142
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1262
Die Ltndenburgstraße
auf einmal auf dem Grünen Weg. der nach Osten ging,
und schließlich rannte er durch die Breitestraße, die sich gen
Westen erstreckte. !lnd dann wachte er auf, trank mit einem
Zuge das Glas Waffer aus, das auf seinem Nachttisch
stand, und sagtel Na also:-
Die Stadtverordnetensitzung ging zu Ende. Bürger-
ineister Zobel erhob sich und sprach:
Meine Lerren! Einmütig haben Sie in voriger Woche
meinen Vorschlag begrüßt, eine der Straßen unserer Stadt
nach dem siegreichen Feldherrn des Ostens, Seiner Erzellenz
dem Lerrn Generalfeldmarschall von Lindenburg zu be>
nennen. Sie haben mich ersucht, Ihnen eine geeignete
Straße in Vorschlag zu bringen. Nach reiflicher Aeber-
legung scheinen mir dafür in Frage zu kommen die Zempel
burgerstraße, der Grüne Weg und die Breitestraße. Aber
ich meine, es wäre eine allzu geringe Ehrung des großen
Feldherrn, nur eine Straße nach ihm zu nennen. Das haben
so viele andere Städte auch getan. Pusterberg sollte mehr
tun. And deshalb schlage ich Ihnen vor: nennen wir die
Zempelburgerstraße Nördliche Lindenburgstraße, den Grünen
Weg Oestliche Lindenburgstraße und die Breitestraße West-
liche Lindenburgstraße."-
Der Antrag des Lerrn Bllrgermeister Zobel wurde
einstimmig angenommen. Man war allgemein zufrieden
damit, besonders Malermeister Breitling, der die Puster-
berger Straßenschilder lieferte.
Lerr Rentner Groschke aber hat im südlichen Teil des
Pusterberger Weichbildes umfangreiche Gründe gekauft und
will, wenn Pusterberg sich erfreulich entwickelt, dort eine
ganze neue Straße bauen. Er erwartet, daß sie Südliche
Lindenburgstraße heißen wird. And das wäre ja auch ganz
in Ordnung. Nicht um der Stadk Pusterberg, sondern um
des Lerrn von Lindenburg willen.
Der Kahlkopf im Kriege
— „Wie war's denn mit den Liebesgaben im Felde?"
— „Großartig! Die Freunde haben wirklich nicht gewußt,
was sie mir alles schicken sollten . . . sogar 'n Laar
erzeugungsmittel habe ich gekriegt!"
Feines Gehör
Der Gastwirt Feinörl ist zur Reserve eingezogcn
worden, hat den Feldzug bis jetzt mitgemacht und ist heute
im vordersten Schützengraben als „Lorchposten" aufgestellt.
Er kommt mit seinem feinen Gehör, das ihm verliehen ist,
seiner Pflicht auf das gewiffenhafteste nach. Da schleicht
sich ein visitierender Offizier heran und fragt ihn flüsternd:
„Feinörl, hören Sie etwas?"
„Iawohl, Lerr Leutnant, im Schützengraben drüben —
schmatzt ein Franzos' beim Essen."
hlk. !^6L. 4. I9!ü. InssrtioriLgedübren 4xespalt. NonpLreiUe^kiis 1 dlark. /Meinige Inseraten-^nnadrnk dei sttltlois IVs0886, älinilliekll-lrflklliiivll
^ostdsruk A. 3.V5, untor Xreurbanct LI. 3.L5. lu Oesterreieb-Dnxrirn L^3.6V, t>OLtbs7Uk^L 3.85, uuter Lreurbsuli L —. b'üi äie anäeren I^snäer äes VVeltpoLtverein
unter Kreurdsnä A. 4.3V — b'r. 5.5V. kinrelne l^ummor 3V oä. 3V b. — klel'tovLßrsbe (14t8piss) isbrl 26 klr-ite s 6V I'l'fi'. oä. 6V Ii r ur änreb äen Ituobbanäel
riir äie ILrlezer im sselclel
5ilr cile Ver«uncketen In cker kelconvslesrenr!
okrie 2u8ut^ rur all^.
