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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 29.1986

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Nr. 1
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Hilde Rühfel: Das Kind in der griechischen Kunst]
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Roland Hampe/Erika Simon: Griechisches Leben im Spiegel der Kunst. Sonderband der Kulturgeschichte der Antiken Welt]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35877#0030

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He/muf Ereis (Hrsg.); Hisfonsche Inschriften zur römischen Kaiserzeit. W<ssenschaff/<che Buchge-
seBschaff Darmsfadf, 7984, (TZE, Bd. 49), XW7, 270 5., kart., 66,— (39,—) DM
Bei der Durchsicht des Bandes überkommen den Rez. zwiespältige Gefühle: als Altsprachler
wird er das Fehlen der lat./griech. Originaltexte, die durchaus nicht immer mühelos zu beschaf-
fen sind, bedauern; Verständnis gebührt aber auch den Argumenten des Herausgebers, der die
insgesamt 153 Inschriften Oberschülern und Geschichtsstudenten zugänglich machen will, die
durch fehlende Sprachkenntnisse an der Auswertung dieser Quellen gehindert sind und sich des-
halb auf die üblichen zumeist nur aus antiken Autoren zusammengestellten Quellensammlungen
beschränken müssen. Ein weiteres Argument besteht darin, daß bei einer zweisprachigen Ausga-
be auf dem zur Verfügung stehenden Raum nur die Hälfte der vorgelegten Inschriften hätte vor-
gelegt werden können.
In 7 Abschnitten, entsprechend den Herrscherhäusern von Augustus bis Konstantin, werden je-
weils Inschriften zu historischen Ereignissen, Kaiserkult, Reichsverwaltung und Städtewesen ab-
gedruckt, Texte, die im Gegensatz zu unseren sonstigen Quellen im allgemeinen von einer be-
wußten Verfälschung frei sind. Der politisch und historisch Interessierte erhält Einblicke in die
Verwaltungsgeschichte (u.a. Stadtrechte, Stadtratsbeschlüsse), in die Arbeit der Statthalter und
Prokuratoren, in die Anweisungen der Kaiser und in die ihnen zumeist vorausgegangenen Anfra-
gen von Amtsträgern und Untertanen. Die Zusammensetzung der römischen Führungsschicht,
der Aufbau des Heeres, unter den Kulten vor allem der Kaiserkult und die Bürgerrechtspolitik
kommen ausführlich zur Sprache. Auch wer wie der Rez. die Zurückdrängung der Ereignisge-
schichte zugunsten der Struktur- und Sozialgeschichte in den Curricula der neugestalteten Ober-
stufe bedauert, muß zugeben, daß der hier besprochene Band 49 der «Texte zur Forschung«
wichtige Materialien für ein gewissenhaftes Arbeiten bietet.
Syndikus, Hans Peter; CatuB. Eine Interpretation. 7. Teil; Einieifung. Die Meinen Gedichte. Wis-
senschaftiiche BuchgeseBschaft, 7 984 (/DE, 46),. V777, 2 93 S., kart., 62,— (38,—) DM
H.P. Syndikus legt hier ein Buch vor, an dem der Lehrer der Sek.-St. II in Zukunft nicht mehr vor-
übergehen kann: es enthält nämlich keinen Zeitenkommentar, wie er - entweder wissenschaft-
lich orientiert oder auf den Schulgebrauch ausgerichtet - üblich ist, sondern es liefert Interpreta-
tionen der kleinen Gedichte (1-60), die in der Schule schon immer im Mittelpunkt der Catull-
Lektüre gestanden haben. Welch feines Gespür der Verf. für unseren poeta doctus entwickelt,
wird sowohl an seinem vorsichtigen Herantasten an Form und Inhalt der nugae als auch an sei-
ner verständigen Wertung herkömmlicher oder moderner Deutungen klar. Fußnoten und Biblio-
graphie sind Beweis für den Umfang des Forschens und die Aktualität der Aussagen. Die Einlei-
tung (S. 1-70) bietet reichhaltigen Stoff und zahllose Anregungen zum Lebensrahmen des Dich-
ters, zum gesellschaftlichen Hintergrund, zu Person und Darstellung der Lesbia, zum literari-
schen Standort, zum Gedichtbuch und seinen Formen, d.h. also eine verläßliche Grundlage für
die folgenden Ausführungen. Der bellus, dicax, facetus, elegans, delicatus, iocosus, lepidus, sal-
sus, urbanus und venustus Catullus ersteht vor uns als Teil einer überfeinerten Gesellschaft, die
Cicero verächtlich als «delicata iuventus« abgestempelt hat (S. 12). Voller Erwartung kann man
dem Erscheinen des zweiten Teils entgegensehen.
Ro/and Hampe/Er/ka Simon; Griechisches Lehen im Spiegei der Kunst. Sonderhand der Ku/furge-
schichte der Antiken Weit. Veriag Phiiipp von Zähem, 7959 und 7985. 96 S. mit 40 einfarbigen
Tafe/n. Gebunden mit Schutzumschiag, 29,80 DM.
Dem Verlag ist es hoch anzurechnen, daß er den seit 1961 vergriffenen Band nachgedruckt und zu
einem erschwinglichen Preis auf den Markt gebracht hat. Alle 40 abgebildeten und besprochenen
Gefäße befinden sich im Archäologischen Institut der Universität Mainz. Sie gehören zu einer
Sammlung, die zwischen 1948 und 1958 zustande gekommen ist. Der Haupttext ist bis auf den zu
Tafel 39 unverändert geblieben, die wissenschaftliche Literatur wurde für diese 2. Auflage ergänzt.

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