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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 30.1987

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Aufsätze
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Fritsch, Andreas: Die Ludi Latini in Freising
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https://doi.org/10.11588/diglit.35878#0012

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Die Ludi Latini in Freising

Die Ludi Latini 1986 fanden vom 23. bis 26. Oktober in Freising statt. Es war dies be-
reits das 3. Lateinfestiva! nach Eliwangen 1983 und Augsburg 1985 (vgl. DASIU 3/1983,
S. 10 f., und MDAV 3/1985, S. 57 - 62). Auch diesmal fanden die Spiele nicht nur in der
lokalen, sondern auch in der überregionalen Presse, in Rundfunk und Fernsehen ein
erfreulich starkes Echo. War es 1985 die 2000-Jahr-Feier Augsburgs, die den lateini-
schen Spielen das passende Ambiente verlieh, so war es diesmal der genius loci des
heiligen Korbinian und überhaupt das schöne Ensemble der Gebäude am Domberg,
dem Mons doctus, mit Domkirche, Tagungsstätte, Gymnasium und Museum. Profes-
sor Stroh (München), der unermüdliche Initiator der Ludi, war auch diesmal die Seele
des Ganzen und hatte für diese vier Tage ein beachtliches Kontingent an Laien und
Profis engagiert, die oft unter Einbeziehung der etwa 200 Teilnehmer aus dem In- und
Ausland Musikalisches und Literarisches boten. Die Spiele dienten auch diesmal in be-
sonderer Weise der Aufführung von Werken des tschechischen Komponisten Jan No-
väk (1921 - 1984), des geistigen Vaters der Ludi Latini; u.a. wurde auch die brandneue
Schallplattenaufnahme seiner Werke ,,Dido" und ,,Mimus magicus" vorgestellt (bei-
de mit Versen aus Vergil in ausgezeichneter lateinischer Aussprache; Dirigent: Rafael
Kubelik; audite 63.413). Einen ausführlichen Bericht über die Ludi Frisingenses wird
man von der nächsten Ausgabe der Vox Latina (Nr. 86) erwarten dürfen. Liier sei nur
ein knappes Presseecho in Schlagzeilen wiedergegeben.
Vorweg sei bemerkt, daß auf der Eröffnungsfeier neben dem Oberbürgermeister von
Freising auch der damalige bayerische Kultusminister Hans Maier zugegen war, der ei-
ne vorzügliche lateinische Ansprache hielt. Der bayerische Ministerpräsident Strauß
hatte ein lateinisches Begrüßungsschreiben gesandt, das in der belgischen Lateinzeit-
schrift ,,Melissa" Nr. 15 als Fotokopie vollständig wiedergegeben ist (Melissa, c/o Dia-
na Licoppe, Avenue de Tervueren 76, B-1400 Bruxelles). Hier nun die wichtigsten
Schlagzeilen aus der Presse:
Singt dem Latein ein neues Lied — Lebenshilfe eines Altphilologen für eine tote Spra-
che (W. Stroh, Rheinischer Merkur, 3.10.86). — Lebendiges Latein: LUDI LATINI 1986
in Freising (W. Stroh, Spektrum der Wissenschaft, Oktober 1986). — Sprechen wie Pe-
trarca — Professor Wilfried Stroh, lat. Valahfridus, möchte die Sprache Roms wieder-
beleben (Dorothea Hilgenberg, Die Zeit, 10.10.86). — Valahfridus und seine Erobe-
rung des ,,mons doctus" — Am Donnerstag beginnen auf dem Domberg die lateini-
schen Spiele (Süddeutsche Zeitung, 18./19.10.). — In ,,Frisingia" sind vier Tage lang
die Lateiner los — Dritte ,,Ludi Latini" begannen in Freising (AZ München, 24.10.86).
— Eröffnung der ,,Ludi Latini" im Diözesanmuseum — Bayerischer Kultusminister
Hans Maier als prominentester Gast — Freisinger Team brillierte mit der Oper,,Porta
aeternitatis" (Freisinger Tagblatt, 25.10.). — Lateinische Spiele auf heiligem Boden —
Selbst Kultusminister Hans Maier und der hl. Korbinian folgten dem Ruf von Valahfri-
dus auf den Mons doctus (Freisinger Neueste Nachrichten = Lokalteil der Süddeut-
schen Zeitung, 25.10.). — Bei den Ludi Latini: Dem sündigen Verlangen dramatisch
den Garaus gemacht — Bedeutende Aufführung einer unbedeutenden geistlichen
Operette (Freisinger Neueste Nachrichten, 25.10.). — Die ,,Ludi Latini": Hoch das
Bein, es lebe Latein (C. Eichenseer, Die Weit, 25.10.). — 180 Lateiner machen Sprache

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