Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]: Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes (29.1986)

„Mit humanistischer Bildung in die Wirtschaft - Überlegungen am Beispiel der Personalpolitik ei-
ner großen Bank". — Wiebke Denecke: ,,Humanistische Bildung einst und jetzt im Urteil ehe-
maliger Schüler des Max-Planck-Gymnasiums".
ANDREAS FRtTSCH, Berlin

Buchbesprechungen

Ca/der 7/7, W7//7am, f/asbar, He//mut und Lindken, Theodor; Wr/amowdz nach 50 fahren. Wlssen-
schaftb'che Bucbgese/Zschaft Darmstadt, 7985, /X, 802 5., Ln. 759,— DM (98,— DM)
Aus Anlaß des 50. Todestages von Wilamowitz (25. Sept. 1981) veranstaltete die Werner-
Re/mers-Stlftung (Bad Homburg) vom 22. bis 26. Sept. 1981 ein Symposium, das damals auch in
der Presse Beachtung gefunden hatte. Der vorliegende, gediegen ausgestattete Band enthält im
wesentlichen die Beiträge zu diesem Symposium, allerdings in redigierter und überarbeiteter
Form, außerdem unten auf jeder Seite hilfreiche Anmerkungen (Belegstellen, divergierende An-
sichten, weiterführende Literatur). Auf Vorwort (H. Flashar) und Abkürzungsverzeichnis folgen 5
Abschnitte: I. Biographisches (u. a. von Kennern wie William M. Calder III u. L. Canfora). II. Wila-
mowitz' Stellung innerhalb der Gräzistik (Epos; Tragödie, hellenistische Poesie; Ciceronian Philo-
sophy; Greek History). III. Wilamowitz' Stellung außerhalb der Gräzistik (Die Archäologie im
Rahmen von W.'s Konzeption der Altertumswissenschaft; ,,Der Glaube der Hellenen": Reli-
gionsgeschichte als Glaubensbekenntnis und Kulturkritik; Aufführungen von griech. Dramen in
der Übersetzung von W.; W. und die Geschichte der lat. Literatur; W. über NT und Frühchri-
stentum). IV. Wilamowitz' Stellung im Ausland (Italien; en France; Scandinavia; Britain and Ire-
land; USA). V. Wilamowitz innerhalb der Wissenschaftsgeschichte (W. und der Georgekreis; W.
und die Auseinandersetzung seiner Schüler mit ihm; W. und die Schulreform: Das,,Griechische
Lesebuch"; ,,Wissenschaft und Militarismus". Der Aufruf der 93 ,,An die Kulturwelt!"; W. als
wissenschaftlicher Organisator). Index personarum.
An Hand der vorgelegten Beiträge werden die Impulse deutlich, die W. in seinem monumenta-
len wissenschaftlich-schriftstellerischen Werk fast allen Bereichen der Altertumskunde gegeben
hat. Was K. Reinhardt ,,den Charme des Widerspruchs zwischen Denken und Person" genannt
hat, dieses eigentlich unvereinbare Nebeneinander von Historismus und Humanismus, von ^ob-
jektiver" Faktenforschung und ,,subjektiver" Sinngebung, von Religionsgeschichte und Religion
als ,,Glaube" macht W's. Originalität und Anziehungskraft aus. Die über 800 Seiten dieses Bu-
ches stellen eine längst notwendige Bestandsaufnahme dar und überraschen immer wieder
durch die Aktualität der Aussagen.
WOLFGANG KÖNIGER
Gerhard W7rth; Ph7bpp 7/. Geschichte Makedoniens 8d. 7. Koh/hammerStuttgart, 7985, UT8 369,
204 S., 2 Karten, kart. 22,— DM
Wenn der Verfasser., Prof, für Alte Geschichte in Bonn, das vorliegende Buch nur als Versuch
verstanden wissen will, weil er sich auf das Politische und einleuchtende Entwicklungslinien be-
schränkt, manche andere Bereiche jedoch, wo beim gegenwärtigen Stand der Forschung kaum
mehr als Hypothesen vorgelegt werden könnten, ausklammert, dann ist das eigentlich etwas tief-
gestapelt. Gewiß, der Einfluß zeitgenössischer Strömungen auf Philipp, manche Einzeifragen zur
Chronologie, quellenkritische Fragen lassen sich noch nicht eindeutig beantworten, die Bedeu-
tung der Funde von Vergina hätte der Rez. gern ausführlicher dargestellt gesehen, als das auf S.
167 u. geschehen ist, aber nach all den vorzüglichen Einzeldarstellungen griechischer Persön-
lichkeiten in den letzten Jahren füllt das Buch eine Lücke, und es füllt sie mit viel Geschick und

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