Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Artikel:
[Rezension von: Subsidia Latina. Autorenbezogene Begleitgrammatik - Mittelstufe. Für Latein als 1. und 2. Fremdsprache]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0117

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Buchbesprechungen

Subs/b/a Lat/na. Auforenbezogene ßeg/e/tgrammaü/r - M/He/sfu/e. für Late/n a/s 7. unc/ 2.
frembsprac/ie. Bamberg.* Büchner 799B. 7B6 S., L?2,B0 DM.
Der Untertitel des Buches könnte zu Mißverständnissen Anlaß geben. Einmal handelt es sich
nicht um eine Begleitgrammatik, wie sie als Bestandteile von Unterrichtswerken auf dem Markt
sind. Es wird kein vollständiger Grammatikstoff geboten, vielmehr zu - unter statistischen
Gesichtspunkten - ausgewählten Themen der Grammatik Übungsmaterial mitsamt einer
systematischen Darstellung, das begleitend zur Lektüre eingesetzt werden soll. Vom Ansatz her
ist es also verwandt mit altbewährten Werken wie Haeger-Schmidts ,,Compendium linguae
Latinae" oder Friedrich Maiers „Die Version aus dem Lateinischen". Zum zweiten bedeutet
„autorenbezogen" für den Hauptteil lediglich, daß die Beispielsätze in der Regel den
zugrundegelegten Autoren Caesar, Cicero, Livius, Nepos und Sallust entstammen und auch
jeweils entsprechend gekennzeichnet sind, so daß man je nach Lektüre die jeweils passenden
Beispielsätze heranziehen kann. Ein individuelles Syntaxprofil der einzelnen Autoren haben die
Verfasser erst dem Anhangteil zugrunde gelegt; doch dazu weiter unten.
Die grammatischen Themen, die im Hauptteil behandelt werden, entsprechen denjenigen von
Maiers „Version aus dem Lateinischen". Lediglich die Akzente sind anders gesetzt. Die
Gliedsätze nehmen zu Recht weit weniger Raum ein; nur die Relativsätze werden etwas
ausführlicher behandelt. Eigene Kapitel gelten auch dem Infinitiv und den nd-Formen (Koller und
Maier bleiben bei „Gerundium und Gerundivum"). Das Schwergewicht liegt eindeutig auf den
Partizipialkonstruktionen. Das Übungsmaterial ist vielfältig gegliedert: es umfaßt Sätze zur
Hinführung; Übungsmateriai mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen, die selbständigen
Umgang mit dem jeweiligen grammatischen Phänomen erfordern; originale Übungssätze mit
höheren Anforderungen an die Übersetzungsleistung; Sätze mit Kompaktstrukturen, in denen
die Schwerpunktstruktur in enger Verflechtung mit anderen Konstruktionen steht (ein Satz von
Caesar, der alle Schwerpunktstrukturen enthält, wird durchlaufend in fast allen Kapiteln erneut
vorgelegt); jeweils eine längere Periode, an der die Entschlüsselung der Satzstruktur - häufig mit
Hilfe der Kästchenmethode - geübt werden soll; schließlich ein geschlossener Textabschnitt.
Unterlegt mit warnendem rotem Raster, folgt stets eine falsche Schülerübersetzung, deren
Unsinn Dieter Maetschke mit einer witzigen Karikatur illustriert. Knifflige Übersetzungsprobleme
„nur für Denksportler" beschließen jeweils das Kapitel. Manches an Aufgabentypen lehnt sich
eng an Maiers „Version aus dem Lateinischen" an. Die Beispielsätze sind jedoch, soweit ich
sehe, weitestgehend andere.
Auch der darstellende Teil lehnt sich in weiten Teilen an die „Version" an, wenn auch im
einzelnen viel umgearbeitet und kaum eine Formulierung unverändert übernommen ist. Er
besitzt die Solidität, die man von diesen Autoren erwarten durfte. Allerdings nicht überall scheint
mir eine Änderung gegenüber der „Version" auch eine Verbesserung zu sein. Dort hieß es z.B.
zum Gerundivum: „Es kann attributiv und prädikativ gestellt sein; es erfüllt dann jeweils
verschiedene Aufgaben innerhalb des Satzes. Das attributiv gestellte Gerundivum bezeichnet
einen sich vollziehenden Vorgang." Natürlich ließe sich hier über die Begriffe „attributiv" und
„prädikativ" trefflich streiten, zumal seit Risch auf die Parallelität von ,,Block-PC" und
„Gerundivkonstruktion" hingewiesen hat; in letzterer ist nach Koller und Maier das Gerundivum
attributiv gebraucht. Undeutlicher ist aber auf jeden Fall die neue Formulierung: „... es tritt als

108
 
Annotationen