Beweis ist, von Säuglings- und Kleinkinderernährung, Nahrungs-
vergiftung und verfälschter Nahrung. Die gegenüber der Erstausgabe auf den doppelten Umfang
angewachsene Bibliographie enthält leider noch immer fast nur englische Titel; das Register ist
sorgfältig gearbeitet.
Maier, Friedrich: Leistungserhebung im lateinischen Lektüreunterricht. Auxilia 10, C. C. Büchner,
Bamberg 1984, 144 S., 23,60 DM.
Vor allem in den letzten zwanzig Jahren hat sich die Ansicht durchgesetzt, die dann auch in den
Prüfungsanforderungen allmählich rechtlich fundiert worden ist, daß neben die Verfahren des
Übersetzens und Texterschließens mit gleichem Rang und Wert Methoden der Interpretation
und der Wertung der Textinhalte treten müsse. Dem Untertitel der Reihe, „Unterrichtshilfen für
den Lateinlehrer", wird der Verf. in besonderem Maße gerecht: die umfangreiche Literatur ist fast
bis zur Drucklegung berücksichtigt und das Thema von ihm schon mehrfach unter verschiede-
nen Aspekten bearbeitet worden (zuletzt in: Lateinunterricht zwischen Tradition und Fortschritt
Bd. 1 und 2). Er beschreibt nicht nur gründlich die Möglichkeiten, sondern demonstriert sie auch
an Beispielen, größtenteils mit Lösungen, so daß auch interessierte Eltern und Schüler sich infor-
mieren können. Berücksichtigt sind die Mittelstufe / Sl, die Oberstufe / Sil und die Situation der
11. Jahrgangsstufe/Klasse. Relativ leicht läßt sich ein Konsens über die Erfordernisse in Sil herstei-
len, lassen sich die Vor- und Nachteile der vier Abiturprüfungsmodelle verdeutlichen. Problema-
tischer ist da schon die Kl./Jgst. 11, die für die meisten Schüler (sofern sie das Fach nicht schon
am Ende von Kl. 10 abwählen können) ein abgerundetes Ende des Lateinunterrichts bringen muß
und zugleich für die, die das Fach in der Oberstufe weiterführen wollen, eine gesicherte Basis in
der Übersetzungsfähigkeit und in der Literaturkenntnis schaffen muß (S. 94 ff.). Wenn in Sl Vor-
formen der Interpretationsaufgabe geübt werden sollen, kann es sich nur um die einfacheren An-
forderungsbereiche I und II der Matrix handeln. Es geht dem Verf. zu Recht nicht nur um die
schriftliche Note, sondern er behandelt auch ausführlich alles, was zur Bildung der mündlichen
Note gehört, also auch Wortschatzabfragen, Grammatik-Test, Lektüre-Test, Wiederholen und
Präparieren des Übersetzungstextes, Interpretationsbeitrag und persönliche Stellungnahme,
Schülerreferat und Interpretationsprotokoll. Ein besonderer Abschnitt handelt von der Fachar-
beit, deren Bedeutung in den einzelnen Bundesländern allerdings sehr unterschiedlich ist. Am
Ende (S. 133-136) bilden 15 Goldene Regeln der Leistungserhebung eine Art Zusammenfassung
der Ausführungen. Wer Latein unterrichtet, kann an diesem wichtigen Band nicht vorbei, denn
bei aller Unterschiedlichkeit der Auffassungen in Detailfragen bleibt - wie der Verf. S. 136 selbst
sagt - für alle Beteiligten die Prüfung im Lektüreunterricht eine Art von Aushängeschild unserer
fachlichen Leistungen und entscheidet über Motivation und Wahlverhalten unserer Schüler.
Hampe, Roland: Antikes und modernes Griechenland. Kulturgeschichte der antiken Welt. Bd. 22.
Herausgegeben von Erika Simon. Philipp von Zabern, Mainz 1984; 335 5. mit 81 Abb. und 6 Farb-
tafeln; geb. 45,— DM.
Erika Simon, die Würzburger Archäologin, legt eine Auswahl aus den gedruckten und unpubli-
zierten Schriften von Roland Hampe (1908 - 1981) vor und charakterisiert treffend dieses unver-
wechselbare Archäologenleben, in dem neben strenger Wissenschaft von Jugend an die Musen
ihren festen Platz hatten, in dem der Drang nach praktischer Tätigkeit (Olympia, Ischia, Kreta) die
Arbeit am Schreibtisch ideal ergänzte. Die Antrittsrede in der Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften 1960 (S. 309 ff.) gibt ein anschauliches Bild von Hampes Jugend, den Anregungen
und Einflüssen im Elternhaus, der Schulzeit in Salem (vgl. auch seine Briefe an die Eltern, S. 272 -
297), dem Umweg über Jura, Soziologie und Neuerer Geschichte zur Archäologie, den Lehrern
und Vorbildern (E. Buschor: die Fähigkeit des vergleichenden Sehens; J. Stroux: die Schärfe des
Interpretierens; O. Regenbogen: das beispielhafte Gestalten eines Vorlesungsstoffes). Auf archäo-
logische Reisestipendien für Paris, London, Oxford folgen Assistentenstellen in Rom und Athen,

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