Zeitschrift für Humor und Kunst 57
Ahnungsvoll
Karlchen soll für seinen
Meister Zigarren holen.
„Sechs Stück zu vierzig."
schärst ihm dieser ein. „Nicht
etwa sieben zu vierzig. wie
gewöhnlich."
Denn der Meister will's
einmal nobel geben.
Karlchen aber denkt: „Wie
kann der Meister das merken,
ob ich sechs oder sieben zu
vierzig nehme? Nehme ich
aber sieben, so fällt für mich
eine Sonntagszigarre ab."
Das Argument ist ent-
scheidend, und Karlchen nimmt
sieben zu vierzig. steckt eine da-
voninseineTascheund diesechs
überbringt er seinem Meister.
Der Meister aber kennt die
Sorte und sagt Karlchen den
Schwindel aus den Kopf zu.
Karlchen leugnet.
Der Meister ermahnt.
Karlchen aber leugnet hart-
näckig.
„Na, dann werde ich mich
überzeugen!" Zieht den Rock
an und begibt sich zum
Zigarrenhändler.
Mittlerweile tritt die Mei-
sterin ins Zimmer und steht
Karlchen mitrecht wehmütigem
Gesicht auf seinem Schemel
sitzen.
„Last wohl wieder Prügel
gekriegt?" fragt ste.
WoraufKarlchen mit einem
tiefen Seufzer erwidert: „Bis
jetzt noch nicht." C. A. Lg.
— „Sie waren immer ein Muster
von Eleganz, Lerr Zimperl."
— „Ach — und nun haben sie
mich vollständig — ausgemustert."
Die
-rahtlose Telegraphie
„Du Data," sagt ber Maxl,
„Des geht net in mei Hirn,
Heut' hat üer Lehrer expliziert.
Daß s' -rahtlos telegraphier'n.
Du bist ja so a g'scheiter Mo',
Geh', tua ma's halt erklär'n,
Wia's ohne Draht unü Stanga,
So weit scho kenna HSr'n."
Der kratzt si' hinter seine Dhc'n
Unü wecd' schier ganz verleg'n;
Der Bua derfs ja net merka,
Daß er's selm no net g'sehg'n.
Don -em versuffna Lehra
Soll ües g'hort hab'n mei Sohn?
Unü i als g'scheiter Data,
2 wüßt no nix üavon?
„Is' denn des g'wiß, mei Maxl,
Daß des üer Lehrer g'sagt,
Und hast n Nähers um die Sach'»
Und wia s geht, a scho g'fragt?"
„Iarvoi, der Lehrer hat ja
Scho' selm telegraphiert,
Bei dec Station, die s auf-
g'stellt hab'n
Drob'n beim obern Wirt."
„Jetz' hab'n mers," sagt üer Vata,
Und is' nimma oerleg'n,
„Da hat dei g'scheiter Lehrer,
An Draht halt ntmma g'sehg'n."
R. Schwarzsischer
Nobel
Kerr <zu dcm das Tor zusperren-
den Aufseher): „Lier haben Sie
'ne Zigarre — lassen Sie mich
rasch noch passieren!"
Ein Zweiter „Mich auch —
hier haben Sie Feuer!"
Konsultation
Arzt: „Die Nieren sind vollkommen in Ordnung!"
Patient: „Und wie ist's denn mit den Lebern?"
„Da hat schon wieder so ein Stadtfrack was Komisches ver-
loren; was soll denn jetzt das sein?—Aha, hab's schon, das is'..
'ne Schneebrill'n — aber sehn tut mer nix!"
Ahnungsvoll
Karlchen soll für seinen
Meister Zigarren holen.
„Sechs Stück zu vierzig."
schärst ihm dieser ein. „Nicht
etwa sieben zu vierzig. wie
gewöhnlich."
Denn der Meister will's
einmal nobel geben.
Karlchen aber denkt: „Wie
kann der Meister das merken,
ob ich sechs oder sieben zu
vierzig nehme? Nehme ich
aber sieben, so fällt für mich
eine Sonntagszigarre ab."
Das Argument ist ent-
scheidend, und Karlchen nimmt
sieben zu vierzig. steckt eine da-
voninseineTascheund diesechs
überbringt er seinem Meister.
Der Meister aber kennt die
Sorte und sagt Karlchen den
Schwindel aus den Kopf zu.
Karlchen leugnet.
Der Meister ermahnt.
Karlchen aber leugnet hart-
näckig.
„Na, dann werde ich mich
überzeugen!" Zieht den Rock
an und begibt sich zum
Zigarrenhändler.
Mittlerweile tritt die Mei-
sterin ins Zimmer und steht
Karlchen mitrecht wehmütigem
Gesicht auf seinem Schemel
sitzen.
„Last wohl wieder Prügel
gekriegt?" fragt ste.
WoraufKarlchen mit einem
tiefen Seufzer erwidert: „Bis
jetzt noch nicht." C. A. Lg.
— „Sie waren immer ein Muster
von Eleganz, Lerr Zimperl."
— „Ach — und nun haben sie
mich vollständig — ausgemustert."
Die
-rahtlose Telegraphie
„Du Data," sagt ber Maxl,
„Des geht net in mei Hirn,
Heut' hat üer Lehrer expliziert.
Daß s' -rahtlos telegraphier'n.
Du bist ja so a g'scheiter Mo',
Geh', tua ma's halt erklär'n,
Wia's ohne Draht unü Stanga,
So weit scho kenna HSr'n."
Der kratzt si' hinter seine Dhc'n
Unü wecd' schier ganz verleg'n;
Der Bua derfs ja net merka,
Daß er's selm no net g'sehg'n.
Don -em versuffna Lehra
Soll ües g'hort hab'n mei Sohn?
Unü i als g'scheiter Data,
2 wüßt no nix üavon?
„Is' denn des g'wiß, mei Maxl,
Daß des üer Lehrer g'sagt,
Und hast n Nähers um die Sach'»
Und wia s geht, a scho g'fragt?"
„Iarvoi, der Lehrer hat ja
Scho' selm telegraphiert,
Bei dec Station, die s auf-
g'stellt hab'n
Drob'n beim obern Wirt."
„Jetz' hab'n mers," sagt üer Vata,
Und is' nimma oerleg'n,
„Da hat dei g'scheiter Lehrer,
An Draht halt ntmma g'sehg'n."
R. Schwarzsischer
Nobel
Kerr <zu dcm das Tor zusperren-
den Aufseher): „Lier haben Sie
'ne Zigarre — lassen Sie mich
rasch noch passieren!"
Ein Zweiter „Mich auch —
hier haben Sie Feuer!"
Konsultation
Arzt: „Die Nieren sind vollkommen in Ordnung!"
Patient: „Und wie ist's denn mit den Lebern?"
„Da hat schon wieder so ein Stadtfrack was Komisches ver-
loren; was soll denn jetzt das sein?—Aha, hab's schon, das is'..
'ne Schneebrill'n — aber sehn tut mer nix!"