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18

Kriegschronik der Meggendorfer-Blätter, München

Der Ausse ter ja, -as ist klar,

2m Grunde nicht gan; einverstanLen,
Macht ihm üas edle Ireuntespaar
Sein Sehnen nach Bpzan; zuschanüen.

Landwehrmanns Frühlingslied
Die russischen Minen

Der Russe ftreute Minen aus
Dorm Dosporus im Schwarzen Meerc
Daß er, recht nah' vor seinem Haus,

Den Türken hierdurch etwas störe.

Doch hatte er damit kein Glück.

Der Türke fischte aus dcn Wellen
Besagte !Ninen, Stück für Stück,

Und trug sie nach den Dardanellen.

Dort hat er neu sie ausgestreut,

Damit sie doch ;u etwas dienen,

Und harrte, innerlich erfreut,

Der Wirkung dieser Russenminen.

Als Briten und Iran;osen dann
Die Dardanellen angegriffen,

Geschah, was man nicht ändern kann,

Mit einigen von thren Schiffen.

Sie gingen nämlich auf den Grund.

Gs sprach, mit unterdrücktem Älagen,

Danach der offi;iclle!Nund,

Daß Minen schuld daran getragen.

Nun hat das peinliche Gefühl
LNarianne und 2ohn Bull vcrdrossen:
Db nicht ein Schiff;um Dpfer fiel
Gar einer kNine des Genossen?

Er meint vielleicht: Das Resultat
War bos' im Hellespontgewässer.
Tat's gar mein eigner Apparat?
Na meinetwegen,-umso besser!

Frühling im Wasgenwalde

Aus einem Feldpostbrief

„Liebe Nanni! Lchicke mir keine so lange Lartwurst mehr;
als ich davon abbiß, wurde mir die Lälste weggeschoffen."

Eine Gemeinheit

Bob Doublestout war glücklich in St.
Catherines Dock gelandet. Während sein
Schiff löschte, löschte er auch — nämlich seinen
Durst. Das Schiff hatte sehr viel zu löschen,
Bob Doublestout desgleichen. So gegen elf
Uhr abends kam er taumelnd aus die West-
minster-Brücke. Der Einfluß der genoffenen
Getränke war schuld daran, daß Bob Double-
stout sich einbildete, die Brüstung der Vriicke
würe die Wandung seiner Kabine. Er kletterte
also wie selbstverständlich hinauf und fireckte
sich auf der knapp ein Drittel Meter breiten
Fläche aus, als läge er in seiner Koje. Dann
schlief er ein, auf dem harten Stein, ganz
ohne weiches Kissen. Damit soll aber nicht
gesagt sein, daß er den bekannten Ersatz dafür
besaß, das gute Gewifsen. Er war eben über-
haupt nicht an ein Kissen gewöhnt. And an
ein Gewissen jedenfalls auch nicht.

Bob Doublestouts jüngste Fahrt war nicht
ganz ohne allerlei Aengste und Sorgen abge-
gangen. Sie wirkten nach; er wälzte fich im
Schlaf, und als er plötzlich aufwachte, machte
cr bereits ganz automatisch, was durchaus
nötig war, nämlich Schwimmbewegungen. Bob
Doublestout war in die Themse gefallen.

Er hatte Glück: sie holten ihn heraus.
Als er am Thames Embankment gelandet
war, sammelten stch um Bob Doublesiout und die beiden Police-
men, die ihn gerettet, ein paar neugierige Nachtschwärmer.
Bor denen schüttete Bob Doublestout, noch halb betrunken, sein
Lerz aus. „So eine Gemeinheit!" schimpfle er, „so eine ekelhafte,
verdammte Gemeinheit! Diese verfluchten Deutschen!"

„Was gibt's denn? Was haben Ihnen denn die Deutschen
getan, Mann?" fragte man.

Bob Doublestout spuckte Waffer aus. Dann erklärte er:
„Was sie getan haben? Na, nicht mal fünf Minutcn Zeit haben
sie uns gelaffen, um in die Boote zu kommen, ehe sie uns tor-
pedierten." Robinson
 
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