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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0084
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26 Gsmlung Mlekkwükviger A^e6Zi!!^.

vsn sclbst erachlcn, wie vicle Merkwürdigkeiten ein so langes Leben und
Rcgierung mit sich georacht habe. Er war allerdings in vielen Stücken
§lück!ich, voruemlich darin , daß unter ihm alle Oeftreichische ErblanLe
e denn Tyrol bekam stin Sohn ^'Lximi!iLnu8 auch noch bey stinem Le-
den) unter ihm zustanmen kamen : wclches seit Kaistr ^ibsrco 1. mcht
mehr, Kärnthen unv Tyrol aber bazu gerechnet gar noch nie. geschehenz
w-L er denn auch durch die Vermahlung seines Sohnes ^ximiliLni
mlt der Burgundischen den GruuL zu derjenigsn Hoheit geleget,
ivelche dem Haus Oestreich in folgendem lLLmlv zu gewachstn. , Von
seinen Ungimsfällen aber, und zugestostnen Trübsalen, kan gleichsals cin
langes Rcgifter gsmachet werden: wiewol er endlich, nachdcm er selbige
übsrwunden, und ihm alle stine Verfolger unL Feinde vorher gehen mü-
sen,in gmerRuhe undFrieden geswrben. Doch wie gebacht, vou diestm allem
Zu reden leidet ber Platz nicht. Jch bleibe also nur bey demjenigen wel-
ches dem Endzweck unserer Münze am nächsten kommet, nemlicy dem
Adscheiden und doppelten Begräbnis desstlbigen.

Jenes, oder den Tod, brachte ihn stin rechter Fus,und giebtman
zur Ursache an, daß er von Iugend auf gewohnet gewestn, nrit selbigem
die Thüren ein zu stostn, oder vielmehr, wie die exprelllvneZ lauten,ent-
Zwey zu schlagen. Hiedurch glaubet man es geschehen zu seyn, daß sich
endlich eine Geschwulst Laran hervor gethan, und zu lezt eine schwarze
Blatter an dem Bein auf gefahren. Man ermangclte zwar nicht die
dienlichen Hülfsmittel dawieder zu appliciren : es war aber alles verge-
bens, und Ler Schmerz hingegen desto hestiger: womit sich also der Kai-
ser sechs ganzer Iahre tragen muste.

Jm Jahr 149;. schlug der kalke Brand dazu, da als denn sich Ler
Schmerzen verdoppelte, welchen er gleichwol noch vier Monate ausstund,
und alle Aerzte, weiche nur aufzutreiben waren, conlulirte. Das schlim-
fte war, daß Ler Schaden immer um sich grief, und weirer gegen den Leib
anwuchs : daher kein anderes Mittel, als den Fus ab zu nehmen, übrig
blieb: zu welchem Endzweck man Lem Kaiser, ihn mit einem Trcmk un-
empfindlich zu machen, versprach: weil er stnst den Schmerzen furchte,
und sich lang nicht Zu Ler opsracion rssolvixen wolte. Es ward also stl-
bige, nachoem zuvor Las öffentliche gemeine GcbetLeßwegen gethan wor-
den, zu End Les Püii unlernommcn, und respeLtivs glückiich und un-
glücklich vollzogcn. Unglücklich , weil das erstemal der Schnitt zu weit
unken gescha^, mithin nochma! wiederhotet werden musie: glücklich aber,
weil solcher ubrigens ohne SchaLen erfolgete, und vielmehr sich gute Bes-
serung darauf, geraume Zeir, einstelltte. Gleich anfangs, La er sich ein

wenig
 
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