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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0436
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Samlung MerkwürdLger Vle6k!Nen.

den, und wird inögemein der Herrschast Stargard zu geschrieben: wie-
wol andere nicht ungegründet, von der Zeit nemlich da beede Wappen
in das Meklenburgische Schild gekommen , und darin angetroffen wer-
den, so'.ches der Grafschaft Schwerin beylegen.

Das obere zur rechten Hand hat einen guldenen Grund, und in sel-
bigem einen schwarzen Ochsen oder Büffelskopf, mit filbernen Hörnern,
sllbernem Ring in der Nase, und rother Krone. Einigewollen die Hör-
ner nnnmehr gulden haben : mit beygefügtem Ursprung daß Kaiser Ls-
rolus i v. da er die Herzogen von Meklenburg zu Herzogen des Nömi-
schen Reiches erhoben , dieselben solcher Gestalt verändert und gleichsam
verbcffert: allein, zu geschwcigen daß bcy solcher recepnon m den Reichs
Fürsten Stand, und Ll-eirung ju Herzogen,noch ein mehreres pfiegt an-
gemerket zu werden, auch die guldenen Hörner auf dem guldenen Boden
nicht wol erkentlich seyn würden ; so wiederspricht der Gebrauch selbst,
vder die Beybehaltung der silbernen Hörner biß diese Stunde. Aufglei-
che Art soll die Krone von LsrolO IV. zum Angedenken, daß der Meklen-
burgischen Herwge llrsprung Königlich gewesen , dem Büffelskopf auf-
gesetzet worden seyn: deffen Ungrund andere ebenfals dadurch entdecken,
weil fie solche schon vor derselbigen Zeit in dem Meklenburgischen Wap-
pen finden. Gewiffer, und ganz richtig, ist daß dieses Schild das Her-
zogtumm Meklenburg an sich bemerke: am aller ungewiffesten aber die
angebliche Historie davon: daß nemlich ^mkyrius ein Oderster, oder
nach heutiger Art zu reden Oeneral, ^lexanäri VI. nach dieses Tod in sein
Vaterland reisen, oder sich einen Wohnplatz suchen wollen, und in diese
Gegenden in die Ost See gekommen, auch,nebst mehrern , die Stadt
Buhau erbauet: weil er nun das Haubt des LucepkLli, des berühmken
Leibpferdes eVlexLnär! V4. in seinem Seegel geführet z so hätte dieses ge-
dachter Stadt den Namen , ihm , und seinen Nachkommen,aber da§
Wappen, gegeben: wiewol andere solches beffee von den alten ObecriciZ
Und breneci8 her zu leiten wiffen, dabey mich aber iezt nicht aufhalrenkan.

Das obere Schild zur linken Hand enthält einen guldenen Greif im
blauen Feld, und bedeutet das Fürstentumm Wenden: dagegen auch ei-
nige für gegründeter halten die Herrschaft Rostock darunterzu verstehen.
Der angebliche Ursprung steifet sich auf gleiche Fabel mit demvorherge-
henden, daß nemlich der gedachte ^nckxrius, gleichwie dem Büffelskopf
in dem Seegel , also den Greif an dem Vordertheil seines Schiffes,
gehabt.

Das untere Schild zur Rechten weiset aufrothem Grund einen aus
einer Wolke gchesden silbernenArm,mitumgeschlaLenerBinde,oder5er-

viecre,
 
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