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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Frühling in Frankreich

Druckfehler

Die feindlichen Schühengräben befindcn fich
manchmal fast in Raufnähe.

Dichters Klage

— „Doch zu dumm, daß das Land da oben Masuren
heißt und nicht Musaren. Was gäb das sonst für
einen schönen Reim auf Lusaren."

Boshaft

— „Ich muß an die Front reisen. um Kriegsberichte
zu schreiben. Bin ich da nicht übel dran?"

— „Weiß nichk. Deine Leser find vielleicht noch
übler dran."

Die große Seeschlacht

Eine zu Corumba im brasilianischen Staate Matto Grosso
erscheinende Tageszeitung hat ihren Lesern von einer gewaltigen
Seeschlacht erzählt, die zwischen der deutschen und der englischen
Flotte bei Mlllhausen stattgefunden habe. Die Deutschen seien
gänzlich geschlagen worden und hätten 36000 Mann verloren;
die Engländer hätten 96 deutsche Kriegsschiffe erbeutet.

Dieser Bericht ist nicht vollständig. Die deutsche Flotte
bestand zu Beginn der großen Seeschlacht aus 117 Schiffen. Daß
davon 96 in die Lände ter Engländer gerieten, ist richtig; aber
auch über das Schicksal der übrigen 21 Schiffe sind inzwischen
verbürgte Nachrichten eingelaufen. Im Bestreben, sich den weit-
tragenden Geschützen der englischen Dreadnoughts zu entziehen,
gerieten sie in die neutralen Gewäffer der Schweiz und wurden
hier sofort von der wachsam die Neutralität der Eidgenossenschaft
behütenden Schweizer Flotte entwaffnet. Besonders zeichnete stch
dabei der Schweizer Kreuzer „Emmental" aus, deffen Leimat-
hafen Zürich ist. Seine Leldentaten werden bereits in einem
Buche besungen, das den Titel trägt „Das glückhaft Schiff von
Zürich".

Nach der Seeschlacht bei Mülhausen wandte sich die britische
Flotte wieder nordwärts und bombardierte den Kölner Dom.
Nachrichten über den Ausgang dieser Aktion stehcn noch aus.
Sollte sie erfolgreich sein, so würde das für die Deutschen einen
weiteren Verlust bedeuten. Denn der Kölner Dom hak acht
Schiffe, nämlich fünf Lang- und drei Querschiffe. Piro

L)ie k^3rben

Oer 6nts risf mit grokem f,8rmsn:
stüctits rnstii' vsrksuken soll ctsr Qerrnsn!

Icti ivercls sction clie Mttsl tinclsn
llncl reinen ttsnclel unterbinclsn.
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ffiicbts Osutscfies rnetir nscti Lnglsnci dringen.
Oss tvür' fs eine ftffenscbsncle,

Ksuft' icti nocti v/es von fsner 6en6s!

5o rog er stolr uncl öffentlicti
Oen sllerclicksten ffrennungsstricfi,

Oocb für ibn selbst nscb kurrer ^eit
VVsrcl biersus eine Zcbtvierigkeit.

^um Leispiel: Oeutscbe ffsrben feblen.

Oer ff^engel Isbt sicb nicbt verbeblen.

Osb er clik ffsrben selbsr rnecbe
ffeblt ffleik unck benntnis in clern ffscbe.

5o kornrnt's, iveil es von Vorteil ist,

Osk er clen groken 5cb>vur vergikt.

6r Iskt sicb von neutrslen fsgnclen
In ff^ssss cleutscbe berben senclen
klncl scbiert sicb nicbt urn cles Wober.

blstürlicb: ffgrben rnuk er rnebr
Im Kriegs nocb els sonst sriverben, —

6r muk clocb clis Vericbte färben.

Einbuße

— „Die Neaumurthermometer werden jetzt abgeschafft und wird
nunmehr nur noch nach Celstus gerechnet."

— „Schade; bei Ncaumur war's immer so hübsch warm."
 
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