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Kriegschronik der Meggendorfer-Vlätter, Mnnchen
Das Llmfassungsgespenft
Oer Mampan--?elämarIchaII
ven grohen relckmsrlchsll ru ekren,
lvss vvncl sm besten äs getsn?
ki, lchsllen «Ir einmsl lein kilänis
In Nönigrbeiger Msrripsn.
LrlüIIung lolgte äcm Seäsnken.
vie lülie plsllik, lie erltsncl,
ves grohen biegerr Msrripsnbilä:
Ln jeäer tzst es gleich erksnnt.
vschäem äss publikum sm Nnblick
vcs Nunltwerks lich genug erquickt,
Msrcl es in licherer llerpsckung
Iln Ijerrn von Hinäendurg gelchickt.
Unä wenn wir es nun llberlegen,
Leäeutungsvoll äie krsge ilt:
Vb wotzl äcr SenersIlelämsrlchsII
von leinem eignen Lüänir iht?
tlielleicht ist er kein MsrripLnkreunä,
Aenn cr such lonst gewist begehrt,
vast er nsch Lismsrcks Mort stck lelber
Im vienst äes vLterlsnäs verrebrt.
stingegen wsr' äss lckörie Lilänis
Vsnr stcherstch äer stussen 7sII,
venn vvenn ste könnten, vvie stemöchtcn,
vsnn l ästcn ste äen ?elämsrlcball.
— „Schäm dich, Emil, vmn hast du
den schönen Lampelmannn schon
kaput gemacht!"
— „Aber der Vater hat doch
selbst gesagt, es sei englisches
Fabrikat!"
Schlau
Frau Oberstadler ist eben dabci, ihrem Manne im Feld
eine hübsche Neujahrs-Glückwunschkarte zu schicken, als ihr
Auge auf einen Artikel in der Zeitung fällt, die sie sich als
Schreibunterlage hergerichtet hat. In dem Artikel wird
amtlicherseits ersucht, das Versenden von Neujahrsgratu-
lationen in das Feld zu unterlaffen, weil die Feldpost einem
solchen Andrange nicht gewachsen sei.
Belrübt legt Frau Oberstadler die Feder nieder. Der
Artikel hat recht. So eine Menge von Neujahrskarten
wird nicht bewältigt werden, und als gute Staatsbürgerin
muß sie fich wohl oder übel Erlassen von Amts wegen fügen.
Aber was dann? Ihr Mann wird böse werden und sich
von ihr vernachlässigt glauben. Auf einmal aber kommt
der Frau Oberstadler eine glänzende Idee.
„Ich schick ihm die Zeitung, wo des drin gestanden
ist," ruft sie aus, „dcnrn kann er selbst sehen, daß es nicht
ging." C. A. Lg.
Aushilfe
Wirt: „Warum steht denn der Pikkolo die ganze Zeit
schon dort am Lonoratiorentisch?"
Kellnerin: „Ach, der Tisch hat zurAufzeichnung derKriegs-
lage nicht mehr gereicht, und nun muß der Fritzl ,Paris^
markieren."
Der Gefangene
„Ist Ihr Gatte auch im Felde?" sragte ich die Frau Schmitzig.
„Natürlich," sprach sie stolz, „was haben Sie denn gedacht?"
„Papa ist gefangen!" ergänzte ihr Tvchterlein.
, Ia, denken Sie nur," klagte die Mama, „solch Kriegspech!
Wenn sie ihn nur gut behandeln!"
Ich wollte mich erkundigen, in welcher Schlacht ihn das
Schicksal ereilt habe, da kam ein Mann mit Extrablättern,
der schrie unaushörlich: „40000 Rviffen gefangen! 40000
Nussen gefangen!"
„Mama?" forschte die Kleine, „haben die auch alle silberne
Löffel gestohlen?" L. E.
Wahre Geschichte
Ein bitterkalter Wintermorgen. Es klopft an der Tür des
Moosbauern. Die Alte öffnet und nimmt dem Briesträger
eine Karte ab.
„Was hast?" forscht der Moosbauer hinterm warmen Ofen.
„Vom Bub'n!" ruft die Mutter beglückt und liest vor.
„Liebe Eltern! Mir geht's gut! Wir dreschen die Fran-
zoscn! Wanns bloß nit so narrisch warm wär! A Litzen zum
Verrücktwerdcn! 36 Grad warens gestern im Schatten. . . ."
„Laß i mi frozz'ln?" schreit der Vater und will die Karte in
den Ofen werfen. Da schaut er auf den Feldpoststempel:
28 8. 14. L. E.
