Nr. 1262
Zeitschrist für Humor und Kunst
141
D!e Lindenburgstratzc
Worten de» erwarteten Antrag, die Stadt Pusterberg möge
Seincr Sxzellenz dem Gcneralfeldmarschall von Lindenburg
eine Ehrung darbringen, indem sie eine ihrer Straßen nach
ihm benenne. — Jn markigen Tönen sprach Lerr Zobel
das, — etwas leichter setzte er dann hinzu, der Magistrat
sehe den besonderen Wünschen der Bürgerschaft entgegen
hinsichtlich der Wahl der umzutaufenden Straße.
Der Lerr Bürgermeister glaubte sehr diplomatisch ge-
handelt zu haben. Aber er hatte sich geirrt, wie das Diplo-
maten manchmal passiert. Die Stadtverordneten hatten
gar keine Lust, einander in die Laare zu geraten. Sie ant-
worteten ganz einfach, der Magistrat möge selbst einen
geeigneten Vorschlag machen, — in der nächsten, über eine
Woche stattfindenden Sitzung.
So, da saß der Zobel in der Falle. Eine gräßliche
Woche wurde das für das Laupt der Stadt Pusterberg.
Noch niemals hatte dieses Laupt so viel Kopfschmerzen
gehabt. Am drittcn Tage traf er den Lerrn Lauptmann
a. D. Philipp Danneboom auf der Straße, — auf der
Zempelburgerstraße, Der Lerr Lauptmann deutete auf das
Schild an der Straßenecke und erkundigte sich, wie lange
zum Teufel, es denn noch dauern sollte, bis da endlich das
neue Schild mit dem neuen Namen hinkäme. Er wolle sich
nämlich neue Briefbogen mit Adrefse bestellen, und wenn
er auch ganz sicher darauf rechne, daß auf diese Brief-
bogen jetzt „Lindenburgstraße 3" gedruckt werden müßte, —
na, er wolle doch lieber ganz sicher gehn. Aber lange warten
könne er nicht mehr, denn er habe nur noch ein Dutzend
Briefbogen.-Dies Dutzend konnte natürlich wirklich
nicht lange reichen, denn der Lerr Lauptmann a. D. benutzte
seine Briefbogen mit Adresse vornehmlich zu seinen Manu-
skripten sür den „Beobachter und Anzeiger".
Rentner Groschke auf dem Grünen Weg aber sprach
schon von der Absicht, allen Mietern seiner Läuser ein
großes Fest zu geben, fobald sie nicht mehr aus dem Grünen
Weg, sondern in der Lindenburgstraße wohnten. Ohne
auszuziehn selbstverständlich, Ausgezogenen Mietern hätte
Lerr Groschke kein Fest gegeben. Stadtverordneter Mühl-
banz schließlich der nebenbei Kolonialwarenhändler war,
beabstchtigte, in seinem Schaufenster eine plastische Dar-
stellung des Schlachtfeldes an den Masurischen Seen auf-
zustellen, — aus Kaffeebohnen, Reiskörnern, Erbsen und
ähnlichen exotischen und heimischen Produkten hergestellt,
die Seen dabei aus Waschblau. Diese Dekoration des
Schaufensters sollte enthüllt werden, sobald die Breitestraße
in Lindenburgstraße umgetauft war.
Alle wußten sie, was sie tun wollten, nur Lerr Bllrger-
meister Albert Zobel immer noch nicht. Am Abend vor
der entscheidenden Stadtvorordnetensitzung ging er zu Bett
wie ein Verbrecher, der am nächsten Tage hingerichtet
werden soll, Am liebsten hätte er getan, was auch der
Verbrecher dann gern tun möchte, — am liebsten wäre er
entflohen. Davon träumte er, und es war ein ausgiebiger
Traum. Die Zempelburgerstratze sah er sich entlang laufen,
die aus Pusterberg nach Norden führle, und dann war er
Nut
vor der vorzüglichen Wirkung
-er allein echten
Keilleiiiiserij-IeelMmklil-Lill!
Vi!» SsiWgmi L ll>„ köüebeiil.
Sie ist unbedingt eine der besten
Seifen gegen Hautunreinigkeiten,
Hautausschläge. wie Miteffer,
Finnen, Blütchen, Hautröte usw.
a Stück 50 Pf. kerner M3cbt 6er
Oream,,vs6a"(diIienmiIcb-Lre3m)
rote un6 spro6e tlaut in einer dlscbt
veiü un6 83mmetveick. I^ube 50 kt..
überall ru buben.
Im
vas Lll«rl»e8l« unü aul 6en
liut ist eins
,.Ls3M3"-kl!8l8tt3lI88s8l!ks
30 cm lunx 3 Mr.. 35 cm 6 MK.. 40 cm 1v VÜK.,
5V cm 15 Mr.. 60 em 25 Rk. un6 36 Ml.
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n6886, Vre86en,
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llutdlumen 1 Xarton voll, nur 3 blk.
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— (Vostillat) 1 IVIK. 2.50, nur doi 30 d'I. ^IK. 6 lranko. —
Odsmisolls Msrlls L. Valüisv, Hg-Us a. 8 , IVliltilivsg 20.
Or. ^rnst Zanclow's
Künsllickes
boi Lrkältung altbeväbrt. — küsn aodte aui meins firmL.
— kiacbLbmungsn m6iner8al26Lin6 okt min66rvv6rtij;
6100
»I» vamenbsrt,
^II.b'a!>k.1VsIt.öroII,ösrmen,IViek>,16^orä3tr.48
e.UorLter
I.islegrssis!
gerlin 14.
lnecieickiLiri?,
ütichettreliiille
verlangen reichillustrierten Verlags-
katalog gratis gegen Einsendung
von 20 Pfg. Porto von
I. F. Schreiber, Verlag,
Eßlingen a. N. und München.
llilke bei qualvollem, oft Tag u.
Nacbl unerträqlill) peinigendem
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8» «i", der auch in hart-
näckiqsten^ormen bewährt
ist. Preis m.PnderM.3.—.
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^LitUNO prodenommerboIlkllskei
LO^sltkriegsmorken k4k.2.50.,
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8edulv. ^nei k. Iloeb- n.'I'iekdauKeb. >
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kur beioktluilgevkr.'uilio u. örboliings-
beciürkligv. Lrieg8teiln Vergün.itlgung
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