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Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
3m August, kurz nach der Mobilisation, hatte ich den
Lans Kahlemeier das letzte Mal gesehen. Scheu und
gedrückt ging er daher, fast ängstlich schlich er die Läuser-
reihen entlang.
„Aber Lans" — meinte ich — „was ist denn mit dir los?
Alles ist voll Begeisterung, und du läufst mit einer solch
grieegrämigen Miene umher!"
„Scham — pure Scham," sagte Lans Kahlemeier. „Alle
meine Bekannten sind sofort eingerückt oder haben sich
freiwillig gestellt. Alle tragen schon Uniform. Ich allein,
jung, dick und groß, laufe noch in Zivil umher, und meine,
jeder Vorübergehende guckt mich deshalb geringschäyig an.
Aber ich kann doch nicht allen fremden Leuten erzählen,
daß ich wegen meines Lerzens vollkommen untauglich bin."
Gestern traf ich ihn wieder, den Lans Kahlemeier.
Stolz und selbstbewußt schritt er einher, grüßte mit Würde
«nd guckte voll Interesse vorüberziehenden Soldaten nach.
Ich begrüßte ihn, erinnerte ihn an unser Gespräch vor
acht Monaten und sagte, die Scham habe sich scheinbar
nun vollständig verfliichtigt.
„Selbstverständlich," lachte der Lans, „heute kann doch
jeder glauben, ich sei auf Erholungsurlaub zu Lause, und
trage der Bequemlichkeit halber Zivil!" sffka
Gloffen
Vor dem Bäcker sind alle Menschen gleich.
Laut Bericht sind jetzt in Rußland zehn Generale kalt-
gestellt worden. Das erwies sich deshalb als notwendig,
weil ihnen außerordentlich heiß geworden war.
^8 gekl nilikl nkne
Z, wie feierlilisi bLStiiwcu'en
U/urcie ciie Lnlbslissmkeil!
kiukistici srbieci wie cieugebm'eti,
Lstir vcim fsikciiicil befteil.
3ei lllt immer susgescbicisseti,
Iöse wuciks-sseslilsu?:!
siiuiil ein Ituflfen sni gennssen, —
vslei'lifien wiii fibstinenT.
liun, es Isbt silcli nicciil verfinfiien,
llsk ciem U/ntl gefnlgl ciie Isl;
Llfinn fillnksicifil suf ciie flnfilnn
Znfiiniz ciin Znfinnknn lu cini' Zlssl.
fsiini' nnfi, win nft sis nilnl
U/itli cint sniinnsln ssisn nnliilllll!
f>eet Ltigl sinfi cins Zlssins Inulnl,
Onn cint Zniinsgs sn sniinn gnfllilt.
llntum, elu/ss Lnlci 2U scfilltfnn,
Zniitllnk! msn ciin vttbnle nini
^inige sstnvinren lilltkn
U/incint slknfinlisnfi sein.
Zcfiu/Znfilinfi u/nt, u/ss in cinm sisnfin
Zniinnet Ilinntin sinfi dstg;
l/nt ciem Zlstken fiiefil ciss Znfiu/nccfie,
linii cint flussnnsnfinsps isl sistk.
Lsici u/niil u/itci gsn^ fiuklsnci ttinken
fffnfit nnnfi nis unn sllntsfint,
llnnn u/n sn vinl Zntgen u/inknn,
Lefit's ninfil nfinn cien fngunut.
?iio
Der Russe in den Karpathen
„Mir scheint, ich bin hier unbeliebt."
Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München
3m August, kurz nach der Mobilisation, hatte ich den
Lans Kahlemeier das letzte Mal gesehen. Scheu und
gedrückt ging er daher, fast ängstlich schlich er die Läuser-
reihen entlang.
„Aber Lans" — meinte ich — „was ist denn mit dir los?
Alles ist voll Begeisterung, und du läufst mit einer solch
grieegrämigen Miene umher!"
„Scham — pure Scham," sagte Lans Kahlemeier. „Alle
meine Bekannten sind sofort eingerückt oder haben sich
freiwillig gestellt. Alle tragen schon Uniform. Ich allein,
jung, dick und groß, laufe noch in Zivil umher, und meine,
jeder Vorübergehende guckt mich deshalb geringschäyig an.
Aber ich kann doch nicht allen fremden Leuten erzählen,
daß ich wegen meines Lerzens vollkommen untauglich bin."
Gestern traf ich ihn wieder, den Lans Kahlemeier.
Stolz und selbstbewußt schritt er einher, grüßte mit Würde
«nd guckte voll Interesse vorüberziehenden Soldaten nach.
Ich begrüßte ihn, erinnerte ihn an unser Gespräch vor
acht Monaten und sagte, die Scham habe sich scheinbar
nun vollständig verfliichtigt.
„Selbstverständlich," lachte der Lans, „heute kann doch
jeder glauben, ich sei auf Erholungsurlaub zu Lause, und
trage der Bequemlichkeit halber Zivil!" sffka
Gloffen
Vor dem Bäcker sind alle Menschen gleich.
Laut Bericht sind jetzt in Rußland zehn Generale kalt-
gestellt worden. Das erwies sich deshalb als notwendig,
weil ihnen außerordentlich heiß geworden war.
^8 gekl nilikl nkne
Z, wie feierlilisi bLStiiwcu'en
U/urcie ciie Lnlbslissmkeil!
kiukistici srbieci wie cieugebm'eti,
Lstir vcim fsikciiicil befteil.
3ei lllt immer susgescbicisseti,
Iöse wuciks-sseslilsu?:!
siiuiil ein Ituflfen sni gennssen, —
vslei'lifien wiii fibstinenT.
liun, es Isbt silcli nicciil verfinfiien,
llsk ciem U/ntl gefnlgl ciie Isl;
Llfinn fillnksicifil suf ciie flnfilnn
Znfiiniz ciin Znfinnknn lu cini' Zlssl.
fsiini' nnfi, win nft sis nilnl
U/itli cint sniinnsln ssisn nnliilllll!
f>eet Ltigl sinfi cins Zlssins Inulnl,
Onn cint Zniinsgs sn sniinn gnfllilt.
llntum, elu/ss Lnlci 2U scfilltfnn,
Zniitllnk! msn ciin vttbnle nini
^inige sstnvinren lilltkn
U/incint slknfinlisnfi sein.
Zcfiu/Znfilinfi u/nt, u/ss in cinm sisnfin
Zniinnet Ilinntin sinfi dstg;
l/nt ciem Zlstken fiiefil ciss Znfiu/nccfie,
linii cint flussnnsnfinsps isl sistk.
Lsici u/niil u/itci gsn^ fiuklsnci ttinken
fffnfit nnnfi nis unn sllntsfint,
llnnn u/n sn vinl Zntgen u/inknn,
Lefit's ninfil nfinn cien fngunut.
?iio
Der Russe in den Karpathen
„Mir scheint, ich bin hier unbeliebt."