140 Meggendorfer-Blätter, München
Mutmaßung
„Das Roß soll ein ehemaliges Zirkuspferd sein."
„Aha, und da sucht nun der Ländler einen dummen August dazul"
Dt« Lindenburgstraße
Weg und in der Breitenstraße. Bürgermeister Zobel konnte
sich also in der Frage der Lindenburgstraße entscheiden,
wie er wollte, — in jedem Fall würde er eine Majorität
der Stadtverordneten gegen sich aufbringen. Ablehnen
würden sie seinen Vorschlag natürlich nicht, das konnten
sie nicht. Aber Nache nehmen würden sie, — im nächsten
Zahr, wenn der Bürgermeisterposten wieder zu besetzen war.
Entsetzlich war das. Lerr Zobel wurde beinahe krank;
er fürchtete schon, in die Gefahr des Aussterbens zu geraten
wie sein kostbarer Namensvetter im Tierreich. !lnd er konnte
doch auch die Bewegung in Pusterberg nicht weiter branden
kaffen, ohne selbst etwas zu tun. Er durfte doch ntcht die
Lände in den Schoß legen, abgesehen davon, daß so etwas
ganz gegen seine Gewohnheit gewesen wäre, denn er hatte
ste meistens in den Losentaschen.
Nein, er mußte sich rühren, ehe der „Beobachter und
Anzeiger" ihn noch einmal ermahnte. !lnd darum rührte
Lerr Bürgermeister Zobel stch, — am Schluß der nächsten
Stadtverordnetensitzung stellte er mit schön begründenden
Mutmaßung
„Das Roß soll ein ehemaliges Zirkuspferd sein."
„Aha, und da sucht nun der Ländler einen dummen August dazul"
Dt« Lindenburgstraße
Weg und in der Breitenstraße. Bürgermeister Zobel konnte
sich also in der Frage der Lindenburgstraße entscheiden,
wie er wollte, — in jedem Fall würde er eine Majorität
der Stadtverordneten gegen sich aufbringen. Ablehnen
würden sie seinen Vorschlag natürlich nicht, das konnten
sie nicht. Aber Nache nehmen würden sie, — im nächsten
Zahr, wenn der Bürgermeisterposten wieder zu besetzen war.
Entsetzlich war das. Lerr Zobel wurde beinahe krank;
er fürchtete schon, in die Gefahr des Aussterbens zu geraten
wie sein kostbarer Namensvetter im Tierreich. !lnd er konnte
doch auch die Bewegung in Pusterberg nicht weiter branden
kaffen, ohne selbst etwas zu tun. Er durfte doch ntcht die
Lände in den Schoß legen, abgesehen davon, daß so etwas
ganz gegen seine Gewohnheit gewesen wäre, denn er hatte
ste meistens in den Losentaschen.
Nein, er mußte sich rühren, ehe der „Beobachter und
Anzeiger" ihn noch einmal ermahnte. !lnd darum rührte
Lerr Bürgermeister Zobel stch, — am Schluß der nächsten
Stadtverordnetensitzung stellte er mit schön begründenden