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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 34.1991

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Aktuelle Themen
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Witzmann, Peter: DAV und altsprachlicher Unterricht in den neuen Bundesländern: 3. Landesverband Sachsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35875#0049

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3. Landesverband Sachsen
Am 26. Jänner 1991 hatten sich 36 Damen und Herren aus allen drei Regierungsbezirken des
Freistaates Sachsen in der Kreuzschule zu Dresden versammelt, um den Landesverband der
sächsischen Altphilologen zu gründen: zumeist Lehrer, darunter zum überwiedenden Teil Fach-
lehrer für Latein und ein anderes Fach, auch Lehrkräfte im Hochschuldienst, darunter die Herren
Professoren Dr. Hofmann und Dr. Werner von der Leipziger Universität. Nach einer lebhaften
Diskussion wurde die Satzung beschlossen, der Vorstand des Landesverbandes gewählt und so-
gleich mit den ersten Aufgaben betraut.
Abgesehen von den notwendigen Schritten, Vereinsregistereintrag und Kontoeröffnung betref-
fend, kam es vor allem darauf an, recht rasch und deutlich an die Öffentlichkeit zu treten. Dies
geschah durch eine Pressemitteilung, die in den meisten sächsischen Zeitungen und in der Deut-
schen Lehrerzeitung erschienen ist und bisher ein erfreuliches Echo gefunden hat. Es melden sich
mit Bekundung von Interesse, mit Anfragen und mit Beitrittsanträgen immer wieder Kolleginnen
und Kollegen aus allen Ecken des Sachsenlandes, so daß der Landesverband jetzt, Mitte März
1991, etwa 50 Mitglieder zählt.
In der Pressemitteilung wurde zugleich für die ersten Fortbildungsveranstaltungen in den drei Re-
gierungsbezirken eingeladen. Auch hier können wir eine lebhafte Resonanz feststellen: das Be-
dürfnis nach kollegialem Meinungs- und Erfahrungsaustausch ist sehr groß, sehr groß ist auch das
Bedürfnis nach fachwissenschaftlicher, sprachpraktischer, didaktisch-methodischer Fortbildung.
Der Landesverband strebt deshalb eine Vielfalt unterschiedlicher Fortbildungsarten an: unter-
richtsbegleitende Kurse, Zusammenkünfte im Bereich der jeweiligen Regierungsbezirke je ein-
mal im Quartal, Ferienkurse an der Universität, dazu die Nutzung des Angebots aus anderen
Bundesländern — hierbei verdient die freundliche Unterstützung, die wir aus den alten Bundes-
ländern erfahren haben und erfahren, hohe Anerkennung — sowie der Möglichkeiten postgra-
dualer Qualifizierungen, wie sie von den Universitäten der neuen Bundesländer situationsgemäß
angeboten werden. Der Andrang zum Lateinunterricht ist im letzten Jahr enorm gestiegen, der
Mangel an qualifizierten Fachlehrern wird immer offensichtlicher. Andererseits freuen sich viele,
endlich wieder in dem Fach unterrichten zu können, das sie einmal studiert hatten, das sie meist
im besten Falle am Rande hatten lehren können, das sie gar nicht so selten zugunsten eines ande-
ren Faches hatten aufgeben müssen. Das Potential an Motivation läßt im ganzen für die Zukunft
des Lateinunterrichts durchaus hoffen.
Zu den Aufgaben für den Vorstand gehörten auch Kontaktaufnahmen zu den Regierungs- und
Verwaltungsstellen des Freistaates. Das ist in mehrfacher Weise geschehen. Noch liegen kaum
greifbare Resultate vor, da sich der gesamte Komplex Bildungsgesetzgebung für Sachsen noch im
Vorfeld von Entscheidungen befindet. Der Landesverband hat sich aber als Gesprächs- und An-
sprechpartner ins Spiel gebracht. Die bisherigen Reaktionen der Behörden sind mindestens
wohlwollend. Im noch als Übergangsform dienenden Schuljahr 1991/92 sollen längerfristig wirk-
same Regelungen (Schularten, Lehrprogramme, Stundentafeln usw.) gründlich vorbereitet wer-
den. Allgemein besteht Übereinstimmung darin, daß entschieden allem entgegengetreten wer-
den muß, was zu einer Art,,Billigabitur" in den neuen Bundesländern führen könnte.
Der Landesverband Sachsen bringt ein, vorerst bescheidenes, Mitteilungsblatt heraus, in unregel-
mäßiger Folge, auf pure Information beschränkt — Numero 1 liegt vor.
(Stand: 11.3.1991) PETER WnzMANN, Vorsitzender des Landesverbandes
Kreuzschule Dresden, Eisenacher Straße 21,0-8021 Dresden

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