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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 29.1986

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Nr. 3
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Aufsätze
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Glücklich, Hans-Joachim; Maier, Friedrich; Fritsch, Andreas: Fachdidaktik Latein und Griechisch an der Universität
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https://doi.org/10.11588/diglit.35877#0075

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Fachdidaktik Latein und Griechisch an der Universität
Empfehlungen der,Kommission Fachdidaktik' des Deutschen Altphilologenverbandes
Vorbemerkung
Die nachfolgenden Ausführungen sind von der,Kommission Fachdidaktik' des Deut-
schen Altphilologenverbandes im Jahre 1983 erarbeitet und verabschiedet worden.
Sie gliedern sich in Grundsätze und Forderungen, die alle Mitglieder der Kommission
gemeinsam verantworten, und Darlegungen, die einzelne Mitglieder der Kommission
verfaßt und unter Berücksichtigung kritischer Stellungnahmen der anderen Mitglieder
endgültig formuliert haben.
Die Veröffentlichung wurde auf der Vertreterversammlung des Deutschen Altphilolo-
genverbandes 1985 beschlossen. Nach Auffassung des Unterzeichneten, der vom Ver-
band zum Kommissionsleiter bestimmt worden war, haben die Ausarbeitungen der
Kommission unverändert Gültigkeit. Zwar wird man gegenwärtig nicht davon ausge-
hen können, daß nahezu alle Studenten der Alten Sprachen Gymnasiallehrer werden
können. Aber für einen größeren Prozentsatz trifft dies auch jetzt zu, und der Öffent-
lichkeitsbezug des Studiums ist in jedem Fall zu berücksichtigen.
(F^ns-Joachim Glücklich)

). Grundsätze
(1) Die Fachdidaktik Latein und Griechisch (Didaktik des altsprachlichen Unterrichts) ist eine wis-
senschaftliche Disziplin, deren Forschungsgegenstand prinzipiell jeder Unterricht in den Fächern
Latein und Griechisch im gesamten Schul- und Bildungswesen ist, sowohl im deutschen Sprach-
raum als auch in anderen Ländern, in Geschichte und Gegenwart.
(2) ihre Hauptaufgabe liegt darin, diesen Unterricht im Interesse der Lernenden wissenschaftlich
zu begründen, kritisch zu überprüfen und - auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse - zu
verbessern. Hierzu gehört auch, Perspektiven und Konzepte für die künftige Entwicklung des alt-
sprachlichen Unterrichts auszuarbeiten.
(3) Die Fachdidaktik vermittelt zwischen den in der Schule zusammenwirkenden Determinanten
von Unterricht: Fach, Schüler und Gesellschaft. Als Theorie des Fachunterrichts entwickelt sie
Kriterien für die Entscheidungen über Ziele, Inhalte, Methoden und Medien.
(4) Die Fachdidaktik arbeitet daher ebenso mit der Fachwissenschaft und deren Bezugswissen-
schaften zusammen wie mit den Erziehungs- und Sozialwissenschaften. Sie berücksichtigt oder
verwendet deren Ergebnisse und regt ihrerseits auch die genannten Disziplinen durch eigene Fra-
gestellungen zu bestimmten Forschungsarbeiten an.
(5) Die Fachdidaktik bedarf auch einer breiten, nicht unmittelbar praktisch umsetzbaren Erfor-
schung der Grundlagen des Fachunterrichts. Doch arbeitet sie auch in diesem Bereich in Kennt-
nis der konkreten Probleme des Unterrichts und mit dem Ziel, zur Lösung dieser Probleme beizu-
tragen.
(6) Die Didaktik der Alten Sprachen bemüht sich, ihre Ergebnisse in einer Form zu vermitteln, in
der sie die Unterrichtspraxis optimal unterstützt, das Studienseminar (Pädagogisches Seminar)
sinnvoll vorbereitet und den Lehrbuchautoren, Texteditoren und Lehrplanverfassern bei ihren
Entscheidungen hilfreich ist.
(7) Die Fachdidaktik Latein und Griechisch muß an der Universität mit demselben Rang und der-
selben Ausstattung wie andere vergleichbare Fachdidaktiken vertreten sein. Nur so kann sie mit

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