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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0452
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Z94 Samlung Merkwürdiger ^eä»Men.

Rolle Papier; in der linken Hand hält sie einen Lvrbeer - ^^uz, neveu
dem linken Fuß sihet die Eule, als das Zeichender kattss auf einem Buch,
und vor derselben lieget em Winkel-Hacken, welchen ein Zirckel mit sei-
nem einen Fuß in etwas decket, neben der Eule aber stehet eine lpKserL
Lrmittsri5. worauf die vornehmsten Creiffe der Erden in Form etlicher
Bänder angezeiget werden, die Umschrift heifft: Vnl Ver,Ic»r srlverl-
erl^snLenrls llll. noVeklbrls l.L«co rlcV ( nebst den Nest M
dem Abschnitt) InLVAVrsr,. Teutsch: Die LriedrLcchs - Universiär
zu Erlang ist den 4. November mic freudigen Psmp eingeweihee
worden. Die Jahrzahl »74z. stecket in denen etwas gröffern Buch-
staben, welche eine Zahl bedeuten.

Wie die Wäfenschaften das Leben der Seele: so sind die hohen
Schulen, auf welchen dieselben gelehretwerden,das Leben eines Landes,
mdem daraufdie Landes-Kinder vonihrenHohen RegentenindenStand
gesehet werden ihre Seele zu verbeffern, wann auf dero Kosten öffentli-
che Lchrer unterhalten werden , welche entweder die Geheimnüffe des
Reichs GOttes entdecken, oder die Gesehe und Rechte, wodurch der in-
nerliche Ruhe- Srand erhalten wird, erkiären , oder die Natur des
menschlichen Leibes nebst den Kräftendervon GOttgeschaffenenGewäcP
se erforschen,und die Gesundheit entweder erhalten oder, wann sie durch
Krankheiten geschwächet worden, wieder herstellen , oder die natürlichen
Gaben des Verstandes und des WLllens vermehren und verbeffern leh-
ren. Da nun aber ein jegliches Geschöpf sein Leben liebet und aufdessen
Erhaltung bedacht ist: so kan man von dem kleinern auf das groffere
schlieffcn, daß ein Land gleichfalls auf seine Erhaltung und Verbefferung
bedacht seye, und daher die Jnnwohner , wann sie nicht ganz -taub und
unempfindlich sind, sich höchst-glückiich zu schätzen haben, wann ihr theu-
erster Landes- Vatter Schulen anrichtet, worinnen seiner ttnterthanen
Kinder gleich von erster Kindheit an biß Zu dem erwachstnen Alter unter-
richtet, und zum Dienst GOttes und ihres Nächsten vollbereitet wer-
Den. Die ordenrlichen Schulen in Statten und auf Dörffern ma6)en den
ersten Anfang, die hohen Schulen führen das Werk hinaus und dringen
die Studnende zur ganztichen Vollkommenhcit, machen sie auch durch
Zutheilung der Rechte, Freyheiten und Vorzüge vor andern zudenhöch-
sten Verricbtungen in einem Reich und Land geschtckt, so, daß diejenige,
so mit Academischen Ehren -Zeichen und Tituln gezierer worden, mit ge-
bornen Edel , Leuten in einer Gesellschaft zu stehen und oft über groffe
Reichs-Stände ein Urtheil zu fällen so Macht, als Ehre, haben. Weil
rrun die Ehre die reineste Anlvckerin zur Tugend und löblichen , somir
 
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