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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Die amerikanische Neutralität
5oilson5
Nscki lsngem, sckwcrem düsrtcu
kin 5cklsg, ein kclter 5ärlsg:
v>ir grützen äen erlisrrtcn,
ven kreuckcnreicken rsg!
Uns wekt suk unkern lxlegen,
vle voller?skrcke kinck,
stlit nsklem 5cknee entgegen
ver üksrke lüinteruiinck —
lleut trsgt er ein ?rolilockcn
Nuk rskcken 5ckwingcn lier,
llcut ilt's, slr kckwsngen lölockcn
llom 5ücken bis sns dlecr.
llsL rüttelt kclblt ckie Vlücken
ktllmscktig, jsk unck ltsrk —
lteil kuck im kernen 5ücken,
lkr örücker sus cker dlsrk!
vie Xlinge uns rur 5cite,
ver ltsklerne löekell,
5ie kcklsgt im reckten 5trcite
lüie vottes büuncker kcknell.
Nock kst lle keine 5cksrten,
Nock kcklsgt kie guten 5cklsg —
lüir grützen cken crksrrtcn,
ven kreuckenreicken vsg!
u. Lacken,
sn äer ?ront im Noräen,
Stimmen gegen Deutschland
Der Pariser „Temps" hat seinen Lesern verfichert, daß
auch die deutsche Schwetz mehr und mehr Abneigung gegen
Deutschland empfinde. Der beste Beweis dafür wäre, daß
nicht nur der große Schweizer Dichter Spitteler, sondern
auch seine Kollegen Eottfried Keller und Konrad Ferdinand
Meyer, nachdem sie die germanische „Kultur" lange bewun-
dert hätten, jetzt offen ihren Abscheu über die deutschen
Greuel kundgegeben hätten.
Der „Temps" hat ganz recht. Aber er weiß nicht ein-
mal, daß sowohl Gottfried Keller als auch Konrad Ferdi-
nand Meyer nie mehr ein deutsches Wort sprechen u»d
kein deutsches Buch oder eine deutsche Zeitung lesen werden,
daß sie auch keine einzige Zeile in deutscher Sprache dichten
nnd auch nicht auf eine Minute den Fuß auf deutschen
Voden setzen werde».
Lebrigens hat der „Temps" noch gar nicht mitgeteilt,
daß auch der Arheber der Schweizer Neutralität, der be-
rühmte Wilhelm Tell seinen Abscheu vor Deutschland aus-
gedrückt hat. Er hat sogar einem deutschen Schriftsteller
namens Schiller, der ihn in einem Bühnenwerk verherrlicht
hat, einen gehörig groben Brief geschrieben und sich die
Aufführung des Stückes vor deutschen Barbaren verbeten.
Der große französtsche Poet Edmond Rostand hat darauf
sofort an Monsieur Guillaume Tell geschrieben und ihm
versprochen, er werde selbst sich daran machen, ihn in einem
Schauspiel zu feiern, das jedenfalls hundertmal mehr wert
sein werde als das ihm glücklicherweise unbekannte Mach-
werk eines deutschen Barbaren. —»n.
Nutzanwendung
Kunde: „Sie haben mir für den Anzug ein Iahr Garantie
gegeben, und nun ist er jetzt schon kaput."
Ländler: „Na, Sie wiffen doch, Kriegsjahre zählen
doppelt."
Die Soldatenbraut
Beurlaubter: „Ich soll Ihnen viele Grüße von Jhrem
Schatz überbringen, Fräulein!"
Köchin (freudig): „Von mei'm Schah?"
— „Ia, vom Linterhubertoni!"
— (enrziickt): „Ach Gott, und gar vom Linterhuberloni?"
Die beffere Zeitung
— „Langsam, sehr langsam geht's in den letzlen Tagen
vorwärts!"
— „Im Gegenteil sehr rasch!"
— „Aber im Kreisblatt steht doch . . ."
— „Ia. im Kreisblatt ... den Generalanzeiger müssen S'
lesen, der bringt bedeutend mehr Siege!"
Blutbrot
Es gibt jetzt nicht nur Kartoffel- und Melassebrot,
sondern man will den Versuch machen, sogenanntes Blut-
brot zu backen, indem man dem Mehl zehn Prozent
Schweinsblut zusetzt.
Da wird es nicht mehr lange dauern und man findet
im Brot auch gleich Schweinshaxl.
