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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 34.1991

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Nr. 3
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Buchbesprechungen
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Fritsch, Andreas: [Rezension von: Josef Mall, Latinitate optima originali non magistrorum cum gaudio docebis disces linguam Latinam]
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Deneke, Bernward: [Rezension von: Heinrich Reinhardt, Centuria haicuum, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Robert Chlada]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35875#0100

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-lehrer, die wie der Autor ihr Fach ebenfalls nicht nur als Broterwerb verstehen, sondern die latei-
nische Sprache in all ihren Facetten kennen- und lieben lernen und die Liebe zu ihr weitervermit-
teln wollen. Auch für überdurchschnittlich lateininteressierte Schüler, Abiturienten und Eltern
kommt das Buch in Frage, und auch wer Nachhilfeunterricht zu geben hat, wird hier manche An-
regung und Hilfe empfangen. In der Einleitung wird aus Briefen führender deutscher Fachdidakti-
ker zitiert, mit denen Mall sonst zum Teil auf Kriegsfuß steht, deren ermunternde und seine Ar-
beit durchaus anerkennende Äußerungen von ihm selbst auszugsweise ins Lateinische übersetzt
sind, darunter auch ein Wort aus dem Baden-Württembergischen Kultusministerium, dem ich
mich hier gern anschließen möchte: „Noverirtt omnes Latinae /inguae magistn /Lbrum. De opere
gratuiandum est." ANDREAS FRiiscH, Berlin
Anmerkungen
1 Vgl. bes ff. Arbeiten von J. Mall: Für eine Reform des Lateinunterrichts. Für eine Methode, die
Goethe rühmte, . . . Ruit (Stuttgart) 1966; 2. Aufl. Berkheim (Eßlingen): Eigenverlag des Autors
1972. — De ratione efficaciore Latinedocendi. In: Vox Latina 14, 1978, S. 70-73. — Formeln,
Wortspiele, Sentenzen und Verse als Musterbeispiele zur lateinischen Grammatik. In: AU 25,
3/1982, S. 100-104. — Argumenta quaedam pro ictu primum prolata. In: Vox Latina 22, 1986,
S. 44-46.
2 Kurz vorgestellt habe ich das Buch bereits in: Lateinsprechen im Unterricht (Auxilia 22). Bam-
berg: Büchner 1990, S. 80-82.
3 In: Vox Latina 25, Fase. 96, 1989, S. 295-301. — Eine kurze lateinische Besprechung von
Frangoise Deraedt erschien in der belgischen Lateinzeitschrift: Melissa (Avenue de Tervue-
ren, B-1040 Bruxelles), 1989, Nr. 29, S. 5.
4 Vgl. Thomas Meyer: Texte im Lehrbuch. In: AU 32, 5/1989, S. 4-27, Anm. 14: Mails Werk ,,ist
eine Fundgrube für Unterrichtende und Lehrbuchautoren".
5 In einem Brief vom 24.4.1991 an den Rez. betont J. Mall selbst, daß er das vorliegende Werk
„nie als Unterrichtsbuch in der Schule gesehen" habe.

TTeinricb Reinhardt: Centuda ha/euum. Das /st: Fine Sammiung von gut hundert Gedichten in ja-
panischer Manier und iateinischer Sprache, hferausgegeben, übersetzt und kommentiert von Ro-
bert Ghiada, Frankfurt am Main / Bern / New York / Paris: Peter Lang 7997; DM 70,—
Bemerkenswert: auf ihren ehedem ureigensten Gebieten nunmehr nahezu ausradiert, taucht die
lateinische Sprache jetzt in fernen, ihr bisher völlig fremden Gefilden auf. Der neue Lyrikband
von F1.R. markiert eine nicht wenig verblüffende Etappe dieser Entwicklung. Da verfaßt ein ka-
tholischer Bayer, Philosoph und Theologe, lateinische Gedichte in japanischer Manier. Er verhilft
damit zugleich der lateinischen Sprache wie dem Siegeszug, den das ursprünglich japanische
Haikugedicht in den letzten 20-30 Jahren in den meisten Kultursprachen erlebt hat (allein in den
USA existieren 20, in Deutschland immerhin zwei Haikugesellschaften!), zu weiterem Erfolg in
der Ausbreitung.
Wer die Gedichtsammlung von H.R. an beliebiger Stelle aufschlägt, wird wohl verwundert fest-
stellen, daß die meisten der insgesamt 260 Seiten dieses Buches so gut wie leer sind. Ließe sich
die Seitenzahl nicht auf höchstens ein Drittel reduzieren? Jeweils drei unter einer Nummer als
Quasi-Überschrift versammelte, zudem noch recht kurze Gedichtzeilen im oberen Teil eines an-

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