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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 35.1992

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Nr. 4
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Buchbesprechungen
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[Rezension von: Alexander Demandt (Übers.), Sokrates antwortet. Antike Lebensweisheiten aus dem "Gnomologium Vaticanum"]
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[Rezension von: Gerhard Fink: Quisquiz. Vierzig Steckbriefe aus der alten Welt]
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[Rezension von: Theodor Mommsen: Römische Kaisergeschichte. Nach den Vorlesungsmitschriften von Sebastian und Paul Hensen 1882/86. Hg. von Barbara und Alexander Demandt]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35880#0195

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1984) und ,,Die Spätantike" (Bd. 3,6 des Handbuchs der Altertumswissenschaft, München
1989). Daß er sich auch mit den kleinen Gattungen der antiken Literatur beschäftigt hat, wurde
bereits in seinem Vortrag auf dem Hamburger DAV-Kongreß deutlich: ,,Politik in den Fabeln Ae-
sops" (Gymnasium 98, 1991, S. 397-419). Hier legt er nun eine Übersetzung von über 500 grie-
chischen Apophthegmata einer Sammlung vor, die sich im Codex Vaticanus Graecus 743 befin-
det, geschrieben im 14. Jahrhundert. Sie wurde im vorigen Jahrhundert von Leo Sternbach ent-
deckt und 1887/9 veröffentlicht und 1963 von Otto Luschnat nochmals publiziert. Die Anekdo-
ten und Sprüche sind im Original alphabetisch nach den Sprechern angeordnet. Der Titel der
Übersetzung,,Sokrates antwortet" greift also nur die vermutlich berühmteste der knapp 150 anti-
ken Personen heraus. Demandt hat das Material in 14 thematische Gruppen gegliedert, um so
das Lesen zu erleichtern: Geld und Gut, Bildung und Erziehung, Mensch und Mitmensch, Freund
und Feind, Staat und Politik, Alter und Tod, Götter und Schicksal, Frauen und Schönheit, Glück
und Unglück, Superlative und Rekorde, Spott und Hohn, Lehren und Ratschläge, Wort und Re-
de, Völker und Sitten. Die Übersetzung versucht, wie es im Vorwort heißt, ,,möglichst den Sinn
zu treffen und die Pointe zu schärfen, ist daher nicht philologisch exakt, sondern bewußt frei".
Der Anhang besteht aus einem Namensverzeichnis und einer Konkordanz, so daß man die Aus-
gabe auch als Übersetzung zu Sternbachs Edition benutzen kann.

Gerhard fink; Quisquiz. Vierzig Steckbriefe aus der A/ten Weit. Zürich: Artemis & Wink/er 7992.
768 Seiten. DM 29,80.
Die 40 Texte dieses Bandes schildern — als Steckbriefe und Fragespiel formuliert — eine bunte
Reihe von Persönlichkeiten aus der Antike in unterhaltender und informativer Weise. Es handelt
sich, wie es in der Einleitung heißt, um ,,ein Plauderbuch, ein Lesebuch, ein Knobelbuch, in dem
ein Jeder, der (lateinisch QUISQUIS) auch nur ein bißchen für Antikes aufgeschlossen ist, gewiß
viel Interessantes, ihm noch Unbekanntes findet. [...] Wenn nun jemand (Sl QUIS) fragt, was um
Himmels willen der Autor dieses opus zu der geradezu dreisten Hoffnung verleite, daß sein Ge-
schreibsel Spaß machen könne, ja daß es überhaupt gelesen werde, dann sei verraten, daß be-
sagter Gerhard Fink nicht nur so starke Worte wie zum Beispiel in seinem Erfolgsbuch «Schimpf
und Schande« liebt, auch nicht allein für Seneca oder Ovid schwärmt, die er für Leute von heute
in lesbares Deutsch gebracht hat, sondern auch seit vielen Jahren für die schöne und interessante
Zeitschrift «Geschichte mit Pfiff« passende Geschichten, also solche «mit Pfiff« schreibt. Ein paar
gute Ideen hat er sich dort aus Eigenem entliehen. Völlig übel kann QUISQUIZ drum nicht sein."

Theodor Mommsen; Römische Kaisergeschichte. Nach den Vor/esungsmitschriften von Sebastian
und Pau/ Hensei 7882/86. TTg. von Barbara und Alexander Demandt. München: C.7T. Beck 7992.
634 Seiten, Abb., DM 98,—.
Gustav Seibt gab in der F.A.Z. vom 25.9.1992 einen ersten Überblick über ,,Die neuen Sachbü-
cher in diesem Herbst". Darin schreibt er u.a.: ,,Einige der wichtigsten historischen Neuerschei-
nungen tragen abschließenden Charakter. Alexander und Barbara Demandt haben aus Vorle-
sungsnachschriften Theodor Mommsens nie geschriebene Geschichte der römischen Kaiserzeit
rekonstruiert (...). Der Leser wird freilich eher mit der strengen Askese des akademischen Unter-

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