5?r>eqs<'kron,s Meqqendor^er-?3> ätter, München
195
Reue
— „Das werden wir aber den Deulschen anstreichenl"
— „Kunststück! Das Schiff hätten wir anstretchen sollen."
Gerammte Llnterseeboote
Jn England ist bekanntlich ein beträchtlicher Geldpreis
ausgesetzt worden für dasjenige Landelsschiff, das zuerst
ein deutsches Anterseeboot zum Sinken bringen würde. Eine
ganze Menge Kapitäne haben auch bereits sich gcmeldet,
den Preis in Empfang zu nehmen. Sie sind aber alle
abgewiesen worden, da sie nur unsichere Angaben und keinen
klaren Beweis dafür erbringen konnten, wirklich ein Llnter-
seeboot gerammt und dadurch vernichtet zu haben. Dieser
Nachweis ist ja auch wirklich schwer zu führen, da in solchem
Fall das Knterseeboot eben spurlos verschwindet. Ietzt sind
aber einige wackere Kapitäne aufgetreten, denen man wirklich
Glauben schenken muß, da sie genaue Angaben machen können.
Da ist zuerst Kapitän Potfish, der seit zwanzig Iahren
Num von Iamaica nach Liverpool bringt. Er berichtet:
„Auf der Äöhe der Scilly Inseln begegnete ich einem deut-
schen Anterseeboot. Das Periskop war deutlich sichtbar.
Mein Steuermann behauptete zwar, es wäre kein Periskop,
sondern eine alte Konservenbüchse, aber auf seinZeugnis
ist nichts zu geben. Er muß nervenkrank sein, da er geistige
Getränke nicht verträgt und strenger Abstinenzler ist. Ich
hielt also direkt auf das durch das Periskop gekennzeichnete
feindliche llnterseeboot zu und es gelang mir auch, das Boot
vernichtend zu rammcn. Es muß einfach durchgeschnitten
worden sein. Der Stoß war so stark, daß mir mein Grog-
glas aus der Land fiel, das ich sonst doch den ganzen Tag
nicht loszulassen pilegte." — Kapitän Potfish wird zweifel-
los seine Belohnung erhalten. Die Scherben seines Grog-
glases sollen in das Britische Museum kommen.
Kapitän Doublestout gibt an: „Zehn Seemeilen westlich
Dover wurde auf mein Schiff von einem feindlichen Llnter-
seeboot, von dem sonst nichts zu bemerken war, ein Torpedo
abgeschossen, das glücklicherweise sein Ziel verfehlte. Es
tzing einige Iards vor dem Bug meines Schiffes vorbei.
Das Torpedo hatte etwa die Größe eines Lachses. Ich fuhr
sofort auf die Gegend los, aus der das Torpedo gekommen
war. Ganz zweifellos muß ich dabei das Anterseeboot über
den Lausen gerannt haben. Iim Smart, mein Schiffsjunge,
erklärt, plötzlich den Geruch von Sauerkraut wahrgenommen
zu haben, der beste Beweis, daß das deutsche Fahrzeug,
dessen Proviant natürlich hauptsächlich aus Sauerkraut
bestand, ein großes Loch bekommen haben muß. Denn sonst
hätte Smart natürlich kein Sauerkraut riechen können. Jch
erbitte für Iim Smart gleichfalls eine Belohnung." — Zur
Anterstützung seiner Angaben hat Kapitän Doublestout eine
von ihm selbst niedergeschriebene eidesstattliche Versicherung
seines Schiffsjungen eingereicht, die dieser mit drei Kreuzen
unterzeichnet hat.
Zwei weitere Anterseeboote sind gerammt worden durch
Kapitän Brainfog von der „Queen Anne" und Kapitän
Strawman von der „Queen Victoria". Die „Queen
Anne" war auf dem Wege von Liverpool nach Boston,
und die „Queen Victoria" fuhr von Boston nach Liver-
pool. Auf beiden Schiffen hat man zwar, dichten Nebels
wegen, von den feindlichen Fahrzeugen nichts wahrge-
nommen, aber die Tatsache, daß die Anterseeboote ge-
rammt wurden, wird unwiderleglich bewiesen durch die
starken Beschädigungen, die sowohl die „Qneen Anne" wie
auch die „Queen Victoria" erlitten haben, beide am Bug.
Ein merkwürdiger Zufall hat es gefügt, daß beide Schiffe
dem Gegner am gleichen Punkte der irischen See begegneten:
auf 52 Grad 13 Minulen 21 Sekunden nördlicher Breite
und 6 Grad 17 Minuten 42 Sekunden westlich von Green-
wich. Kapitän Brainsog gibt an, er habe das feindliche
Anterseeboot am 19. März 8 Ahr 51 Minuten abends
gerammt. Kapitän Strawman erklärt, er habe nicht nach
der Ahr gesehen, es müsse aber etwa um 10 Minuten vor
9 Ahr abends gewesen sein. Am 19. März. Gedanensts
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Reue
— „Das werden wir aber den Deulschen anstreichenl"
— „Kunststück! Das Schiff hätten wir anstretchen sollen."
