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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0378
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zro Samlung Merkwüvdiger ^eär'iklen.

^raruiarioncs abgestattet, den folgendem Tag in dem grosen Rath, bekräftiget. Im
zwischen war die Sache kaum etwas laut worden , als die Französische Partey dar-
übcr in äuserste Bewegung gerieth. barillon fuhr eiligst zu der tzerzogin von?orrs-
mourk, und woltcn sie sich bemühen ob bey dlefen Umständen noch etwas zu tenri-
ren ware: alleln das dritte so Oanbi that war daß er , nach angefangener Sache,
und einmal von dem König ertheilter relolucion, niemand mehr vor demselbigm
lics, diß die Sache vor den geheimen Rath gekommen , und daselbst die Bestättts
gung geschehen.

Gleich den ersten Abend hatte der Prinz an die tzerren Staaten geschrieben,
das vorgefallene nokiüciret, und um derselbigen Beystimmung angesuchet: welche
denn äe äLto l l. d^ovembr. mit gewöhttlicher ArLtulLtion, und der verlangten Eins
stimmung, antworteten. So dcnn wurde den dlov. zu 3. same8, an des Prim
zen Geburthstag, eben alö zuvor der tzr. von Stangerlaud mit dergedachren appro-
bstion der Staaten eingetroffen, die Trauung vollzogen-Es befanden ftch dabey fthr
wenige Personen gegenwärtig, und verrichtete ftlbige der Biftdoff von Londen : der
König aber war derjenige, welcher, als gedachter Bischoff, vermög Englischer Ger
wohnheit, anftagete, wer die Braut prselenrire, zur Antwort gab: Er selbst-Nun
war nichts als die tzeimführung mehr übrig. Beede Neuvermählte giengen also,
nach genommenem Abschied, zur See, musten aber, wegen conrlsiren Windes,wier
der zuruck, und nach canrerburi: worauf sie doch bald wicder in das Schiff tras
ten, und den 9. Occemb. Nachts um 12. Uhr glücklich in Holland an das Land stie-
gen. Es geschah solches durch zwey cbLlouppen, unter dem Donnern der Canonen
so wol von den Schiffen als Land, auch Läntung der Glocken : und ob man gleich
ihre Ankunft bey derfinsternNacht nicht vermerket hatte, so daß auch keine Carossen zur
gegen waren, und sie daher bey dem Prediger zur tzende abtretten musien; so fanden
fich doch alsbatd einige vorneme Personen aus der Nachbarschaft, die Complimentm
abzu legen, ein. Den folgenden Nachmittag um Z- Uhr trafen sie zu ttrmäslaräilc em:
da denn auch ihre Ankunst zu tzaag bekant, z r. Cauonen gclöftt, und die Glocken
angezogen wurden.

Der solenne Einzug erfolgetedeni^.^ov.wozuverschiedenevortrefflicheEhrsn-
pforten, Bühnen, Pyramiden, und dergleichen errichtet, auch sonsi die prächtigsten Zubes
reitungen vorgekehretwurden. Um drey Uhr ward ihreNäherung berichtet, mithin die
LäutungderGlocken,undLösttNgderschonerwähnten,6ufeinemBerggepflanzten,zi.CKr
nonen, wieder angefangcn. i. Zu erst erschiensn die des Prinzcn kostbar bekletdek zu

Pferd, so denn 2. der Prinzessm tzofnieister 8i!viu8,mit ftinerGemahlin,unb einerStaaks
vsmc,jn einem Waagen, z. die tzerrenvon Onerksrk und LeverninA auch in einemWsr
gcn,4>die SchweizerZsräc, s. dieEnglischcnOKciers,6.diePauken,Trompeten, und
andere Spiele, des Prinzen, 7. zwey Staats Oames mir dem Cabinet derPrinzeffm
in einer Carosse, 8- der prerieuse Staats Wagen, worin der Prinz und die Prinzeffm,
nebst der Osäi lnckeZriu saftn, 9. das übrige Frauenzimmer, nebst mehrern Wägen,
IO die gLräe äu corpzundcLvslicrie. Zu beeden Seiten desLeibwagens giengen 24.
Mägdgen, dietzelfteaus dcmWaisenhaus, und dieandere aus demArmentzaus,in weft
senKleidern, welchebeständigsangen,undLaubwerkstreueten- Die übrigen Einholun/
gen und complimcmirungen ader, wie auch die erwähnten Triumphbögen, rdearrs,
und so weiter,sind zu weitläufig zu beschrejhen.

^urores: k-iilloire ä'Hmglcrerre par ki. äe üapin Hro)N-S8, Burnets Geftiüchtt
die er ftlbsterlebet, Verwirtes Europa, Ludolffs Schaubühne rc.

Den 6, OLvb. 174z.
 
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