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Kriegschronik der Meggenvorfer-Blätter, München
Man hofft in London allgemein, datz es dem berühmten
Astronomen Mr. Bluegreen gelingen wird die Marsein-
wohner dazu zu bringen, Deutschland den Krieg zu erklären.
vie kanaciilchen
Zpekulanten
tzs, wie hrt hch Ksnsäs
?ür äss Mutterlsnä begeisteit,
hotlenä, ässt öriisnnis
viele gwste 5sche meistert.
„0, äu teures, sltes Lsnä,
vrsn un; k« ilge ösnäe knüplen!
Air such bieten herr unä stsnä.
ÄoIIen nicht dei Leite lchiüplen.
Msnchen Kerl, äer hier nichls lut,
Ksnn äer groste Kiichener
kriegen.
hellen wirä Ksnsäiermul
llnlerm Multerlsnä, ru stegen. "
?rok nsch Ksnaäs gedlickl
fist ^okn Ku» mit neuem?euer.
„0, wle ikr mich koch beglückl:
Lrüäer, Ikr leiä lieb unä leuer!"
Mittlerweile ging äie 2eit,
llnä es wsrä ein Mistverksllnis,
vsst äer Msgcn rwsr lekr weil,
voch nicht vo» äss Mekl
beksltnis.
vlbion brsucht llleinenmeKI.
Ksnsäs kst welches liegen,
llnä äer Lriie mscht Krskeel:
„her äsmit! vss must ich
kriegen!"
voch msn reigt stch sbgeneigt:
„voch ist uns äer preis ru billig:
krst, wenn er gekön'g steigt,
vsnn, ihr krlläer, stnä wir
willig!"
vcr Ksnsäier, lrok erpicht
MI prolil, verlchliestl äie
Lcheuer,
llnä äer örile kiucht unä lpricht:
„viele örüäer, plui stnäteuer!"
?iro
Grammatisch richtig Von <sedanens>s
Der General saß mit seinem Adjutanten zusammen.
Beide hielten ffch die Köpfe, damit sie ihne» nicht zer-
brachen. Denn der Tagesbericht sollte nach Petrograd
abgehn. ilnd über solch einen Tagesbericht kann man ffch
schon den Kops zerbrechen.
„Äast du was gefunden, Freundchen?" fragte der
General. Er duzte sich mit seinem Adjutanten. Warum
sollten sie das auch nicht tun. Sie hatten schon oft genug
zusammen unter dem Tiscb gelegen; es wäre geradezu albern
gewesen, wenn sie sich nicht geduzt hätten.
„Nein, ich habe nichts gefunden. Es ist zu schwer."
„Verdammt schwer. Also überlegen wir einmal: Diese
verdammten Deutschen haben uns Cztrepkowitschkr wegge-
nommen. Das können wir »icht ändern, selbst wenn wir
wollten, aber ich habe, unter uns gesagt, nicht einmal Lust
dazu, — das würde mir noch mehr Kopfschmerzen machen.
Am liebsten möchte ich nun nach Petrograd melden:
Czlrepkowitschki wurde glorreich von uns erobert. — Das
wäre sv schön einfach. Aber Väterchen ist neuerdings ganz
versessen darauf, die Wahrheit hören zu wollen. Merk
würdrg, wie ein Mensch sich ändern kann! Früher hat er
sich alles Mögliche vorreden lassen."
„Ich hab's!" sagte der Adjutant. „Sagen wir die
Wahrheit! Berichten wir kurz und bündig: Cztrepkowitschki
wurde in hartnäckigem Kampse genommen und von den
Deutschen vollständig gesäubert."
„Ich glaube. du bist verrückt, Freundchen. Das soll
ein richtiger Bericht sein?"
„Llber gewiß doch. Grammatisch ist er vollkommen
richtig."
„Grammatisch? Rede nicht so gelehrt, du bist doch
kein Deutscher."
„Also bitte: Cztrepkowitschki wurde in hartnäckigem
Kampfe gcnommen. Das st'mmt doch. Von wem es ge
nommen wurde, das brauchen wir ja nicht zu sagen. Weiter:
Es wurde von den Deutschen vollständig gesäubert."
„Aber Mensch, — die Deutschen siyen ja gerade
drinnen."
„Na ja. Sieh dir doch, bitte, den Satz genau an.
Wer oder was wurde gesäubert? Cztrepkowitschki! Wer
hat es gesäubert? Die Deutschen. Wenn das nicht die
Wahrheit ist, will ich mich hängen laffen. Denn die Deut-
schen haben doch sicher sosort angefangen, das Drecknest
gründlich auszumisten."
Der General gab seinem Adjutanten eine» Kuß. „Stimmt!
Du bist ein geistreicher Kopf, Lerzensbrüderchen. Schicke
den Bericht sofort ab. Die Wahrheit über alles!"
Das Gespenst
Jimmy Putter arbeitet im Grubenwerk „Norsolk" bei
Sheffield das erstemal in seinem jungen Leben unter
Tag — im Stollen fünfhundert T«rds tief in der Erde.
Kaum hat er sich beim spärlichen Grubenlicht ein wenig
umgetan, da spitzt er die Ohren ob einem seltsamen Ge-
räusch: der Fahrstuhl kommt den Schacht hinab.
ears!" — schreit Iimmy und drückk das Licht
aus — „tkers oowes rr 21eppelin!" p. E.
