38 Meggendorfer-Blätter, München
— „Bei unserem neuen Lehrer wird's fein sein! Der hat selbst
acht Buben, — da kann er uns andere nicht so sehr prügeln."
vaheim
lch kann es noch immes nichl fsssen —
Ist'; msglich, gibt's äss noch?
So slte, trsuliche Üssscn —
lvann had' jch sie äoch verlsssen? —
Mit Siebeln schiek unä boch?
Ich veshnte, es gsbe suk Kräen
Nur hrieg unä Krieg unä Krieg,
llnssgliche Müh'n unä öeschweräen
llnä wsckere wskkengekshrten
llnä llot unä Loä unä Sieg.
lllss ich nimmer äenken konnte,
llss ist jeht wieäer mein,
vs; slte, liebgewohnte,
vss krieäliche, stilläurchsonnte,
üehsgliche heimstsein?
öin ich «iiklich sus Irsnkreich
gekshren
lleber Löwen unck herbesthsl?
8in ich un'eäer, un'e einst vor sjahren,
l)ie nur wenige lllochen waren,
Im Msrchen: ks wsr einmsl?
Ich wagl' es ru äenken nimmer,
5o kern vvsr's, so eveit, so hoch —
Lin Itilles, trsuliches Limmer,
kiner Lsmpe gemüllicherSchimmer—
Ist's möglich, gibt'; äss noch?
Eins von beiden
Wirt <die neue Kellnerin instru-
ierend): „Den Äerrn Sekretär,
der dort am Stammtisch siht,
dürfen S' niemals mahnen,
Vroni, wenn er mal aufs
Zahlen vergißt! Entweder er
vergißt's wirklich, dann fällt's
ihm am nächsten Morgen ein,
oder er will's vergessen, dann
fällt's ihm am Ersten ein!"
Katarrh
Ganz trübselig und weltzerfallen saß ich hinter meinem
Glase Bier und starrte verständnislos in meine Zeitung,
die ganze Wirtschaft schwamm wie in einem wässerigen
Nebel, soweit die verquollenen Augen es überhaupt noch
zuließen, etwas wahrzunehmen.
Plötzlich sah ich aber doch, daß ein Lerr das Lokal
betrat und sich an einen Tisch setzte. Er hatte einen Lund
bei sich, der anscheinend einen Kropf besaß, der mit einem
wollenen Tuch eingebunden war.
„Mein Gott, Lerr Stadler," sagte mitleidig die
Kellnerin, „was hat denn das arme Lunderl?"
„Der?" erwiderte Lerr Stadler. „An Katarrh hat er."
„No ja, an Katarrh," stimmte die gute Seele bei,
„'s is halt so jetzt die Zeit. Aber da schauen S' amal den
Lerrn da hinten im Eck an (damit war ich gemeint), der
hat erst einen!" C. A. Lg.
Beweis
Kundin <zum Ländler, der einen Ausverkauf zu bedeutend herab-
gesetzten Preifen angeMndigt hat): „Ihnen trau' ich nicht recht,
Sie sind ja wegen Schwindeleien zu drei Monalen Ge-
fängnis verurteilt worden!"
— „Na eben; weil ich die Strafe antreten muß, halte
ich ja diesen Ausverkauf ab! Mithin . . . 'ne reelle
Sache!"
Lopyright 1SIL by I. F. Schrerber
— „Bei unserem neuen Lehrer wird's fein sein! Der hat selbst
acht Buben, — da kann er uns andere nicht so sehr prügeln."
vaheim
lch kann es noch immes nichl fsssen —
Ist'; msglich, gibt's äss noch?
So slte, trsuliche Üssscn —
lvann had' jch sie äoch verlsssen? —
Mit Siebeln schiek unä boch?
Ich veshnte, es gsbe suk Kräen
Nur hrieg unä Krieg unä Krieg,
llnssgliche Müh'n unä öeschweräen
llnä wsckere wskkengekshrten
llnä llot unä Loä unä Sieg.
lllss ich nimmer äenken konnte,
llss ist jeht wieäer mein,
vs; slte, liebgewohnte,
vss krieäliche, stilläurchsonnte,
üehsgliche heimstsein?
öin ich «iiklich sus Irsnkreich
gekshren
lleber Löwen unck herbesthsl?
8in ich un'eäer, un'e einst vor sjahren,
l)ie nur wenige lllochen waren,
Im Msrchen: ks wsr einmsl?
Ich wagl' es ru äenken nimmer,
5o kern vvsr's, so eveit, so hoch —
Lin Itilles, trsuliches Limmer,
kiner Lsmpe gemüllicherSchimmer—
Ist's möglich, gibt'; äss noch?
Eins von beiden
Wirt <die neue Kellnerin instru-
ierend): „Den Äerrn Sekretär,
der dort am Stammtisch siht,
dürfen S' niemals mahnen,
Vroni, wenn er mal aufs
Zahlen vergißt! Entweder er
vergißt's wirklich, dann fällt's
ihm am nächsten Morgen ein,
oder er will's vergessen, dann
fällt's ihm am Ersten ein!"
Katarrh
Ganz trübselig und weltzerfallen saß ich hinter meinem
Glase Bier und starrte verständnislos in meine Zeitung,
die ganze Wirtschaft schwamm wie in einem wässerigen
Nebel, soweit die verquollenen Augen es überhaupt noch
zuließen, etwas wahrzunehmen.
Plötzlich sah ich aber doch, daß ein Lerr das Lokal
betrat und sich an einen Tisch setzte. Er hatte einen Lund
bei sich, der anscheinend einen Kropf besaß, der mit einem
wollenen Tuch eingebunden war.
„Mein Gott, Lerr Stadler," sagte mitleidig die
Kellnerin, „was hat denn das arme Lunderl?"
„Der?" erwiderte Lerr Stadler. „An Katarrh hat er."
„No ja, an Katarrh," stimmte die gute Seele bei,
„'s is halt so jetzt die Zeit. Aber da schauen S' amal den
Lerrn da hinten im Eck an (damit war ich gemeint), der
hat erst einen!" C. A. Lg.
Beweis
Kundin <zum Ländler, der einen Ausverkauf zu bedeutend herab-
gesetzten Preifen angeMndigt hat): „Ihnen trau' ich nicht recht,
Sie sind ja wegen Schwindeleien zu drei Monalen Ge-
fängnis verurteilt worden!"
— „Na eben; weil ich die Strafe antreten muß, halte
ich ja diesen Ausverkauf ab! Mithin . . . 'ne reelle
Sache!"
Lopyright 1SIL by I. F. Schrerber