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Krieascbronik der Meqqendorfer-Blätker. München
General Pau: „Verfluchk umständlich ist die Reise ja, aber wenigstens
habe ich das Bewußtsein, daß ich endlich die Deutschen umgangen habe."
Das italienische Schiff
vas Zchnupftuch
Pht linc! äie tsge äer Lrksitung
vs jeäer rweite Menlck vcrlchnuptt.
llnä lebr gewinnt äs; Luch sn
fleltung,
lvomit msn stine Nast tuptt.
vies wsr ein örunä, flch sulrurslken
äür äen erlinäerilchen Leist.
kr ging äsran, ein liuch ru lchskken,
vss flch sls reitgemsfl erweist.
llnä flebe, u>ie es ihm geglückl ist:
Im stsukksus liegt äss Lackluch su>,
vss mit äes Mannes öilä
gelchmückt ist,
llor äem äer flulle nimmt steistsus.
Lolch Lchnupktuch, Leute, mllstt ihr
ksuken!
Seiä pstriotilch llbersll,
llnä will euch eure Nsle Isuken,
vsnn lchneuret euch sm ?elä
msrlchsll.
Der britische Dampser „Insolence" (4500 Register Tons) war mit Lebensmitteln
verschiedener Art von Livorno nach Liverpool bestimmt. Kapitän Iailbird hatte sonst
die Fahrt direkt gemacht, diesmal aber lief er Marseille an, wo der Name seines
Schiffes in „Italia" umgeändert und noch einige sonstige Aendsrungen des Anstrichs
vollzogen wurden, so daß er mit einem ganz anders aussehenden Fahrzeug wieder in
See gehen konnte. Gefälschte Schiffspapiere. auf die „Italia", Leimathafen Genua,
laukend, hatte Kapitän Iailbird sich von einem ehemaligen Zuchthäusler herstellen
lassen. Sie hatten drei Pfund gekostet. Das war aber eine ganz und gar unnötige
Ausgabe gewesen. Kapitän Iailbird hätte falsche Schiffspapiere in derselben Vortreff-
lichkeit wie von einem Zuchthäusler auch von jedem englischen Konsul bekommen, nnd
dazu noch gratis. Von Amkswegen.
Also, jetzt war ja alles in schönster Ordnung. Lustig flatterte die grün-weiß-rote
Flagge am Leck der frisch gebackenen „Italia". Da — man war schon auf der Löhe
von Brest angekommen — flel Kapitän Iailbird ein schrecklicher Gedanke mit großem
Gewicht auf seine Seele, die sonst Lasten spielend leicht trug. Donnerwetter, daran
hatte er ja gar nicht gedacht! Das war ja eine verfluchte Sache! Wenn ste nun
kämen, diese verdammten Deutschen, in einem ihrer pestilenziarischen Anterseeboote, —
ja, dann hatte er zwar die grün-weiß-rote Flagge, er hatte den Namen „Italia" am
Bug und am Stern des Schiffes, er hatte die vortrefflich gefälschten Papiere, aber,
und das war ein gefährlicher Punkt: Kapitän Iailbird konnte ja kein Wort Italienisch.
Er sprach selbstverständlich nur englisch. And in seinen Schiffspapieren stand doch,
daß die „Italia" von Kapitän Toffoli, gebürtig aus Salerno, bcfehligt würde. Ver-
dammt noch mal! Da mußte noch schnell
etwas getan werden.
Kapitän Iailbird befragte seine
ganze Mannschaft vergeblich und ver-
zagte beinahe. Aber flehe da, — der
Koch hatte einen alten italienischen
Sprachführer. Ler damit!
Es war eine ekelerregende Arbeit ftir
Kapitän Iailbird, den Satz zusammen-
zuklauben, mit dem er als echter Italiener
den Kommandanten eines deutschen
Anterseebootes, falls solch ein Satan
ihm in die Quere kommen sollte, kurz
und bündig abweisen wollte. Aber end-
lich stand der Satz doch da, und, er machte
stch prächtig: 8iamo uavs italiana, sippior!
Aber auswendig gelernt mußten
diese blödsinnigen Wörter natürlich auch
werden, und das war beinahe noch
schwerer. Eine ganz vsrdammte Schin-
ve, flrieg hst such msnch Lonäer-
bsres
In seinem lsuke uns bejchert.
Pht reigt flch logsr äes flstsrrhes
kffcheinung etwss umgekestrt.
Lonst ksm äer Lchnupken, äsnn äer
Lsppen,
ven msn sus stiner Lalche rupkt.
llon äielem Lnch, mit lolchem
lvsppen.
vs küklt msn l>ch erst recht ver-
lchnupki.
piro
Jm Schühengraben
— „Du, Ä'aver, dahoam ham
s' 'n Bierpreis erhöht!"
— „Ia; san ma froh, daß ma
net dahoam san!"
