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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0388
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4zv GamlunA rNerkwürdiger k^eäaillen.

Schuwen gekommenen, Umstanden , haubtsächlich Platz hat, vollends

könne ausgeführet werden: daher denn, ohne weitern Aufenthalt, solche
zu End zu bringen suchen will. , . ^

Wir haben gesehen welcher Gestalt die Kaiserin ^nns i^Lno^nr
den Nuffischen Thron bestiegen. Auf selbigem nun suchete sie ihre brsn-
cde, der er hiedurch von neuem zu gefallen, zu bevestigen: und, weil sie
selbst keine äeläenäence hatte; so warf sie ihre Augen undGunst aufih-
rer Schwester Tochter, die Meklcnburgische Prinzeffin LttsLbersm. si>
den 18. vec. 17^ 8. gebohren , und beruffete sie, nebst der Fr. Mutter
LLtbLrinL, zu sich: welche letzere aber naeh einiger Zeit, nemlich denrf.
jun. 17z?. Todes verbliech. Die junge Prinzeffin muste den i8- Oec.
Z 7 r'. den Namen Elisabec ablegen, und, statt deffen, der Kaiserin zu
Ehren, den Namen Anna annehmen : den 12. ^pr. (jch finde auch den
L?. 17ZZ. aber trat sie, um auch diese Hindernis aus dem Weeg

zu raumen, zu der Griechischen Kirche und Religion über. Jnzwischen
hatte der Prinz Anton Ulrich von Bevern , Bruder des jezt regierenden
Herrn Herzogcs von Wolfenbüttel, eine Reise nach Moscau vorgenom-
men , und auf dem Weeg dem Herrn Vater dieser Prinzessin, Herzog
Csrolo ^eopoläo von Meklenburg, zugesprochen; dieser auch der Kai-
serin eine Vollmacht, und väterliche Einwilligung, zu allem dem was sie,
jnsonderheit wegen einer Heyrath, mit seiner Prinzeffin Tochter vorneh-
men würde, eingesendct: daher, als Prinz Anton Ulrich den i z. vder 14.
kebr. I7ZZ. bey Hofanlangete, dieMuthmassungalsbaldaufeinezukünf-
rige Vermahlung ausfie!: wiewol sich selbige noch biß 1739. verzog: m
welchem Jahr, den 14-^ul.die Trauung, in demfolgenden 1740- den^z.

aber die Geburth eines Prinzen aus dieser Ehe, nemlich des gleich
hierauf eine kurze Zeit gewesenen Kaisers Ivsn, erfolgete.

Glcich in dem andern Jahr ihrer Regierung, nemlich den i^.veo.
17z 1. mithin eben Tages zuvor als die junge Prinzeffin , dem obigen zu
Folge,denNamenAmia angenommen,ward eine Vksls pubüciret, vermög
welcker der an seinem Ort berührte, von kecro I. 1722. verordneke,Etd,
daß der von jedem Regenten, oder Regentin, äenomim'rte Nachfolger,
vder Nackfolgerin, unstrittig solte angenommen werden, von neuem , in
allcn coüeZuZ, und durch ganz Rußland, abgeschwohrenwerdenmuste.
Nicmand glanbLte bcy diesen Umständen anders,als daß solches Glück
und Ernennung auf die Meklenburgische Prinzeffin, welche schondenTi-
tul Kaiserlicher Hoheit trug, fallen werde. Es ist auch kein Zweifel, daß
die Kaiserin selbst biß an ihr leztes Lager aufkeine andere Person magge-
dachr haben: ja die ffscieNesten und sichersten Nachrichtengeben,daßsie
seldige würklich kurz vor ihrem Tod zu erst zu ihrer Nachfolgerinerklaret.
 
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