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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 2.1738

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https://doi.org/10.11588/diglit.19852#0280
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Es ist mehr als zu bekant, was maffen, gegen das End des vorher-
gehenden lccuji,in dem Haus Braunsü-weig Lüneburg , und zwar der
jüngern Lüneburgischen oder Hanoverischen Linie, auch m der Person des
damaligenjüngern regierendenHerrn Bruders Lrnetti ^uZulki, eineneue,
solglich die neunte, Chyrwürde errichtet worden : wie nicht weniger,was
für verschiedene Strittigkeiren stch ereignet, biß dieses grose Werkvöüig
zu seiner Richtigkeit gelanget. Daher, und dieweil eine hinlangliche
Nachncht von denen letzern allem den hie vorgeschriebenen Raumaussül-
len würde, ich von allem nur vorläufig so viel anführen werde, alsnöthig
istauf den besondern Umstand , woran unS die gegenwartige meclLilleer-
innert, oder das zu der gedachten Churwürde erkieste Erz Amt, zu koM
men. Das damalige Hoch Fürstliche Haus Lüneburg hatte sich nemlich,st>
wol gegen den Kaiserl. Hof, als das gesamte heil. Nömische Reich,gar
sehr verdienet gemachet, theils mit Abschickung verschredener rrouppen
wieder den Türken in Ungarn, vornemlich vermög eines i68?. getroffe-
nen Tractates, theils mir viAoureuter Entgegensetzung seiner Machtwie-
der Frankreich. Solche merira verursacheten demselbigen ein günstiges
Gehör, als er zu deren Vergelrung, und Ersetzung der grosen aufgewen-
deten Kosten,welche ohnehin bey allenthalben obtiegenderKriegeslast schwehr
fallen wolte. die Ehre und den Vortheil einer neuen Chur suchete. Es
wurde die Sache geraume Zeit an dem Kaiserl. Hof, besonders aber
durch den Lüneburgischen Umilire den Grafen von Platen, 1689. zu
Augspurg , bey der Röm. Königlichen Wahl und Crönung getrieben :
dergestalt daß nebst Kaiserl. Maj. die meisten Herren Churfürsten bereitS
gewonnen waren , und selbst zu einer dergleichen Vergeltung anriethen.
Mlthm trug der Kaiserl Hof kein Bedenken das Werk 1692. vollends zum
Srand zu brmgen: nachdem vorher zwischen dem Kaiserl. undLünebur-
gffchen Hof hierüber ein Receß, und, an ebendiesem Tag, ewigesBünd-
nis, errichtet worden: vermög deren das HausLüneburguMerandemeine
gcwiffe Anzah! crouppen, so wol in Ungarn, aks an dem Rhem, oderin
den Niederlanden , zu stellen, auch noch 500000. Rthl. lubliäien Gelder
auf zwey Termine zu bezahken versprach, derKaiser hingegen feine aller-
höchste Refokutisn in Eingestehung der Churwürde fur Herzog Ernst Au-
gust und ftine mannliche poKerirLLc ertheilete. Alles diefts geschah den
2r. li. o. gedachten Jahres: worauf den 27. btaj. die noribcÄkion
davon an das Ehurfürstl. cotteZium . und, nach dessen grösten theikiger
Einstimmung den «7. Ottob. enolich an die Hanoverischen Gesanden Frey-
berrn von Orore und Herrn von Limpach den 19. Oeeemb. die Belehnvng
ftlbsterfolgete.

Zedoch
 
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