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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 9.1864

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Einige Details von dem Ältesten Theile des St. Stephansdomes zu Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.25928#0281
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369

Einige Detaiis
von dem ältesten Theile des St. Stephansdomes zu Wien.
(Mit 3 Tafeln.)
Es ist wohl allen Männern vom Fach bekannt, dass der Architekt Leopold Os eher im
Früliliuge des Jahres 1846 von der nieder-österreichischen Regierung- den Auftrag erhielt, den
Dom zu St. Stephan mit genauer Sorgfalt zu messen und Details davon zu zeichnen; eben so
bekannt ist es auch, dass Os eher mit dem sogenannten „Riesenthor" und den beiden Rund-
fenstern, in welche man in nenester Zeit Uhren einsetzte, den Anfang machte. Mehrere dieser
Zeichnungen werden nun bei der k. k. Landesbau-Direction aufbewahrt und blieben, seit Eduard
Melly sein Buch „Das Westportal des Domes zu Wien" (Wien 1850, 4°) herausgab, zu welchem
er mehrere jener Studien von dem Zeichner des k. k. Antiken-Oabinetes, Albert Schindler, in
verkleinertem Masse auf Holz übertragen liess*, so ziemlich unbenutzt. Zufolge einer Anregung
von Seite des kaiserlichen Rathes Albert Gamesina fand sich das Präsidium der k. k. Central-
Commission zur Erforschung undErhaltung der Baudenkmale bewogen, jeneZeicliungen Os eher's
ausheben zn lassen, um die interessantesten derselben in den vorliegenden Blättern zur allgemeinen
Anschauung zu bringen.
Es wurde seit Ogesser's „Beschreibung der Metropolitankirche von St. Stephan" (Wien
17 79. 8") schon so vieles und mitunter höchst Schätzenswerthes über den ehrwürdigem Dom
verfasst^, dass eine neue Beschreibung der hier gegebenen Objecte vielleicht nur zu unpassenden
Weitläuügkeiten führen dürfte. Um also möglichst gerade auf das Endziel loszuschreiten, mögen
die Abbildungen für sich selbst zu dem Beschauer sprechen und es sollen ihnen nur so viele
Worte beigefügt werden, als zu kurzen Andeutungen unumgänglich nöthig sind.
Fig. 1 gibt den (wagrechten) Durchschnitt des Riesentliores, über den Sockeln der Säulen.
Die äussere Thoröffnung hat 2 Klafter 5 Fuss und 4U Zoll Breite. Die grösste Breite der Halle
(bei dem ersten Säulenpaar) beläuft sich auf 3 Klafter 3 Fuss und der Eingang zur Kirche an der
grössten Verengerung der Halle misst 7 Schuh und 8/^ Zoll. Die Tiefe der Halle beträgt 2 Klafter
und 2y^ Zoll.
i Siehe das angeführte Werk pag. 15. — 2 So seien nur andeutungsweise erwähnt: Tschisehka's „Metropolitankirehe
zu St. Stephan" (Wien 1823, 8°, in zweiter Auflage 1843), dann desselben Autors Werk mit Kupfern von Wilder und Hyrtl,
„Der St. Stephansdom und seine altenKunstdenkmale", Wien 1832, Fol. Primisser's Beschreibung der St. Stephanskirche im
sechsten Bande von Hormayr's „Geschichte Wiens"; die Forschungen Feil's im Jahrgang 1845 der österreichischen Blätter
ihr Literatur und Kunst (Nr. 18 bis 21 und Nr. 30 bis 34), anderer einzelner Aufsätze u. s. w. nicht zu gedenken.
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