Krieascbronik der Meqqendorfer-Blätker. München
General Pau: „Verfluchk umständlich ist die Reise ja, aber wenigstens
habe ich das Bewußtsein, daß ich endlich die Deutschen umgangen habe."
Das italienische Schiff
vas Zchnupftuch
Pht linc! äie tsge äer Lrksitung
vs jeäer rweite Menlck vcrlchnuptt.
llnä lebr gewinnt äs; Luch sn
fleltung,
lvomit msn stine Nast tuptt.
vies wsr ein örunä, flch sulrurslken
äür äen erlinäerilchen Leist.
kr ging äsran, ein liuch ru lchskken,
vss flch sls reitgemsfl erweist.
llnä flebe, u>ie es ihm geglückl ist:
Im stsukksus liegt äss Lackluch su>,
vss mit äes Mannes öilä
gelchmückt ist,
llor äem äer flulle nimmt steistsus.
Lolch Lchnupktuch, Leute, mllstt ihr
ksuken!
Seiä pstriotilch llbersll,
llnä will euch eure Nsle Isuken,
vsnn lchneuret euch sm ?elä
msrlchsll.
Der britische Dampser „Insolence" (4500 Register Tons) war mit Lebensmitteln
verschiedener Art von Livorno nach Liverpool bestimmt. Kapitän Iailbird hatte sonst
die Fahrt direkt gemacht, diesmal aber lief er Marseille an, wo der Name seines
Schiffes in „Italia" umgeändert und noch einige sonstige Aendsrungen des Anstrichs
vollzogen wurden, so daß er mit einem ganz anders aussehenden Fahrzeug wieder in
See gehen konnte. Gefälschte Schiffspapiere. auf die „Italia", Leimathafen Genua,
laukend, hatte Kapitän Iailbird sich von einem ehemaligen Zuchthäusler herstellen
lassen. Sie hatten drei Pfund gekostet. Das war aber eine ganz und gar unnötige
Ausgabe gewesen. Kapitän Iailbird hätte falsche Schiffspapiere in derselben Vortreff-
lichkeit wie von einem Zuchthäusler auch von jedem englischen Konsul bekommen, nnd
dazu noch gratis. Von Amkswegen.
Also, jetzt war ja alles in schönster Ordnung. Lustig flatterte die grün-weiß-rote
Flagge am Leck der frisch gebackenen „Italia". Da — man war schon auf der Löhe
von Brest angekommen — flel Kapitän Iailbird ein schrecklicher Gedanke mit großem
Gewicht auf seine Seele, die sonst Lasten spielend leicht trug. Donnerwetter, daran
hatte er ja gar nicht gedacht! Das war ja eine verfluchte Sache! Wenn ste nun
kämen, diese verdammten Deutschen, in einem ihrer pestilenziarischen Anterseeboote, —
ja, dann hatte er zwar die grün-weiß-rote Flagge, er hatte den Namen „Italia" am
Bug und am Stern des Schiffes, er hatte die vortrefflich gefälschten Papiere, aber,
und das war ein gefährlicher Punkt: Kapitän Iailbird konnte ja kein Wort Italienisch.
Er sprach selbstverständlich nur englisch. And in seinen Schiffspapieren stand doch,
daß die „Italia" von Kapitän Toffoli, gebürtig aus Salerno, bcfehligt würde. Ver-
dammt noch mal! Da mußte noch schnell
etwas getan werden.
Kapitän Iailbird befragte seine
ganze Mannschaft vergeblich und ver-
zagte beinahe. Aber flehe da, — der
Koch hatte einen alten italienischen
Sprachführer. Ler damit!
Es war eine ekelerregende Arbeit ftir
Kapitän Iailbird, den Satz zusammen-
zuklauben, mit dem er als echter Italiener
den Kommandanten eines deutschen
Anterseebootes, falls solch ein Satan
ihm in die Quere kommen sollte, kurz
und bündig abweisen wollte. Aber end-
lich stand der Satz doch da, und, er machte
stch prächtig: 8iamo uavs italiana, sippior!
Aber auswendig gelernt mußten
diese blödsinnigen Wörter natürlich auch
werden, und das war beinahe noch
schwerer. Eine ganz vsrdammte Schin-
ve, flrieg hst such msnch Lonäer-
bsres
In seinem lsuke uns bejchert.
Pht reigt flch logsr äes flstsrrhes
kffcheinung etwss umgekestrt.
Lonst ksm äer Lchnupken, äsnn äer
Lsppen,
ven msn sus stiner Lalche rupkt.
llon äielem Lnch, mit lolchem
lvsppen.
vs küklt msn l>ch erst recht ver-
lchnupki.
piro
Jm Schühengraben
— „Du, Ä'aver, dahoam ham
s' 'n Bierpreis erhöht!"
— „Ia; san ma froh, daß ma
net dahoam san!"