IG» »TI11 8rärkun8 kl. IVi. 1.2S
rom-VIutsn
rur LeruIiiZung cler dlsrvea.kl. N. 1.5
,- Nie Llutsns sinä--
! slstodolkrele Ltsrkungsmlttel, «olilsckmeclcenck u.billis
/n at/en /I/iotäe/cLN ru äaben
vbemisebe rabrilc llelkenbei'g A. 6.
voem. üugsn llielerlob
in IlsIkenbei'glLaobsenl.
ük.XlliilL
Vubimdin
Igbletten
L 20 50 cOlOO lsb!,
^ 4 - -.-16 -
Lsrvorrs.8^6ncl. Lrättißsunttsrnibbsi
bvi üssrv6nsoLiivs.oti6.
kilünebsn: Lobütron, 8onnsn- unä Lt.
^nna-^potksks, killrndsrg: ^lokron-^po
tksks; ksrlin: ksllovus-^potksks, I'ots
äamsrpla.t2 u. ViotorlL-^potd„ k'risäriok
strasss 19- ösrn: ^potk. Or. ÜLllsr
örsslsu: rjLsoKmLrkt-^potk.. Lasssl:
Iiöwsn-^potk. Löin: Xpotk. rum xolä.
Kopk- unä ttirsok-^potk.: Vrssäsn-A..
^övsll-^potksks, vllsssläort: LLirsek
^potk., frsnlcfurt s. »H.: Liosvn- u. Lnxsl-
^potk.; ttsils: b.övsn-Aipotk.. ttsmdurg.
lntsrvLtionüls ^potk. unä ^potk. 0. b'
OIsx: öannovsr: ttir80k-^.potkoko; Kisi:
8okv»n-^potk.; Kökigsdsrg i. ?r. r t^ant-
^notk.; t.slprig: Lngsl-^potd.; Usgä«
burg: Viotoris-Xpotk., Msinr: b.dv/sn
^potkska: ^snnksim: b/övsu-Xpotkoko;
ätsttin: ^potkoks rum Orsit: 8trsss-
durg: Uirsok-^potk.; 81uttgsrt: ttirsok
uuä Sokvansn-^potksks, 2llrlok: Vio
toria-^potksks. Urania-^potkoko: Suäs-
pSSt Vi: 'l'urul-^potksks, Lronäv Ut 52;
k>rsg: ^äLm'» ^potksko. Vilsn iX: Lkpo
tksks rur ^ustria. ^äkrinxorstrasLS 18.
I»r. k'rttr Loek, »ü»rkvo XIX/1S7.
! kiskm»,, 8!« nur Msrks „0r. Kook." I
Meggendorfer-Blätter, München
Nr. 1262
Die Ltndenburgstraße
auf einmal auf dem Grünen Weg. der nach Osten ging,
und schließlich rannte er durch die Breitestraße, die sich gen
Westen erstreckte. !lnd dann wachte er auf, trank mit einem
Zuge das Glas Waffer aus, das auf seinem Nachttisch
stand, und sagtel Na also:-
Die Stadtverordnetensitzung ging zu Ende. Bürger-
ineister Zobel erhob sich und sprach:
Meine Lerren! Einmütig haben Sie in voriger Woche
meinen Vorschlag begrüßt, eine der Straßen unserer Stadt
nach dem siegreichen Feldherrn des Ostens, Seiner Erzellenz
dem Lerrn Generalfeldmarschall von Lindenburg zu be>
nennen. Sie haben mich ersucht, Ihnen eine geeignete
Straße in Vorschlag zu bringen. Nach reiflicher Aeber-
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burgerstraße, der Grüne Weg und die Breitestraße. Aber
ich meine, es wäre eine allzu geringe Ehrung des großen
Feldherrn, nur eine Straße nach ihm zu nennen. Das haben
so viele andere Städte auch getan. Pusterberg sollte mehr
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Zempelburgerstraße Nördliche Lindenburgstraße, den Grünen
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Der Antrag des Lerrn Bllrgermeister Zobel wurde
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damit, besonders Malermeister Breitling, der die Puster-
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Lerr Rentner Groschke aber hat im südlichen Teil des
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will, wenn Pusterberg sich erfreulich entwickelt, dort eine
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Lindenburgstraße heißen wird. And das wäre ja auch ganz
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des Lerrn von Lindenburg willen.
Der Kahlkopf im Kriege
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Feines Gehör
Der Gastwirt Feinörl ist zur Reserve eingezogcn
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