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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 31.1988

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Nr. 1
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Thomas Hägg, Eros und Psyche. Der Roman in der antiken Welt. Kulturgeschichte der antiken Welt, Bd. 36]
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Hinweise und Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35869#0027

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den Einfluß auf Cervantes, Racine, Goethe (Longos war sein Liebling) sowie Daphnis und Chloe
im Spiegel der Kunst. Anmerkungen und Register verstehen sich von selbst. Besonders hervorge-
hoben seien jedoch die brauchbaren Literaturhinweise (S. 275 - 292) und die vorzügliche Über-
setzung durch Kai Brodersen. Der Band gehört in jede Schulbibliothek.
Hingewiesen sei an dieser Stelle auch auf den Katalog der vom 3.10.87 bis 25.5.88 im
Rautensfrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Köln, gezeigten Ausstellung
Der Königsweg — 9000 Jahre Kunst und Kultur in Jordanien.
Erschienen im Verlag Philipp von Zabern, 59,80 DM, bietet er 400 Schätze der jordanischen Anti-
kensammlung und neueste archäologische Funde aus der wechselvollen Geschichte dieses faszi-
nierenden Landes. Besondere Höhepunkte bilden die Kunst- und Architekturobjekte aus der Zeit
der Nabtäer, die hellenistischen und römischen Stadtanlagen, byzantinische Mosaiken und isla-
mische Keramik sowie Schmuck.

Hinweise und Mitteiiungen

1. Wie aus den ,,FäHen" ein FaN wurde
Zwei baden-württembergische Hochschullehrer trotzen dem bayerischen Kultusministerium
Der Lateinunterricht in der Oberstufe bayerischer Gymnasien hat seit Anfang der 70er Jahre eine
Besonderheit: Hier ist die Beschäftigung mit dem römischen Recht obligatorisch. Seit 13 Jahren
gibt es dazu ein bewährtes und allgemein anerkanntes Unterrichtsmittel, das einzige übrigens:
,,Fälle aus dem römischen Recht", erschienen seit 1974 in mehreren Auflagen in C. C. Büchners
Verlag Bamberg, unterteilt in einen Text- und einen für die Hand des Lehrenden bestimmten
Kommentarband. Autoren bzw. Herausgeber sind zwei baden-württembergische Hochschulleh-
rer, die Professoren Manfred Fuhrmann, Latinist in Konstanz, und Detlef Liebs, Jurist in
Freiburg. Ihre Kompetenz ist auch in Bayern unbestritten, ihr Unterrichtswerk als ,,hoch angese-
henes und vielfach benutztes Lernmittel vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und
Kultus nicht nur seinerzeit anstandslos zugelassen, sondern auch jüngst ausdrücklich gerühmt
worden.
So war es eigentlich nicht erstaunlich, daß man an eine Erweiterung der ,,Fä!!e"-Sammiung dach-
te, deren Besonderheit darin besteht, daß die hier aufgenommenen lateinischen Texte aus der ei-
genen Umwelt vertraut oder für die Schüler doch darauf beziehbar sind: Den römischen Rechts-
fällen wurden analoge oder inhaltlich verwandte Fälle heutiger Rechtsprechung bzw. Rechtsnor-
men im Kommentarteil gegenübergestellt. Die Autoren bereiteten also eine erweiterte Neuaufla-
ge vor. In Bayern führt auch bei Textsammlungen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern,
kein Weg an kultusministerieller Bürokratie vorbei. Da sei die Verordnung über die Zulassung
von Lernmitteln in der Fassung vom 23. Mai 1986 vor! Das neue Genehmigungsverfahren nahm
seinen Lauf, und der führte zunächst zu zwei ministeriell beauftragten Gutachtern (deren Tätig-
werden anschließend übrigens dem Verlag mit 300 Mark in Rechnung gestellt wurde).
Was ein rechter Gutachter ist, der darf natürlich nicht nur loben. Zwar hatte Gutachter Nummer
eins gleich anfangs seiner vierseitigen Expertise bescheinigt, die kommentierte Textsammlung ha-
be in ihrer früheren Gestalt ihre ^Bewährungsprobe in der Unterrichtspraxis längst erfolgreich
bestanden", sei gar ,,so etwas wie ein Markenzeichen geworden", und auch die vorgesehene
Neuausgabe sei ,,für den Unterrichtsgebrauch geeignet, und zwar ohne jede Einschränkung".
Das wäre es eigentlich gewesen, zumal auch Gutachter Nummer zwei von sich zu berichten

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