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
Die amerikanische Neutralität
5oilson5
Nscki lsngem, sckwcrem düsrtcu
kin 5cklsg, ein kclter 5ärlsg:
v>ir grützen äen erlisrrtcn,
ven kreuckcnreicken rsg!
Uns wekt suk unkern lxlegen,
vle voller?skrcke kinck,
stlit nsklem 5cknee entgegen
ver üksrke lüinteruiinck —
lleut trsgt er ein ?rolilockcn
Nuk rskcken 5ckwingcn lier,
llcut ilt's, slr kckwsngen lölockcn
llom 5ücken bis sns dlecr.
llsL rüttelt kclblt ckie Vlücken
ktllmscktig, jsk unck ltsrk —
lteil kuck im kernen 5ücken,
lkr örücker sus cker dlsrk!
vie Xlinge uns rur 5cite,
ver ltsklerne löekell,
5ie kcklsgt im reckten 5trcite
lüie vottes büuncker kcknell.
Nock kst lle keine 5cksrten,
Nock kcklsgt kie guten 5cklsg —
lüir grützen cken crksrrtcn,
ven kreuckenreicken vsg!
u. Lacken,
sn äer ?ront im Noräen,
Stimmen gegen Deutschland
Der Pariser „Temps" hat seinen Lesern verfichert, daß
auch die deutsche Schwetz mehr und mehr Abneigung gegen
Deutschland empfinde. Der beste Beweis dafür wäre, daß
nicht nur der große Schweizer Dichter Spitteler, sondern
auch seine Kollegen Eottfried Keller und Konrad Ferdinand
Meyer, nachdem sie die germanische „Kultur" lange bewun-
dert hätten, jetzt offen ihren Abscheu über die deutschen
Greuel kundgegeben hätten.
Der „Temps" hat ganz recht. Aber er weiß nicht ein-
mal, daß sowohl Gottfried Keller als auch Konrad Ferdi-
nand Meyer nie mehr ein deutsches Wort sprechen u»d
kein deutsches Buch oder eine deutsche Zeitung lesen werden,
daß sie auch keine einzige Zeile in deutscher Sprache dichten
nnd auch nicht auf eine Minute den Fuß auf deutschen
Voden setzen werde».
Lebrigens hat der „Temps" noch gar nicht mitgeteilt,
daß auch der Arheber der Schweizer Neutralität, der be-
rühmte Wilhelm Tell seinen Abscheu vor Deutschland aus-
gedrückt hat. Er hat sogar einem deutschen Schriftsteller
namens Schiller, der ihn in einem Bühnenwerk verherrlicht
hat, einen gehörig groben Brief geschrieben und sich die
Aufführung des Stückes vor deutschen Barbaren verbeten.
Der große französtsche Poet Edmond Rostand hat darauf
sofort an Monsieur Guillaume Tell geschrieben und ihm
versprochen, er werde selbst sich daran machen, ihn in einem
Schauspiel zu feiern, das jedenfalls hundertmal mehr wert
sein werde als das ihm glücklicherweise unbekannte Mach-
werk eines deutschen Barbaren. —»n.
Nutzanwendung
Kunde: „Sie haben mir für den Anzug ein Iahr Garantie
gegeben, und nun ist er jetzt schon kaput."
Ländler: „Na, Sie wiffen doch, Kriegsjahre zählen
doppelt."
Die Soldatenbraut
Beurlaubter: „Ich soll Ihnen viele Grüße von Jhrem
Schatz überbringen, Fräulein!"
Köchin (freudig): „Von mei'm Schah?"
— „Ia, vom Linterhubertoni!"
— (enrziickt): „Ach Gott, und gar vom Linterhuberloni?"
Die beffere Zeitung
— „Langsam, sehr langsam geht's in den letzlen Tagen
vorwärts!"
— „Im Gegenteil sehr rasch!"
— „Aber im Kreisblatt steht doch . . ."
— „Ia. im Kreisblatt ... den Generalanzeiger müssen S'
lesen, der bringt bedeutend mehr Siege!"
Blutbrot
Es gibt jetzt nicht nur Kartoffel- und Melassebrot,
sondern man will den Versuch machen, sogenanntes Blut-
brot zu backen, indem man dem Mehl zehn Prozent
Schweinsblut zusetzt.
Da wird es nicht mehr lange dauern und man findet
im Brot auch gleich Schweinshaxl.