Kriegschronik der Meggenvorfer-Blätter, München
Man hofft in London allgemein, datz es dem berühmten
Astronomen Mr. Bluegreen gelingen wird die Marsein-
wohner dazu zu bringen, Deutschland den Krieg zu erklären.
vie kanaciilchen
Zpekulanten
tzs, wie hrt hch Ksnsäs
?ür äss Mutterlsnä begeisteit,
hotlenä, ässt öriisnnis
viele gwste 5sche meistert.
„0, äu teures, sltes Lsnä,
vrsn un; k« ilge ösnäe knüplen!
Air such bieten herr unä stsnä.
ÄoIIen nicht dei Leite lchiüplen.
Msnchen Kerl, äer hier nichls lut,
Ksnn äer groste Kiichener
kriegen.
hellen wirä Ksnsäiermul
llnlerm Multerlsnä, ru stegen. "
?rok nsch Ksnaäs gedlickl
fist ^okn Ku» mit neuem?euer.
„0, wle ikr mich koch beglückl:
Lrüäer, Ikr leiä lieb unä leuer!"
Mittlerweile ging äie 2eit,
llnä es wsrä ein Mistverksllnis,
vsst äer Msgcn rwsr lekr weil,
voch nicht vo» äss Mekl
beksltnis.
vlbion brsucht llleinenmeKI.
Ksnsäs kst welches liegen,
llnä äer Lriie mscht Krskeel:
„her äsmit! vss must ich
kriegen!"
voch msn reigt stch sbgeneigt:
„voch ist uns äer preis ru billig:
krst, wenn er gekön'g steigt,
vsnn, ihr krlläer, stnä wir
willig!"
vcr Ksnsäier, lrok erpicht
MI prolil, verlchliestl äie
Lcheuer,
llnä äer örile kiucht unä lpricht:
„viele örüäer, plui stnäteuer!"
?iro
Grammatisch richtig Von <sedanens>s
Der General saß mit seinem Adjutanten zusammen.
Beide hielten ffch die Köpfe, damit sie ihne» nicht zer-
brachen. Denn der Tagesbericht sollte nach Petrograd
abgehn. ilnd über solch einen Tagesbericht kann man ffch
schon den Kops zerbrechen.
„Äast du was gefunden, Freundchen?" fragte der
General. Er duzte sich mit seinem Adjutanten. Warum
sollten sie das auch nicht tun. Sie hatten schon oft genug
zusammen unter dem Tiscb gelegen; es wäre geradezu albern
gewesen, wenn sie sich nicht geduzt hätten.
„Nein, ich habe nichts gefunden. Es ist zu schwer."
„Verdammt schwer. Also überlegen wir einmal: Diese
verdammten Deutschen haben uns Cztrepkowitschkr wegge-
nommen. Das können wir »icht ändern, selbst wenn wir
wollten, aber ich habe, unter uns gesagt, nicht einmal Lust
dazu, — das würde mir noch mehr Kopfschmerzen machen.
Am liebsten möchte ich nun nach Petrograd melden:
Czlrepkowitschki wurde glorreich von uns erobert. — Das
wäre sv schön einfach. Aber Väterchen ist neuerdings ganz
versessen darauf, die Wahrheit hören zu wollen. Merk
würdrg, wie ein Mensch sich ändern kann! Früher hat er
sich alles Mögliche vorreden lassen."
„Ich hab's!" sagte der Adjutant. „Sagen wir die
Wahrheit! Berichten wir kurz und bündig: Cztrepkowitschki
wurde in hartnäckigem Kampse genommen und von den
Deutschen vollständig gesäubert."
„Ich glaube. du bist verrückt, Freundchen. Das soll
ein richtiger Bericht sein?"
„Llber gewiß doch. Grammatisch ist er vollkommen
richtig."
„Grammatisch? Rede nicht so gelehrt, du bist doch
kein Deutscher."
„Also bitte: Cztrepkowitschki wurde in hartnäckigem
Kampfe gcnommen. Das st'mmt doch. Von wem es ge
nommen wurde, das brauchen wir ja nicht zu sagen. Weiter:
Es wurde von den Deutschen vollständig gesäubert."
„Aber Mensch, — die Deutschen siyen ja gerade
drinnen."
„Na ja. Sieh dir doch, bitte, den Satz genau an.
Wer oder was wurde gesäubert? Cztrepkowitschki! Wer
hat es gesäubert? Die Deutschen. Wenn das nicht die
Wahrheit ist, will ich mich hängen laffen. Denn die Deut-
schen haben doch sicher sosort angefangen, das Drecknest
gründlich auszumisten."
Der General gab seinem Adjutanten eine» Kuß. „Stimmt!
Du bist ein geistreicher Kopf, Lerzensbrüderchen. Schicke
den Bericht sofort ab. Die Wahrheit über alles!"
Das Gespenst
Jimmy Putter arbeitet im Grubenwerk „Norsolk" bei
Sheffield das erstemal in seinem jungen Leben unter
Tag — im Stollen fünfhundert T«rds tief in der Erde.
Kaum hat er sich beim spärlichen Grubenlicht ein wenig
umgetan, da spitzt er die Ohren ob einem seltsamen Ge-
räusch: der Fahrstuhl kommt den Schacht hinab.
ears!" — schreit Iimmy und drückk das Licht
aus — „tkers oowes rr 21eppelin!" p. E.