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Lochner, Johann Hieronymus [Hrsg.]
Samlung merkwürdiger Medaillen: in welcher wöchentlich ein curieuses Gepräg, meistens von modernen Medaillen, ausgesuchet, und nicht nur fleisig in Kupfer vorgestellet, sondern auch durch eine historische Erläuterung hinlänglich erkläret — 7.1743

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https://doi.org/10.11588/diglit.27809#0482
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' 4^4_ Schlußbogen r74Z'

her verstt:leoeM oriZinaUs angesehen, sondern auch eine nachgemachte kleimrechaden
ganz cüKinöb uM unwiedersprechiich l-us.

Dirse kleme msäaiUe, ungefahr von der Gröse eines Gulden < siehet derjenigen
auf der 46. Wsche auf beeden Seiten vollkommen gleich. Doch rst erstlich ein ande-
rer meäaiUeur unter dem Arm angezeiget, nemlich 3 k. (so viel rch le-

sen kan, denn ich habe nur emen Guß vor mir, welcher eben hie etwas undeutlich)
so denn variren, weil sie später verfertiget worden, die Iahlen: anfdemaverz stehet,
an eben dem Qrt wie bey der ersten, 86 und in der exer^ue des rcverles

^i.Occ.xOi. welches zwar mit der Ausrechnung auf dem grosen meäsillon einstims
met, aber keine von beeden mit dem sonst angegebenen, ungezweifelten, und in allen
Nachrichten gegründeten, Alter deS Cardinals : wie schon xa§. Z62. erinnert habe.
Der wiederholte Irrtumm beweiftt aber nichts: denn man siehet daß die kleinere,als
eine copie,der grosen meöaille, als seinem oriAlnsIi, blindlings nachgefolget.

Nun habe noch übrtg den auch mentionirten allergrösten vortrefflich schönen
meAsillon ;u beschreiben. Dieser weiset auf der Oaubtseite das linksfthende Brusts
bild des Cardinales mik einer kleinen Kappe, gewohnlichem Uberschlag oderKragen,
und um sich habendem Pelz. Umher stehet anch der Namen und Titul: ^XOtikL
ttLKLVlI Olü 8 scrae k.omanae L.ccleüae L^krOM^LI ?^I?4.o

61XL und unter dem Arm istder berühmte meäsilleur l.ob»N'°

nes L arolus liöectier! beneunet.

Die Gegenseite stellet eine hohe Seulevor, worauf eiue Kugel mitdemFranzö-
sischen Wappen, nemlich den drey guldenen Lilien in dem äilkinü angezeigten blauen
Feld- Umher stehen vier an ihren gewöhnlichen Merkmalen erkentliche Tugenden:
die Gerechtigkeit mit der Waage in derrechten, und einem Gebäüin der linken tzand :
die Klugheit mit dem Spiegel und den Schlangen: die Treue mit eincmIaum: und
die Tapferkeit mit der Seule und dem Löwen. Die Uberschrift heiftt: Vl?nnL5
«k6bil Die das Reich verwaltenden Tugenden. Und in der

exerque stehet die Jahrzahl: l^.O.cc.xxxi.

Nun wäre zwar kein Mangel an noch mehrern Annkerkungen, welche ick inson^
derheit zu noch etlichen Bögen diefts lezten Iahres hätte beyfügen mögen: allein der
Platz bcfiehlet mir solche auf eine andere Gelegenheit zu verspahren. Das einige kan
ich unmöglich mit Sttllschweigen übergehen,daß die drey lezten Woclien die sO. si.
und s2. utcht aus meiner Feder geflossen. Wiederholte nichtgeringeUnpäßlichkeiten,
und mehrere Verhinderungen, haben mich in dem adgewichenen Iahrabgehalten, daß
die rucksiändigen Vögen nicht so geschwmd als wol gewünschet hätte, und gesonnen war,
cinholcu köunen: auch ist die xieäsilleu Samlung nicht eben meine einige Beschäftl-
gung. Da nun die Messe vor der Thür, und der tzr. Verleger, wegen ftlbiger, einig
und allein auf die comxletirung des Jahrganges gesehen; so habe, wiewol ungern,
o.eschehen lassen müsen, daß er zn Ausfertigung gedachter Bögen jemanden zu tzülf
genommen. Ich hadeselbige noch nichtangefthen, viel wenigergeleftn: mithin nehme
weder an der Aussuchung der meäsillen, noch Abhandlung, noch einigem andern dabey,
Theil. Jch zweiflezwarnicht,daßselblgewerdengutausgefallenseyn: aber ebeudeß-
wegen wrll mich alsdenn nicht mitfremden Fedcrn ausschmücken, sondern meinen ge-
chrlestcn Leftrn mit aller Aufrichtigkeit herans gehsn.

Selbigcn statte zugleich für die gütige Aufnahm,so wol als verschiedenen hohen Par
tronen, auch andernwerthgeschäzten Gönncm und Zreunden,welchemich der respeülve
gnädigen und hochgeneiglcn Bevörderung diesesWerkesgewürdiget, allenunterthanft
-cn und convensbien Dank ab: zu solcher fernern Gnade, tzuld, und Gewogem
heit, mich und nikineArbeit auchauf künftigeZeit anempfthlend.
 
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