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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 38.1995

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Nr. 3
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Besprechungen
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Fritsch, Andreas: [Rezension von: Gerd Flemmig (Bearb.), Phädrus, Fabeln]
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Meyerhoff, Dirk: [Rezension von: Elektronisch ins Abseits - Griechisch auf dem Hexaglot EuroTranslator Med]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33096#0125

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Platz im Lektürekanon der 9. Jahrgangsstufe zugewiesen hat"), aber selbstverständlich auch in an-
deren Bundesländern und auch bei Latein II verwendet werden kann. Sie ist in Gliederung und Aus-
stattung der ratio-Reihe angepaßt, d. h. sie bietet zu den ausgewählten Texten sub /mea auf der-
selben Seite die Vokabelangaben und Übersetzungshilfen und darunter noch jeweils zwei bis acht
Fragen bzw. Aufgaben, die „als gelenkter Textkommentar in die Texterschließung und in die
grundlegenden Interpretationsschritte einführen" wollen. Der Herausgeber hat aus dem Ge-
samtcorpus 32 Gedichte des Phaedrus ausgewählt und sich damit realistisch auf eine Anzahl be-
schränkt, wie sie uns das erste (und zugleich umfangreichste) Buch des Phaedrus in der überliefer-
ten Fassung bietet. Geboten werden aus dem ersten Buch 16, aus dem zweiten 3, aus dem dritten
4, aus dem vierten 6, aus dem fünften eine und aus der Appendix Perottina 2 Stücke. Die Einleitung
(S. 6-19) gliedert sich in sechs Abschnitte: Leben und Werk des Phädrus, Die Fabel als literarische
Gattung, Geschichte der Fabel, Metrik, Sprachliche Besonderheiten und Stil des Phädrus, Rhetori-
sche Stilfiguren und Lernwortschatz. Erfreulich ist, daß die überlieferte Reihenfolge der Gedichte
eingehalten und der Prolog zu Buch 1 (das Programmgedicht) vorangestellt wird. Die Textgestal-
tung orientiert sich an den Ausgaben von Guaglianone und Perry, denen auch die überlieferten
lateinischen Überschriften entnommen sind. So wird auf eine thematische Gruppierung oder auf
motivierende oder aktualisierende deutsche Überschriften bewußt verzichtet. Zu insgesamt zehn
Fabeln werden sog. Begleittexte geboten, die „einen Einblick in die europäische Fabeldichtung"
ermöglichen wollen: je eine lateinische aus dem sog. Romulus und von Andreas Alciatus, die ande-
ren von Thurber und Caxton (beide englisch), Gleim, Lessing, Goethe, La Fontaine und Krylow
(jeweils in dt. Übersetzung). Als Hilfe zum Lesen der Verse sind nach vermutetem Bedarf metrische
Zeichen eingefügt, Punkte unter den betonten Silben, zuweilen auch Akzente sowie Kürzen- und
Längenzeichen auf den Vokalen, ferner Kursivdruck zur Kennzeichnung von Elision und Aphärese,
das ganze aber nicht zu schematisch monoton, sondern eben nach vermutetem Bedarf.
Erstmals wird hier ein Foto des von der Archäologin Helga von Heintze als Grabrelief des Phädrus
gedeuteten Marmorfragments in einer Schulausgabe dargeboten (vgl. Gymn. 96, 1989, 1-12; von
N. Holzberg allerdings als „reine Spekulation" eingestuft). Auch sonst finden sich Abbildungen zu
einigen Stücken, so z. B. zum Prolog der bekannte Holzschnitt aus der Ulmer Äsop-Ausgabe (wozu
N. Holzberg einige beachtenswerte Hinweise gegeben hat: Aesopus cum figuris, in: Auxilia 32, S.
109 ff.), aber auch einzelne Fotos von weniger bekannten neuzeitlichen Kunstwerken, ein Foto von
einem Kranich und zu Fabel 3,6 ein Foto, das zwei „Maulesel" im Zoo zeigt (S. 45). Der biologische
Unterschied von Maulesel (mu/us, mu/a) und Maultier (b/nnus) wird auf Seite 43 erklärt. Dennoch
ist in den ausgewählten Phaedrus-Fabeln nur von mu/us (2,7) und mu/a (3,6), also Maultieren (ex
as/'no et equa nasc/'fur mu/us, so auf S. 42), nicht aber von Mauleseln (ex equo et as/na f/f b/'nnus)
die Rede. - Die Ausgabe wird abgeschlossen durch zwei Seiten mit recht umfangreichen Literatur-
hinweisen. Unter den zweisprachigen Ausgaben könnte noch die mit lateinischem Text, Anmerkun-
gen und Beigaben von Volker Riedel ausgestattete Übersetzung von Saenger, Siebelis und Irmscher
(Leipzig: Reclam 1989, Bd. 1321) eingefügt werden. Insgesamt eine sehr brauchbare Schulausgabe.
ANDREAS FRITSCH

F/ektronr'scb /ns Abse/fs - Gn'ech/sch auf dem dexag/of furoTrans/ator Med
Mit Freude entdeckte ich, daß mit dem Hexaglot EuroTranslator Med (=Mediterran) ein elektroni-
sches Wörterbuch angeboten wird, in dem neben Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Türkisch
auch der neugriechische Wortschatz erfaßt ist. Bei der Erprobung ist diese Freude allerdings sehr
schnell der Enttäuschung gewichen. Ich beschränke mich im folgenden weitgehend auf die ange-
botenen Übersetzungen ins Griechische bzw. aus dem Griechischen:

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