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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 38.1995

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Nr. 3
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Maier, Friedrich: Einladung zum DAV-Kongreß in Jena 1996: ergänzende Bemerkungen zum beigehefteten Kongreß-Programm
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https://doi.org/10.11588/diglit.33096#0139

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Eintadung zum DAV-Kongreß in Jena 1996

Ergänzende Bemerkungen zum beigehefteten Kongreß-Programm
„Zukunft braucht Herkunft": Unter diesem Leitthema steht der nächste Kongreß des DAV, der vom
9. bis 13. April 1996 in Jena unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Thüringens Dr.
Bernhard Vogel stattfinden wird.
Dieses Motto ist mit Bedacht gewählt. Je näher die Jahrtausendgrenze rückt, um so stärker denken
die Menschen an die Zukunft jenseits der Zeitenschwelle. Doch artikulieren sich auch die Stimmen
derer um so lauter, die mahnend darauf hinweisen, daß die Bewältigung der Zukunft nur gelingt,
wenn man die Erfahrungen der Vergangenheit hinreichend mit ins Kalkül nimmt. Die Geschichte
Europas gewinnt unter solchen Vorzeichen eine neubetonte Bedeutung
Der Aufbruch in eine neue Zeit bringt ohne Zweifel einen Wandel des gesellschaftlichen Lebens; die
Existenzprobleme werden sich, so die Prognosen, intensivieren. Das hat Wirkungen auch auf dieje-
nige Institution, die die junge Generation für die Zukunft tüchtig machen soll, auf die Schule. Eine
tiefgreifende Veränderung der Bildungskonzeption aller Schularten, auch des Gymnasiums, zeich-
net sich jetzt schon ab. Welche Bildungserwartungen ergehen von daher an die Alten Sprachen?
Diese Frage ist als Untertitel dem genannten Motto beigefügt.
Der Kongreß möchte darauf Antworten finden, sowohl in den Vorträgen wie auch in den Arbeits-
kreisen und in der Podiumsdiskussion, an der sich prominente Vertreter von Wirtschaft, Wissen-
schaft, Verwaltung und Bildungspolitik beteiligen werden. Die Palette des Angebots ist sehr breit
gehalten: von fachwissenschaftlichen über bildungspolitische, bildungstheoretische und didaktische
Themen bis hin zu Fragen der Antike-Rezeption, der Lernpsychologie, der Jugendsoziologie und des
Computereinsatzes. Die Fächer Latein und Griechisch sollen dabei gleichermaßen zur Geltung
kommen.
Der Kongreß bietet wiederum ein ansprechendes Rahmenprogramm, in Ausstellungen, Exkursionen
und künstlerischen Darbietungen, von denen die Dichterlesung durch Dagmar Nick und die Erstauf-
führung von Jan Noväks „Aesopia" besonders hervorzuheben sind. Der Landesverband Thüringen
und das Ortskomitee von Jena tun alles, um diesen nach der Vereinigung Deutschlands ersten Kon-
greß des DAV in einem neuen Bundesland zu einem Erfolg zu machen. Respektieren wir dieses gro-
ße Engagement!
Deshalb richtet sich mein leidenschaftlicher Appell an alle Vertreterinnen und Vertreter der Alten
Sprachen an Schule und Universität: Kommen Sie möglichst zahlreich nach Jena! Die Kolleginnen
und Kollegen aus den alten Bundesländern mögen ein Zeichen der Solidarität geben mit all denen,
die sich unter schwierigen Bedingungen erfolgreich um den Aufbau des altsprachlichen Unterrichts
in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bemühen.
Die Entwicklung im Osten wird gewiß nicht ohne Wirkung auf die Stellung der Alten Sprachen in
den westlichen Bundesländern bleiben.
Niemand wird den Besuch der in einem Zentrum deutscher Kultur liegenden Stadt Jena bereuen,
wo genau vor 75 Jahren „die Versammlung Deutscher Philologen und Schulmänner" stattgefunden
hat. FRIEDRICH MAIER

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