Gerammte Llnterseeboote
Jn England ist bekanntlich ein beträchtlicher Geldpreis
ausgesetzt worden für dasjenige Landelsschiff, das zuerst
ein deutsches Anterseeboot zum Sinken bringen würde. Eine
ganze Menge Kapitäne haben auch bereits sich gcmeldet,
den Preis in Empfang zu nehmen. Sie sind aber alle
abgewiesen worden, da sie nur unsichere Angaben und keinen
klaren Beweis dafür erbringen konnten, wirklich ein Llnter-
seeboot gerammt und dadurch vernichtet zu haben. Dieser
Nachweis ist ja auch wirklich schwer zu führen, da in solchem
Fall das Knterseeboot eben spurlos verschwindet. Ietzt sind
aber einige wackere Kapitäne aufgetreten, denen man wirklich
Glauben schenken muß, da sie genaue Angaben machen können.
Da ist zuerst Kapitän Potfish, der seit zwanzig Iahren
Num von Iamaica nach Liverpool bringt. Er berichtet:
„Auf der Äöhe der Scilly Inseln begegnete ich einem deut-
schen Anterseeboot. Das Periskop war deutlich sichtbar.
Mein Steuermann behauptete zwar, es wäre kein Periskop,
sondern eine alte Konservenbüchse, aber auf seinZeugnis
ist nichts zu geben. Er muß nervenkrank sein, da er geistige
Getränke nicht verträgt und strenger Abstinenzler ist. Ich
hielt also direkt auf das durch das Periskop gekennzeichnete
feindliche llnterseeboot zu und es gelang mir auch, das Boot
vernichtend zu rammcn. Es muß einfach durchgeschnitten
worden sein. Der Stoß war so stark, daß mir mein Grog-
glas aus der Land fiel, das ich sonst doch den ganzen Tag
nicht loszulassen pilegte." — Kapitän Potfish wird zweifel-
los seine Belohnung erhalten. Die Scherben seines Grog-
glases sollen in das Britische Museum kommen.
Kapitän Doublestout gibt an: „Zehn Seemeilen westlich
Dover wurde auf mein Schiff von einem feindlichen Llnter-
seeboot, von dem sonst nichts zu bemerken war, ein Torpedo
abgeschossen, das glücklicherweise sein Ziel verfehlte. Es
tzing einige Iards vor dem Bug meines Schiffes vorbei.
Das Torpedo hatte etwa die Größe eines Lachses. Ich fuhr
sofort auf die Gegend los, aus der das Torpedo gekommen
war. Ganz zweifellos muß ich dabei das Anterseeboot über
den Lausen gerannt haben. Iim Smart, mein Schiffsjunge,
erklärt, plötzlich den Geruch von Sauerkraut wahrgenommen
zu haben, der beste Beweis, daß das deutsche Fahrzeug,
dessen Proviant natürlich hauptsächlich aus Sauerkraut
bestand, ein großes Loch bekommen haben muß. Denn sonst
hätte Smart natürlich kein Sauerkraut riechen können. Jch
erbitte für Iim Smart gleichfalls eine Belohnung." — Zur
Anterstützung seiner Angaben hat Kapitän Doublestout eine
von ihm selbst niedergeschriebene eidesstattliche Versicherung
seines Schiffsjungen eingereicht, die dieser mit drei Kreuzen
unterzeichnet hat.
Zwei weitere Anterseeboote sind gerammt worden durch
Kapitän Brainfog von der „Queen Anne" und Kapitän
Strawman von der „Queen Victoria". Die „Queen
Anne" war auf dem Wege von Liverpool nach Boston,
und die „Queen Victoria" fuhr von Boston nach Liver-
pool. Auf beiden Schiffen hat man zwar, dichten Nebels
wegen, von den feindlichen Fahrzeugen nichts wahrge-
nommen, aber die Tatsache, daß die Anterseeboote ge-
rammt wurden, wird unwiderleglich bewiesen durch die
starken Beschädigungen, die sowohl die „Qneen Anne" wie
auch die „Queen Victoria" erlitten haben, beide am Bug.
Ein merkwürdiger Zufall hat es gefügt, daß beide Schiffe
dem Gegner am gleichen Punkte der irischen See begegneten:
auf 52 Grad 13 Minulen 21 Sekunden nördlicher Breite
und 6 Grad 17 Minuten 42 Sekunden westlich von Green-
wich. Kapitän Brainsog gibt an, er habe das feindliche
Anterseeboot am 19. März 8 Ahr 51 Minuten abends
gerammt. Kapitän Strawman erklärt, er habe nicht nach
der Ahr gesehen, es müsse aber etwa um 10 Minuten vor
9 Ahr abends gewesen sein. Am 19. März. Gedanensts