Kriegschronik der Meggendorfer-Vlätter, Mnnchen
Das Llmfassungsgespenft
Oer Mampan--?elämarIchaII
ven grohen relckmsrlchsll ru ekren,
lvss vvncl sm besten äs getsn?
ki, lchsllen «Ir einmsl lein kilänis
In Nönigrbeiger Msrripsn.
LrlüIIung lolgte äcm Seäsnken.
vie lülie plsllik, lie erltsncl,
ves grohen biegerr Msrripsnbilä:
Ln jeäer tzst es gleich erksnnt.
vschäem äss publikum sm Nnblick
vcs Nunltwerks lich genug erquickt,
Msrcl es in licherer llerpsckung
Iln Ijerrn von Hinäendurg gelchickt.
Unä wenn wir es nun llberlegen,
Leäeutungsvoll äie krsge ilt:
Vb wotzl äcr SenersIlelämsrlchsII
von leinem eignen Lüänir iht?
tlielleicht ist er kein MsrripLnkreunä,
Aenn cr such lonst gewist begehrt,
vast er nsch Lismsrcks Mort stck lelber
Im vienst äes vLterlsnäs verrebrt.
stingegen wsr' äss lckörie Lilänis
Vsnr stcherstch äer stussen 7sII,
venn vvenn ste könnten, vvie stemöchtcn,
vsnn l ästcn ste äen ?elämsrlcball.
— „Schäm dich, Emil, vmn hast du
den schönen Lampelmannn schon
kaput gemacht!"
— „Aber der Vater hat doch
selbst gesagt, es sei englisches
Fabrikat!"
Schlau
Frau Oberstadler ist eben dabci, ihrem Manne im Feld
eine hübsche Neujahrs-Glückwunschkarte zu schicken, als ihr
Auge auf einen Artikel in der Zeitung fällt, die sie sich als
Schreibunterlage hergerichtet hat. In dem Artikel wird
amtlicherseits ersucht, das Versenden von Neujahrsgratu-
lationen in das Feld zu unterlaffen, weil die Feldpost einem
solchen Andrange nicht gewachsen sei.
Belrübt legt Frau Oberstadler die Feder nieder. Der
Artikel hat recht. So eine Menge von Neujahrskarten
wird nicht bewältigt werden, und als gute Staatsbürgerin
muß sie fich wohl oder übel Erlassen von Amts wegen fügen.
Aber was dann? Ihr Mann wird böse werden und sich
von ihr vernachlässigt glauben. Auf einmal aber kommt
der Frau Oberstadler eine glänzende Idee.
„Ich schick ihm die Zeitung, wo des drin gestanden
ist," ruft sie aus, „dcnrn kann er selbst sehen, daß es nicht
ging." C. A. Lg.
Aushilfe
Wirt: „Warum steht denn der Pikkolo die ganze Zeit
schon dort am Lonoratiorentisch?"
Kellnerin: „Ach, der Tisch hat zurAufzeichnung derKriegs-
lage nicht mehr gereicht, und nun muß der Fritzl ,Paris^
markieren."
Der Gefangene
„Ist Ihr Gatte auch im Felde?" sragte ich die Frau Schmitzig.
„Natürlich," sprach sie stolz, „was haben Sie denn gedacht?"
„Papa ist gefangen!" ergänzte ihr Tvchterlein.
, Ia, denken Sie nur," klagte die Mama, „solch Kriegspech!
Wenn sie ihn nur gut behandeln!"
Ich wollte mich erkundigen, in welcher Schlacht ihn das
Schicksal ereilt habe, da kam ein Mann mit Extrablättern,
der schrie unaushörlich: „40000 Rviffen gefangen! 40000
Nussen gefangen!"
„Mama?" forschte die Kleine, „haben die auch alle silberne
Löffel gestohlen?" L. E.
Wahre Geschichte
Ein bitterkalter Wintermorgen. Es klopft an der Tür des
Moosbauern. Die Alte öffnet und nimmt dem Briesträger
eine Karte ab.
„Was hast?" forscht der Moosbauer hinterm warmen Ofen.
„Vom Bub'n!" ruft die Mutter beglückt und liest vor.
„Liebe Eltern! Mir geht's gut! Wir dreschen die Fran-
zoscn! Wanns bloß nit so narrisch warm wär! A Litzen zum
Verrücktwerdcn! 36 Grad warens gestern im Schatten. . . ."
„Laß i mi frozz'ln?" schreit der Vater und will die Karte in
den Ofen werfen. Da schaut er auf den Feldpoststempel:
28 8. 14. L. E.